Boden vorbereiten
Der Boden als Fundament des Rasens
Der Boden ist nichts Geringeres als das Fundament des Rasens. Eine entsprechend bedeutende Rolle nimmt er ein, wenn es um den Erfolg einer Rasenansaat und die Dauerhaftigkeit der späteren Rasenfläche geht. Wer also den Boden sorgfältig vorbereitet, hat die entscheidenden Vorteile schon auf seiner Seite:
- Das Saatgut keimt umso zuverlässiger und sicherer.
- Die spätere Rasenpflege fällt umso leichter aus.
- Die Rasenfläche bleibt dauerhaft intakt.
Rasengräser bevorzugen lockere, gut durchlüftete Böden. Diese ermöglichen es ihnen, schnell und leicht ein dichtes Wurzelwerk zu bilden. Sandige Lehmböden sind optimal, denn hier passt die Durchlässigkeit des Sandes mit der Wasser- und Nährstoffspeicherung des Lehms perfekt zusammen. Weniger geeignet sind dagegen reine Sandböden, da sie nur unzureichend Wasser und Nährstoffe speichern. Auch Böden, deren Erde aus tieferen Schichten stammt (zum Beispiel Böden mit Erde aus einem Kelleraushub), eignen sich nur bedingt für eine Rasenansaat. Sie sind zunächst mit einer 15 cm dicken Schicht Oberboden zu bedecken.
Boden vorbereiten in drei Schritten
Um den Boden für die Rasenansaat optimal vorzubereiten, sind drei Schritte zu befolgen:
- Boden lockern, planieren und entfeuchten
- Boden absetzen und rückverdichten lassen
- Saatbeet vorbereiten
Schritt 1: Boden lockern, planieren und entfeuchten
Im ersten Schritt muss der Boden gründlich gelockert, planiert und gegebenenfalls entfeuchtet werden. Eventuell vorhandener Rasenbewuchs ist dafür zunächst zu entfernen oder einzuarbeiten. Als Richtwert gilt, dass der Boden mindestens 15 cm tief gelockert werden sollte, vor allem wenn er zuvor durch Bautätigkeiten stark verdichtet wurde.
Ziel der Lockerung ist es, einen krümeligen Oberboden entstehen zu lassen, der für eine erfolgreiche Rasenansaat erforderlich ist. Bei kleineren Flächen genügt das Einstechen und leichte Abheben des Bodens mit einem Spaten oder einer Grabgabel. Größere Flächen werden besser mit einer Motorfräse oder Egge gelockert. Danach wird der Boden mit einer Harke planiert, um eine ebene Fläche zu erhalten. Grobe Unkräuter, Wurzeln und Steine sind zu entfernen.
Feuchte Flächen, die eingesät werden sollen, müssen nicht nur gelockert, sondern auch entfeuchtet werden. Hier helfen Sickerschlitze, die in langen Geraden eingefräst und danach mit Kies gefüllt werden, damit das überschüssiges Regenwasser in den Unterboden sickern kann. Reichen diese nicht aus, um den Boden zu entfeuchten, müssen jedoch auch Rohre als Dränage angelegt werden. In der Regel ist dafür professionelle Hilfe nötig.
Schritt 2: Boden absetzen und rückverdichten lassen
Gerade nach einer tiefgründigen Bodenauflockerung muss sich der Boden erst wieder absetzen, bevor das Saatgut ausgebracht werden kann. Das kann durchaus einige Wochen dauern. Um diesen Prozess zu beschleunigen, kann der Boden gewalzt oder betreten werden. Voraussetzung ist aber, dass der Boden trocken ist. Das Absetzen und Rückverdichten ist wichtig, damit später keine Absackungen oder Unebenheiten entstehen.
Oft kommt es vor, dass während des Absetzens und Rückverdichtens Pflanzenbewuchs aufkommt. Dieser stammt aus im Boden ruhenden Samen oder Pflanzenresten und sollte entfernt werden. Sind Bodenmodellierungen geplant, etwa sanfte Hügel, sollten sie in dieser Zeit vorgenommen werden. Aber Achtung: Fallen die Modellierungen zu stark aus, läuft man Gefahr, dass der Rasen später nicht mehr richtig gemäht werden kann oder die Gräser an Kuppen regelrecht abrasiert werden.
Schritt 3: Saatbeet vorbereiten
Erst kurz vor der Aussaat der Rasensamen wird das eigentliche Saatbeet vorbereitet. Mit einem Rechen werden aus den obersten 2 bis 3 cm des nun abgesetzten und verdichteten Bodens erneut Unkräuter, Wurzelwerk, Steine oder grobe Bodenklumpen entfernt. Letzte Unebenheiten sollten dabei mit ausgeglichen werden. Achten Sie beim Planieren darauf, dass der Boden 0,5 bis 1 cm unterhalb der Mähkante liegt. So befindet sich später die Rasennarbe auf derselben Höhe mit der Mähkante.
Sonderfälle Kräuterrasen und Blumenwiese
Beim Anlegen eines Kräuterrasens bzw. einer Blumenwiese fällt die Bodenvorbereitung nahezu identisch aus. Zu empfehlen ist hier aber eine längere Zeitspanne zwischen dem Vorbereiten des Bodens und der Aussaat. Bewährt hat sich beispielsweise, den Boden im Sommer vorzubereiten und das Saatgut im folgenden Frühjahr auszubringen. In dieser Zeit können nach und nach im Boden vorhandene Samen keimen und der Aufwuchs gejätet werden. Der Einfluss eventuell störender Vegetation wird dadurch so gering wie möglich gehalten und die Pflanzen der Einsaatmischung können sich später ohne große Konkurrenz entwickeln.
Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sehr nährstoffreiche Böden durch Einmischen von Sand „abzumagern“. Mag das zunächst paradox klingen, so sorgt diese Maßnahme später für eine größere Artenvielfalt. Je nährstoffreicher nämlich ein Boden ist, desto stärker setzen sich im Verlauf einzelne Pflanzen durch, allen voran Gräser, die dann andere Arten verdrängen oder gar nicht erst aufkommen lassen. Blütenreiche Bestände wachsen deshalb nur auf nährstoffärmeren bzw. mageren Böden.