Rasen düngen
Warum Rasendünger nützlich ist
Jeder Mähvorgang hat zur Folge, dass mit dem Schnittgut auch Nährstoffe von der Rasenfläche entfernt werden, solange es sich nicht um einen Mulchschnitt handelt. Gerade diese werden aber bei regelmäßigem Mähen besonders gebraucht, da das Gras zum fortdauernden Nachwachsen gezwungen wird. Jede Mahd führt also zu zweierlei:
- Der Rasen verliert Nährstoffe.
- Der Bedarf an Nährstoffen für das erneute Wachstum steigt.
Werden dem Rasen nun wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Eisen und Spurenelemente nicht wieder hinzugefügt, kommt es zu einer nachlassenden Grünfärbung und einem nur geringen Gräserzuwachs. Deshalb sollte jeder Rasen, der regelmäßig gemäht wird, auch regelmäßig gedüngt werden.
Stickstoff | Stickstoff (N) ist der mengenmäßig wichtigste Nährstoff und von zentraler Bedeutung für das Gräserwachstum. Er wird für den Aufbau von Pflanzenmasse, für die Eiweißbildung und das Regenerationsvermögen der Gräser benötigt. Außerdem führt Stickstoff zu einer kräftigeren Grünfärbung des Rasens. |
Phosphor | Phosphor ist in Rasendüngern als Phosphat (P2O5) enthalten. In dieser Form sorgt es für ein besseres Wurzelwachstum, einen guten Energietransport sowie für einen gesteigerten Enzymaufbau. |
Kalium | Kalium ist ein Aktivator für zahlreiche Stoffwechselprozesse in Pflanzen. In Rasendüngern kommt es als Kaliumoxid vor (K2O) und stärkt in Gräsern die Zellwände, wodurch diese widerstandsfähiger gegen Krankheiten und hohe Beanspruchung werden. Zudem reduziert es den Wasserverbrauch und ist für Einlagerung von Reserveenergien in die Rasengräser verantwortlich. |
Magnesium, Eisen, Spurenelemente | Diese Nährstoffe fördern die Bildung des Blattgrüns (Chlorophyll). Sie sorgen dafür, dass die Gräser ausreichend Energie aufnehmen und den Stickstoff optimal ausnutzen können. Auch für den Enzymaufbau sind sie wichtig. Magnesium wird in Rasendünger als Magnesiumoxid (MgO) eingesetzt. |
Langzeitdünger: Die ideale Düngung für den Rasen
Bei jedem Rasen handelt es sich um eine Dauerkultur mit einer ganzjährigen Vegetationsdecke. Aus diesem Grund ist eine ausgeglichene Nährstoffversorgung wichtig, insbesondere mit Stickstoff. Spezielle Langzeitdünger, die ganz oder zumindest überwiegend aus langsam wirksamen Stickstoffformen bestehen, erfüllen genau diesen Zweck.
Rasen-Langzeitdünger sorgen dafür, dass nur so viel Stickstoff freigesetzt wird, wie das Gras tatsächlich benötigt. Damit werden unerwünschte Wachstumsschübe und Verätzungen, die sonst durch eine zu hohe Stickstoffdosierung auftreten könnten, vermieden. Stattdessen wächst der Rasen gleichmäßig und mit intensivem Breitwuchs. Außerdem verhindern Langzeitdünger, dass wichtige Nährstoffe in tiefere Bodenschichten ausgewaschen werden und verloren gehen.
Die Wirkungsdauer von Langzeitdüngern richtete sich nach der enthaltenen Stickstoffform. Sie variiert zwischen 6 und 12 Wochen. Langzeitdünger enthalten neben Stickstoff aber auch noch andere wichtige Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und Magnesium. Wer genau über die Zusammensetzung eines Rasendüngers Bescheid wissen möchte, sollte einen Blick auf die Verpackung werfen. Die Hersteller sind verpflichtet, sämtliche Inhaltsstoffe dort anzugeben.
Rasen richtig düngen
Das Düngen des Rasens verläuft nicht immer problemlos. Zum einen kann man sich mit der Düngermenge verschätzen, zum anderen wird der Dünger oft nicht gleichmäßig genug auf der Fläche verstreut. Auch über den Zeitpunkt der Düngung herrscht oft Unklarheit. Im Folgenden deshalb die Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Rasendüngung:
- Wie viel Dünger ist nötig?
- Wie wird die erforderliche Düngermenge berechnet?
- Wie wird der Dünger optimal auf den Rasen ausgebracht?
- Wann sind die besten Düngezeitpunkte?
Wie viel Dünger ist nötig?
Je nach Nährstoffgehalt des Bodens muss der Rasen unterschiedlich viel gedüngt werden. Empfehlenswert ist deshalb eine Bodenuntersuchung etwa alle 3 Jahre, die genau Auskunft gibt über die Gehalte an Phosphor, Kalium und Magnesium sowie über die Bodenart und den aktuellen pH-Wert. Für eine Standarduntersuchung reicht bereits eine Bodenmenge von 300 bis 500 g, die an 10 bis 15 Stellen des Rasens mit einer Tiefe von 10 cm entnommen werden sollten. Die meisten Untersuchungslabore bieten mit der Auswertung der Bodenproben sogar individuelle Düngeempfehlungen an.
Wie wird die erforderliche Düngermenge berechnet?
Die Nährstoffempfehlungen der Bodenuntersuchung sowie die Richtwerte für Stickstoff stellen immer die sogenannte Reinnährstoffmenge dar. Es gibt jedoch keinen Dünger, der zu 100 % nur aus einem Nährstoff besteht. Deshalb muss die notwendige Düngermenge vor der Düngung berechnet werden, und zwar mit folgender Formel:
Düngermenge (g/m²) = Reinnährstoffmenge (g/m²) * 100 / Nährstoffgehalt (%) im Dünger
Die Reinnährstoffmenge kann der Düngeempfehlung des Bodenlabors bzw. dem Stickstoffrichtwert des jeweiligen Rasentyps entnommen werden. Der Nährstoffgehalt findet sich als Prozentwert immer auf der Verpackung des Rasendüngers.
Wie wird der Dünger optimal auf den Rasen ausgebracht?
Meist handelt es sich bei den Rasendüngern um streufähige Granulate, die über die Rasenfläche gleichmäßig mit einem Streuwagen verteilt werden können. Bei großen Rasenflächen bieten sich aber auch ein Schleuderstreuer an, der in der Hand gehalten und per Akku betrieben wird.
Empfehlenswert ist es, den Dünger auf trockenem Rasen auszubringen. So bleiben die Granulate nicht am feuchten Gras kleben. Sollte das doch vorkommen, können sie mit dem Wasserschlauch oder Regner problemlos von den Blättern gespült werden. Nach der Düngung sollte etwa 2 Tage lang keine Mahd erfolgen. Das verhindert, dass der Dünger sofort wieder vom Mäher aufgenommen wird.
Damit sich der Dünger auflöst, ist Regen bzw. Wasser notwendig. Wenn es nach der Düngung nicht regnet, sollten Sie also durch Beregnen (2 Gaben mit 10 bis 15 l/m²) selbst für eine zeitnahe Auflösung des Düngers sorgen.
Wann sind die besten Düngezeitpunkte?
Wann und wie oft ein Rasen gedüngt werden sollte, richtet sich vor allem nach dem Wachstumsrhythmus der Gräser. Für Gebrauchs- und Zierrasen haben sich aber 3 Düngezeitpunkte besonders bewährt:
- Rasendüngung im Frühjahr:
Rasengräser müssen sich nach dem Winter zunächst regenerieren. Dieser Prozess kann mit einer Düngung im März bzw. April im Rahmen der Frühjahrspflege gefördert werden. Rasenflächen, die wenig genutzt werden und deshalb nur einen geringen Nährstoffbedarf haben (zum Beispiel Kräuterrasen), sollten im Frühjahr ihre Hauptdüngung erhalten. - Rasendüngung im Frühsommer:
Im Frühsommer ist der Nährstoffbedarf der Gräser am höchsten, da sie sich in der Hauptbestockungsphase befinden, das heißt dichte Horste bzw. zahlreiche Ausläufer bilden. Wer jetzt seinen Rasen düngt, regt die Triebbildung und damit die Narbenbildung zusätzlich an. Darüber hinaus fördert eine Düngung zu diesem Zeitpunkt die Widerstandskraft des Rasens gegen die hochsommerliche Hitze. Optional kann im August eine weitere Düngergabe erfolgen. Diese sorgt dann für ein frisches Grün des Rasens im Herbst. - Rasendüngung im Herbst bzw. Winter:
Im Zeitraum von Ende August bis Anfang Oktober sollte der Rasen nicht gedüngt werden. Erst im Oktober empfiehlt sich eine kaliumbetonte Düngung, um die Pflanzen für den kommenden Winter zu stärken.