Unkraut im Rasen
Welche Unkräuter gibt es und warum wachsen sie im Rasen?
Um Unkraut den Kampf anzusagen, muss man sich zunächst ein genaues Bild davon machen. Vor allem die sogenannten Narbenkräuter kommen am häufigsten vor. Diese Dauerunkräuter sind aber leicht zu beseitigen.
Zu den wichtigsten heimischen Rasenunkräutern zählen:
- Gänseblümchen (Bellis perennis)
- Wegerich-Arten (Plantago)
- Löwenzahn (Taraxakum officinale)
- Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)
- Weiß-Klee (Trifolium repens)
- Hornkraut-Arten (Cerastium)
- Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
- Frauenmantel-Arten (Alchemilla)
- Günsel-Arten (Ajuga)
- Schafgarbe-Arten (Achillea)
Diese unerwünschten Pflanzen wandern vor allem dann in die Rasenfläche ein, wenn ungünstige Witterungsbedingungen herrschen, beispielsweise längere Überschwemmungen oder starker Frost. Auch die unsachgemäße Pflege des Rasens oder die mangelhafte Qualität des Saatgutes können Lücken im Gras hervorrufen, die dem Unkraut genügend Platz zum Gedeihen bieten. Oft ist aber eine falsche Versorgung mit Nährstoffen das Problem: Selbst Saatgut mit den besten Gräsersorten verunkrautet schnell, wenn die Nährstoffversorgung nicht ausreichend ist. Wer Unkraut also von vornherein vermeiden möchte, sollte hochwertige Samen verwenden und sich umfassend über die Rasenpflege informieren.
Expertentipp: Unkraut schon beim Anlegen des Rasens eindämmen
Unkraut lässt sich bereits bei der Rasenanlage eindämmen, indem die Fläche vor der Einsaat durch Umgraben oder den Einsatz von Herbiziden vegetationsfrei gemacht wird. Man spricht dann von einer Schwarzbrache. Damit das Unkraut entfernt werden kann, muss es aber zunächst keimen, weshalb es nötig ist, die Fläche zu wässern. Etwa 2 bis 3 Wochen sollten für die Maßnahme eingeplant werden.
Womit lässt sich Unkraut im Rasen bekämpfen?
Die klassische Methode, mit der Unkraut für gewöhnlich bekämpft wird, ist das Ausstechen. In vielen Fällen ist diese Vorgehensweise jedoch nicht von Erfolg gekrönt, denn die Kräuter wandern nach kurzer Zeit erneut ans Tageslicht. Eine meist hilfreichere Alternative ist die chemische Behandlung mit Unkrautvernichtungsmitteln, sogenannten Herbiziden.
Hierbei handelt es sich um selektiv wirkende Mittel, die von den zweikeimblättrigen Unkräutern aufgenommen werden, nicht aber von den einkeimblättrigen Gräsern, die außerdem von einer schützenden Wachsschicht umgeben sind. Zunächst ist es notwendig, die Unkräuter genau zu identifizieren, denn nicht jedes Kraut ist gleichermaßen gut mit Herbiziden zu bekämpfen.
Empfehlenswert ist es, sich im Fachhandel bezüglich der Zulassung, Eignung und Anwendung der Mittel beraten zu lassen. Die wenigsten Hobbygärtner wissen über die genauen Auswirkungen von Herbiziden auf den Boden und die Pflanzen Bescheid. Auch die Anweisungen des Herstellers sind strikt einzuhalten. Im Zweifelsfall sollte auf die Anwendung verzichtet werden.
Gewusst wie: Herbizide richtig anwenden
Herbizide gibt es in reiner und flüssiger Form oder in Kombination mit Dünger als Granulat. Während die erste Variante gegossen oder gespritzt wird, lässt sich die feste Alternative entweder per Hand oder Düngerstreuer verteilen.
Achtung: Bei der Verteilung des Düngers mit den Händen sind unbedingt Gartenhandschuhe zu tragen.
In den Wachstumsmonaten von April bis Juni, aber auch noch im August und September ist 3 bis 4 Tage nach dem Mähen der richtige Zeitpunkt, um das Herbizid anzuwenden. Die Unkräuter haben dann eine ausreichend große Blattmasse für eine gute Aufnahme des Wirkstoffes. Achten Sie aber unbedingt auf die Temperaturangaben des Herstellers. Ist es zu heiß, sollten Sie abwarten. Auch windig und regnerisch sollte es nicht sein.
Im Idealfall wird das Herbizid morgens auf taufeuchtem Rasen bei feuchtwarmer Witterung während der Hauptwachstumszeit der Gräser eingesetzt. Danach sollte mindestens 6 Stunden kein Regen fallen. Frühestens nach 3 bis 5 Tagen kann wieder gemäht werden. Die letzte Behandlung sollte spätestens in der ersten Septemberhälfte erfolgen.