Rasen nachsäen
- Verwendung von qualitativ hochwertigem Rasensaatgut
- gute Nährstoffversorgung der neu keimenden Rasengräser
- exakte Einhaltung der Arbeitsschritte für die Nachsaat
Rasen nachsäen: In vier Schritten zum Erfolg
Die Nachsaat ist am besten im Frühjahr vor der ersten großen Wachstumsphase der Gräser durchzuführen, kann aber sonst auch bis September erfolgen. Zu Beginn muss der Boden vorbereitet werden, danach folgen die Aussaat und die Bewässerung der Rasenfläche, um den einsetzenden Keimprozess durch Austrocknung nicht ins Stocken geraten zu lassen. Bis zur ersten Mahd ist es dann nicht mehr weit.
- Boden für die Nachsaat vorbereiten
- Rasen nachsäen
- Fläche ausreichend wässern
- Den neuen Rasen erstmals mähen und düngen
Die einzelnen Schritte per Video-Anleitung
Schritt 1: Boden für die Nachsaat vorbereiten
Als Erstes sollte man die Rasenfläche möglichst tief mähen. Dadurch wird der Altbestand geschwächt und den neuen Gräsern das Auflaufen erleichtert. Ist der Rasen stark vermoost, kann zusätzlich ein Moosvernichter eingesetzt werden. Warten Sie aber, bis das Moos abgestorben ist. Sowohl das Schnittgut als auch abgestorbene Pflanzenreste müssen komplett von der Rasenfläche entfernt werden.
Nach dem Mähen sollte der Rasen durch gründliches Vertikutieren von letzten Moosresten, altem Gras und eventuellen Wurzelunkräutern befreit werden. Dies kann ruhig mehrmals und am besten in Längs- sowie in Querrichtung erfolgen. Der Boden wird dabei leicht angeritzt, wodurch das neue Rasensaatgut einen besseren Bodenkontakt bekommt und leichter keimt.
Expertentipp: Bodenunebenheiten nach dem Vertikutieren ausgleichen
Bei Bedarf kann man nach dem Vertikutieren die Bodenoberfläche einebnen. Dazu füllt man Vertiefungen mit sandigem Oberboden auf, während bei Erhebungen überflüssiges Erdmaterial abgetragen wird. Achten Sie aber darauf, nicht zu viel vom Boden zu entfernen und so ungewollt neue Unebenheiten entstehen zu lassen.
Schritt 2: Rasen nachsäen
Sobald die Bodenvorbereitung abgeschlossen ist, kann man den neuen Rasen nachsäen. Es empfiehlt sich der Zeitraum von April bis September und eine feuchtwarme Witterung. Für die Nachsaat wird der Rasensamen in einen Behälter gefüllt und gut durchgemischt. Pro Quadratmeter sollten 20 g Saatgut im Kreuz- und Quergang ausgebracht werden. Ob per Hand oder mit dem Streuwagen: Wichtig ist, dass die Samen gleichmäßig verteilt werden.
Anschließend wird das Saatgut in die Rasennarbe eingearbeitet. Das kann entweder durch Harken, nochmaliges, ganz flaches Vertikutieren oder durch eine Beregnung geschehen. Das Entscheidende bei diesem Schritt ist, dass der Rasensamen direkten Kontakt zum Boden erhält, um gut aufkeimen zu können.
Schritt 3: Fläche ausreichend wässern
Da das Wurzelsystem der Keimlinge in den ersten Wochen nicht ausgebildet ist und die Nährstoffversorgung somit noch nicht über die Wurzeln erfolgen kann, müssen Sie die Rasenfläche durch Wässern dauerhaft feucht halten. Das schützt die Keimlinge vor Austrocknung und Absterben.
Insbesondere bei Wind und trockener Witterung sollte die Fläche mehrmals täglich bewässert werden. Schon nach 4 bis 7 Tagen lassen sich dann die ersten Hälmchen der neuen Gräser erkennen. Nach etwa 2 Wochen sind die Samen in der Regel flächendeckend aufgelaufen. Kein Grund aber, das Wässern einzustellen: Bis zum ersten Schnitt nach rund weiteren 2 Wochen muss weiter regelmäßig der junge Rasen mit Wasser versorgt werden, damit auch die später keimenden Gräser der Rasenmischung aufkommen können.
Schritt 4: Den neuen Rasen erstmals mähen und düngen
Etwa 4 Wochen nach der Aussaat ist der Rasen auf ungefähr 10 cm angewachsen. Ab jetzt sollte regelmäßig einmal pro Woche gemäht werden. Bei der ersten Mahd sind die Gräser auf 5 bis 6 cm Höhe zurückzuschneiden. Danach empfiehlt sich für Schattenlagen eine Schnitthöhe von 6 bis 7 cm und für Flächen, die in der Sonne liegen, eine von 3 bis 4 cm.
Nach der ersten Mahd ist außerdem eine Düngerbeigabe angebracht, am besten mit einem stickstoffbetonten Langzeitdünger. Dadurch wird die Triebbildung der Gräser gefördert und der Rasen wird dichter. Bereits 4 bis 6 Wochen nach der Ausbringung der Rasensamen haben sich so die Gräser ohne Umzugraben in eine frisch-grüne und wieder belastbare Rasenfläche verwandelt.
Rollrasen statt Rasen nachsäen?
Alternativ zur Nachsaat kann ein Rasen auch mit Rollrasen bzw. Fertigrasen saniert werden. Bei dieser relativ neuen Methode wird die alte Rasenfläche zunächst ebenfalls möglichst tief gemäht und kräftig vertikutiert. Besteht Bedarf, kann der Boden darüber hinaus gelockert, abgetragen und eingeebnet werden. Danach werden anstelle der Nachsaat die Rasenrollen direkt auf den Boden verlegt. Wässern, Mähen und Düngen gestalten sich im Anschluss so wie bei der klassischen Rasennachsaat.