Rollrasen verlegen
- Rollrasen ist – eine entsprechende Qualität vorausgesetzt – unkrautfreier Rasen.
- Rollrasen kann auch im Winter verlegt werden, solange die Temperaturen über 0 °C liegen und der Boden frostfrei ist.
- Bei Böschungen und anderen Flächen, die erosionsgefährdet sind, können durch die schnelle Begrünung Erosionsschäden vermieden werden.
Rollrasen verlegen: Schritt für Schritt
Vor dem Verlegen der Rasenrollen steht eine gründliche Bodenvorbereitung an. Sind die Rollen auf der Fläche verlegt, müssen sie für ein gutes Anwachsen angewalzt und regelmäßig gewässert werden. Bis zum ersten Schnitt dauert es etwa 10 Tage.
Schritt 1: Boden vorbereiten
Der Boden für die Rollrasenverlegung muss ähnlich vorbereitet werden wie bei einer Rasenansaat. Ist noch eine alte Rasenfläche vorhanden, sollte diese zunächst mit einer scharfen Schaufel oder einem Rasensodenschneider entfernt werden. Anschließend muss der Boden tiefgründig gelockert werden. Das geschieht entweder durch Umgraben, Fräsen oder mittels einer Kreiselegge. Um eine gute Bodenstruktur zu erreichen, die genügend Wasser speichern kann, können Stoffe zur Bodenverbesserung eingearbeitet werden. Bei sehr lehmigen Böden ist das zum Beispiel Sand, bei humusarmen Böden hingegen Kompost.
Durch Harken wird der gelockerte Boden als Nächstes eingeebnet. Krümel, die dabei nicht durch die Zinken des Rasenrechens passen, sollten entfernt werden. Gleiches gilt für Unkräuter, die durch die Bodenbewegung eventuell zum Vorschein gekommen sind. Um ein späteres Absacken der Fläche zu vermeiden, muss der Boden gewalzt oder mit flachem Schuhwerk befestigt werden, bis er trittfest ist.
Der trittfeste Boden wird nun nochmals feinkrümelig geharkt, wodurch auch die letzten Unebenheiten ausgeglichen werden. Achten Sie darauf, dass der Boden danach 1 bis 2 cm unter der Mähkante liegt. Dieser Abstand entspricht der Dicke des Rollrasens. Rasennarbe und Mähkante befinden sich so später auf einer Höhe. Zum Abschluss der Bodenvorbereitung ist es empfehlenswert, einen ausgewogenen Rasendünger in die obere Bodenschicht einzuarbeiten, um die Wurzelbildung zu fördern.
Schritt 2: Rollrasen verlegen
Die einzelnen Rollen werden dicht an dicht und wie bei einer Ziegelmauer im Verbundsystem verlegt. Dabei sollten weder Fugen sichtbar sein, noch Überlappungen entstehen. Damit die frisch verlegten Rollen nicht durch das Betreten Schaden nehmen, können breite Holzbretter ausgelegt werden, die das Gewicht auf eine größere Auflagefläche verteilen. Wenn alle Rollen verlegt sind, wird der Rasenrand zu anderen Gartenflächen wie Beeten und Wegen mit einem Kantenstecher abgegrenzt.
Bevor Rollrasen verlegt wird, ist eine genaue Flächenbestimmung erforderlich, um zu ermitteln, wie viele Rollen gebraucht werden. Dabei sollten wegen Verschnittes an den Rändern immer 5 % mehr Fläche kalkuliert werden. Bei einer großen Fläche und entsprechend vielen Rollen ist es außerdem besser, Rollrasen in Teillieferungen zu bestellen, auch wenn die Transportkosten höher ausfallen. Die Rollen müssen nämlich innerhalb von 24 Stunden verlegt werden, da sie sonst Schaden nehmen.
Schritt 3: Rollrasen anwalzen
Um nach dem Verlegen einen guten Wurzelkontakt mit dem Boden herzustellen, empfiehlt sich das schonende Anwalzen der Rasenrollen. Dieser Schritt ist besonders effektiv, wenn der Boden erdfeucht, aber nicht zu nass ist.
Schritt 4: Rollrasen wässern und erster Schnitt
Nach dem Verlegen und Anwalzen muss der neue Rollrasen etwa alle 2 Tage bis zum vollständigen Anwachsen – das heißt, bis er sich nicht mehr leicht anheben lässt – durchdringend bewässert werden. Das sorgt nicht nur für eine schnelle Bewurzelung der Rasensoden, sondern verhindert auch, dass sie austrocknen und schrumpfen, wodurch Lücken entstehen. Rund 10 cm tief sollte der Boden nach dem Wässern durchfeuchtet sein.
Der erste Schnitt kann nach etwa 10 Tagen erfolgen. Zu beachten ist dabei die Drittel-Regel, die besagt, dass das Gras nur um etwa ein Drittel der aktuellen Aufwuchshöhe zurückgeschnitten werden sollte. Ist der Rollrasen also beispielsweise auf 6 cm angewachsen, sollte dieser um 2 cm auf 4 cm gekürzt werden.
Die wichtigsten Fragen zu Rollrasen kurz und knapp beantwortet
Rollrasen ist 1 bis 2 Jahre alter Rasen. In erster Linie werden hochwertige Mischungen für Gebrauchsrasen, Strapazierrasen und zunehmend auch für Schattenrasen verwendet.
Die Herstellung von Rollrasen ist sehr pflegeaufwendig. Er wird bevorzugt auf sandigen bis leicht lehmigen Böden angezogen und von der Aussaat bis zur Ernte intensiv gemäht und stets optimal mit Nährstoffen versorgt. Bei der Ernte wird Rollrasen maschinell vom Anzuchtboden abgeschält und aufgerollt. Entsprechend erfolgen Bestellung und Lieferung von Rollrasen auch in Rollen. Die Standardrolle deckt 1 m² ab, wobei sich die Maße auf eine Länge von 250 cm und eine Breite von 40 cm belaufen. Größere Formate sind möglich, können dann teils aber nur noch maschinell verlegt werden.
Rollrasen ist etwa 2 cm dick und wiegt zwischen 15 und 20 kg/m². Bei einer Fläche von 100 m² kommen also rund 1,5 t Rollrasenmaterial zustande. Innerhalb von nur 24 Stunden sollten diese Massen bis zur Verlegestelle transportiert und verlegt werden, damit das Gras in den Rollen keinen Schaden nimmt.
Solange kein Frost herrscht, kann Rollrasen das ganze Jahr über verlegt werden. Geht es auf den Winter zu, sollte man aber darauf achten, dass der Rasen noch ausreichend Zeit zur Verwurzelung hat. Wer noch keinerlei Erfahrung im Verlegen von Rollrasen hat, sollte im Zweifel eine Fachfirma hinzuziehen.
In Deutschland gibt es mittlerweile zahlreiche Rollrasenproduzenten, die nahezu alle gebräuchlichen Rasentypen in ihrem Angebot führen. Ob Selbstabholung auf Feld oder Hof, Lieferung nach Hause oder Lieferung und zugleich Verlegung: Sie als Käufer entscheiden.
Bezüglich der Bodenvorbereitung gibt es keine Kostenunterschiede zwischen Rollrasen und einer herkömmlichen Rasensaat. Während aber die Einsaat mit einer qualitativen Rasenmischung 0,30 bis 0,40 €/m² kostet, belaufen sich die Kosten für Rollrasen auf 2,50 bis 8 €/m², je nachdem um welchen Rasentyp es sich handelt und welche Menge gebraucht wird. Hinzu kommen außerdem noch die Transportkosten, falls die Rasensoden angeliefert werden. Greifen Sie aber nicht zu übertrieben billigem Rollrasen. Hier ist oft die Gräserzusammensetzung unvorteilhaft und der Anzuchtboden war eher minderwertig.