Rasen kalken
Nie auf gut Glück den Rasen kalken
Der Rasen sollte jedoch nie unbedacht gekalkt werden. Wer zu viel zum falschen Zeitpunkt kalkt, richtet mehr Schaden als Nutzen am Boden bzw. der Rasenfläche an. Zunächst ist deshalb der pH-Wert zu ermitteln, um den tatsächlichen Bedarf festzustellen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Bestimmte Pflanzen zeigen den pH-Wert an:
Sogenannte Zeigerpflanzen bzw. Indikatorpflanzen lassen auf den pH-Wert des Bodens schließen. Es handelt sich dabei um Pflanzen mit sehr geringer Toleranz bezüglich der bevorzugten Wachstumsbedingungen. Deshalb geben sie relativ zuverlässig Hinweis auf die aktuelle Beschaffenheit des Bodens. Zeigerpflanzen für einen sauren Boden sind zum Beispiel Schachtelhalme (Equisetum), Sauerampfer (Rumex acetosa) oder Moose. Finden sich diese vermehrt im Rasen, sollte an das Kalken der Fläche gedacht werden. - Den pH-Wert per Bodenanalyse ermitteln lassen:
Um jeden Zweifel auszuschließen, kann alternativ eine Bodenprobe von 300 bis 500 g entnommen und an ein Labor geschickt werden. Eine Standarduntersuchung kostet etwa 15 bis 20 Euro und beinhaltet auch die Ermittlung des pH-Wertes. Mittlerweile gibt es aber sogar schon Schnelltests, mit deren Hilfe der Boden ohne Laboranalyse auf den pH-Wert überprüft werden kann. Damit erhält man bereits nach wenigen Minuten ein Ergebnis, dass allerdings nicht ganz an die Exaktheit einer professionellen Analyse heranreicht.
Rasen richtig kalken: Eine kurze Anleitung
Ein guter Zeitpunkt, um den Rasen zu kalken, ist das Frühjahr, noch bevor die Rasengräser wieder zu wachsen beginnen. Voraussetzung ist, dass der Boden frostfrei und trocken ist. Wird bereits ein kalkhaltiger Dünger für die Frühjahrsdüngung eingesetzt, muss die Kalkmenge je nach verwendetem Produkt verringert werden. Beachten Sie dazu unbedingt die Verpackungshinweise von Kalk und Dünger.
Damit der Kalk den Boden neutralisieren und sich im Zuge, dessen der pH-Wert wieder erhöhen kann, wird empfohlen, den Rasen ruhen zu lassen, und zwar die nächsten 4 Wochen unmittelbar nach dem Kalken. Beobachten Sie in dieser Zeit, wie die benachbarten Pflanzen den Kalk vertragen. Pflanzen, die ein eher saures Milieu zum Wachstum benötigen – so zum Beispiel Moorbeetpflanzen wie Rhododendren oder Hortensien (Hydrangea) –, können unter Umständen auf die Bodenveränderung negativ reagieren.