
Im Herbst des Jahres 1554 schickt König Ferdinand I. von Böhmen, Kroatien und Ungarn den Diplomaten Ogier Ghislain de Busbecq als Botschafter zum Herrscher des Osmanischen Reiches Süleyman I. nach Konstantinopel, um einen Waffenstillstand im Kampf um Ungarn auszuhandeln. Dieser erreicht Konstantinopel im Januar 1555, trifft den Sultan aber nicht an. Er folgt Süleyman, der sich auf einer Reise in Kleinasien befindet, und trifft ihn endlich im April 1555 in Amasya. Es gelingt ihm bei diesem ersten Treffen nur, einen sechsmonatigen Waffenstillstand auszuhandeln. Er bekommt vom Sultan aber einige Zwiebeln von Tulpen und Hyazinthen und auch einige Fliederpflanzen geschenkt.
Die Pflanzen faszinieren ihn, denn sie blühen im Winter. Er erwirbt weitere Zwiebeln, die ihn, wie er berichtet, nicht wenig kosten. Für seltene Sorten verlangen die Türken hohe Preise.
De Busbeq sprach angeblich fließend Flämisch, Latein, Französisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch und Slawonisch. Sein Türkisch war aber sehr lückenhaft. Er verwechselte die Bezeichnung für einen Turban (tülbent), an dem die Osmanen wohl oft Tulpen trugen, mit dem Wort für Tulpe (eigentlich lalé). So gab er die botanische Neuheit nach seiner Rückkehr als "Tulipam" an den Botaniker Carolus Clusius weiter. Clusius leitet zu der Zeit die kaiserlichen Gärten in Wien.
1560 gab es dann auch Tulpen in Augsburg. 1561 soll ein Antwerpener Kaufmann eine Ladung Tulpenzwiebeln aus Konstantinopel erhalten haben. Von Flandern aus gelangten die Tulpen nach Holland und von dort dann nach ganz Europa. Häufig waren sie dann aber noch nicht. 1593 verließ Clusius seine Stellung in den kaiserlichen Gärten in Wien, um als Professor für Botanik an die Universität nach Leiden zu gehen. Er nahm zahlreiche Tulpenzwiebeln für einen eigenen Garten mit. Es gab ein großes Interesse an den Pflanzen, und Clusius verlangte dafür Wucherpreise, die kein Mensch bezahlen konnte. Aber eines Nachts wurden seine schönsten Tulpen mitsamt den Zwiebeln aus seinem Garten gestohlen.
Die ursprünglich nach Westeuropa eingeführten Tulpen waren bereits Zuchtformen, die vermutlich ursprünglich in Persien entstanden waren. Es handelte sich um Lilienblütige Sorten mit spitz zulaufenden Blütenblättern. Solche Tulpen sind auf vielen Bildern aus der Zeit der osmanischen Sultane und auch auf den türkischen Stoffen des 16. Jahrhunderts zu finden. In Holland wurden dann Tulpen mit runden Blütenblättern gezüchtet, die den heutigen einfachen frühen Tulpen entsprechen. Es traten gefüllte Formen auf, Papageientulpen und die begehrten mehrfarbigen Rembrandt-Tulpen, für die Sammler horrende Preise zahlten.
1578 kamen die ersten Tulpen nach England und wurden auch dort gezielt vermehrt und gezüchtet. 1629 führt John Parkinson in seinem Gartenbuch "Pardisus" bereits 140 britische Sorten auf. In Großbritannien liebte man Tulpen mit großen einförmigen Blüten. Die einfachen Leute auf dem Land pflegten sie weiter, nachdem der Adel bereits das Interesse daran verloren hatte. Diese schlichte Form wurde als Cottage-Tulpen bekannt. Man begann auch gezielt Wildtulpen zu kreuzen. Das Ergebnis waren sehr früh blühende kleine Sorten, die als Duc-van-Tol-Tulpen bekannt wurden. Sie blühen etwa 14 Tage früher als die einfachen frühen Sorten.
Um 1890 herum kaufte der Züchter E. H. Krelage alle Tulpen einer roten, kelchblütigen Cottage-Tulpe auf, die in Flandern und Lille gezüchtet wurde. Er nannte diese Sorte Darwin-Tulpe. Sie zeichnet sich durch eine sehr flache, breite Basis und kräftige Stängel aus. Sie wurde für viele Kreuzungen verwendet und sorgte für einen Aufschwung in der Tulpenzucht. Aus der Kreuzung von Tulipa fosteriana mit Darwin-Tulpen entstanden die Darwin-Hybriden. Triumphtulpen gingen aus der Kreuzung von Darwin-Tulpen und einfachen, frühen Tulpen hervor. Durch die Einkreuzung von Duc-van-Tol-Tulpen in Darwin-Tulpen entstanden die Mendel-Tulpen.
So entstand am Ende des 19. Jahrhunderts eine unüberschaubare Sortenvielfalt. 1914 wurde ein britisch-niederländisches Komitee eingerichtet, das die Tulpen klassifizieren und Synonyme beseitigen sollte. 1917 wurde dann von der Royal Horticultural Society ein Klassifizierungsvorschlag vorgelegt. Es gab darin 14 Klassen. Bis 1981 kam es zu verschiedenen Überarbeitungen. Seitdem wird die heutige Klassifizierung der Tulpen mit 15 Klassen verwendet.
Speichert, welche Cookies der Benutzer bereits zum ersten Mal akzeptiert hat.
Das Cookie wird verwendet, um den Cache für verschiedene Szenarien und Seitenbenutzer zu unterscheiden.
Dieses Cookie wird verwendet, um dem Besucher unserer Webseite die Möglichkeit der Zahlungsabwicklung über Amazon Pay sicherzustellen.
Das Cookie wird für Zahlungsabwicklungen über Amazon eingesetzt.
Das Session-Cookie speichert Ihre Einkaufsdaten über mehrere Seitenaufrufe hinweg und ist daher für Ihr persönliches Einkaufserlebnis unerlässlich.
Dieses Cookie stellt die Suchfunktion für die Website bereit und liefert Ihnen relevante Ergebnisse in Echtzeit.
Ermöglicht es den Google Tag Manager im Debug Modus auszuführen.
Das Cookie wird verwendet, um dem System die aktuelle Zeitzone des Benutzers mitzuteilen.
Das Cookie wird für Zahlungsabwicklungen über Amazon eingesetzt.
Der Cookie speichert den Referrer und die erste vom Nutzer besuchte Seite zur weiteren Verwendung.
Der CSRF-Token-Cookie trägt zu Ihrer Sicherheit bei. Er stärkt die Sicherheit von Formularen gegen unerwünschte Hackerangriffe.
Das Cookie wird vom Zahlungsanbieter genutzt um die Sicherheit bei der Abwicklung von Zahlungen auf der Webseite zu erhöhen.
Das Cookie wird verwendet, um die Cookie-Einstellungen des Website-Benutzers über mehrere Browser-Sitzungen hinweg zu speichern.
Speichert die Zustimmung des Benutzers zur Anzeige eingebetteter YouTube-Videos.
Ermöglicht die Funktion des Merkzettels
Erlaubt das Laden von Google Maps auf dieser Seite.
Erlaubt das Laden von Bing Maps auf dieser Seite.
Speichert die Zustimmung des Benutzers zum Google Ads-Tracking.
Dieses Cookie wird gesetzt, wenn ein User über einen Klick auf eine Google Werbeanzeige auf die Website gelangt. Es enthält Informationen darüber, welche Werbeanzeige geklickt wurde, sodass erzielte Erfolge wie z.B. Bestellungen oder Kontaktanfragen der Anzeige zugewiesen werden können.
Cookies zur Provisionsabrechnung (Affiliates) mit Drittanbietern
Kauf- und Surfverhalten mit Google Tag Manager
Das Cookie wird genutzt um Webseitenaktivitäten zu verfolgen. Die gesammelten Informationen werden zur Seitenanalyse und zur Erstellung von Statistiken verwendet.
Google Analytics wird zur der Datenverkehranalyse der Webseite eingesetzt. Dabei können Statistiken über Webseitenaktivitäten erstellt und ausgelesen werden.
Dieses Cookie wird von dem in Shopware integrierten Cookie-Managementsystem gesetzt, wenn der Webseitenbesucher der Nutzung des Google Tag Managers zustimmt.
Das Cookie wird von Facebook genutzt, um den Nutzern von Webseiten, die Dienste von Facebook einbinden, personalisierte Werbeangebote aufgrund des Nutzerverhaltens anzuzeigen.
Für die Schaltung und Optimierung von Facebook Anzeigen, können Sie hier dem Einbinden des Facebook Pixels in unseren Shop zustimmen.
Tracking-Statistiken zur Optimierung der Benutzerabläufe. Es werden keine persönlichen Daten gespeichert.