
beim Anbau von Schnittlauch
Schnittlauch ist aus der heimischen Küche fast nicht wegzudenken. Gepflanzt werden kann das pflegeleichte Kraut in so gut wie jedem Boden.
Damit die Pflanzung des Schnittlauchs zum Erfolg wird, haben wir eine Auflistung bekannter Kulturprobleme zusammengestellt.

Foto: Bruno Nebelung GmbH

Foto: Bruno Nebelung GmbH
Schädlinge/Insekten bei Schnittlauch
Beschreibung: Blattläuse werden zwischen 2 und 4 mm groß und haben stechende Mundwerkzeuge, mit denen sie Pflanzensaft aus den Blättern der Pflanzen saugen. Je nach Art können die kleinen Tiere grün, gelb, rot oder schwarz gefärbt sein. Einige Blattläuse haben Flügel, andere sind flügellos. Manche Arten haben am Hinterteil zwei Röhrchen, die nach hinten zeigen. Die Läuse durchlaufen vier Larvenstadien, nach denen sie sich jeweils häuten. Eine Vermehrung kann sowohl geschlechtlich als auch ungeschlechtlich erfolgen. Bei einem Blattlausbefall verfärben sich die Blätter, verformen sich und verkümmern. Zudem kann es bei der Pflanze durch den Befall zu Wuchsverzögerungen kommen. Die Blattläuse scheiden klebrigen Honigtau aus. Mit diesem sind die Blattoberflächen benetzt. Auf dem Honigtau können sich Schwärzepilze ansiedeln, was zu weiteren Erkrankungen führen kann. Die beim Häuten entstehenden Hüllen befinden sich an den Unterseiten der Blätter. Des Weiteren können Blattläuse weitere Krankheiten übertragen.
Prävention: Auf zu hohe Stickstoffgaben sollte möglichst verzichtet werden, da diese einen Befall fördern.
Bekämpfung: Der Einsatz von zugelassenen Insektiziden ist möglich, kann je nach Wirkstoff aber auch Nützlinge schädigen. Es ist von Vorteil, natürliche Feinde der Blattlaus zu schützen. Dazu zählen Marienkäfer, Spinnen, Larven der Flor- und Schwebfliege, Schlupfwespen, Raubwanzen, Ohrwürmer, Singvögel, Blumenwanzen, Gallmücken, Heupferde, Florfliegen und Larven der Schwebfliegen.
Beschreibung: Bei Drahtwürmern handelt es sich um die Larven von Schnellkäfern. Sie sind 20 bis 25 mm lang und haben eine glänzende gelbbraune Farbe sowie einen braunen Kopf. Die Larven ernähren sich von Pflanzennektar, den sie zunächst aus alten Pflanzenresten und später aus lebenden Pflanzen saugen. Bereits nach dem Auflaufen der Pflanze lässt sich ein Befall durch Drahtwürmer erkennen. Keimlinge und Wurzeln sind sichtbar an- oder sogar ganz abgefressen. Es kommt zum Verwelken und Absterben von jungen Pflanzen. Bei ausgewachsenen Pflanzen lassen sich in den Wurzeln oder am Gemüse Löcher und tiefe, dünne Fraßgänge finden. Außerdem befinden sich an der Basis der Pflanze faserartige Fraßstellen. Diese färbt sich allmählich gelb.
Prävention: Achten Sie beim Säen darauf, die Samen nicht zu tief in die Erde zu drücken. Zudem begünstigen einige Fruchtfolgen die Entwicklung des Käfers weniger und sind somit zu bevorzugen. Wenn Stallmist auf das Beet ausgebracht werden sollte, ist es wichtig, diesen in die Erde einzuarbeiten. Ansonsten besteht die Gefahr einer Eiablage.
Bekämpfung: Um eine erneute Eiablage zu verhindern und noch junge Larven zu bekämpfen, sollte der betroffene Boden mehrfach bearbeitet werden.
Beschreibung: Bei Erdraupen handelt es sich um die Larven verschiedener Eulenfalter. Sie sind zwischen 40 und 50 mm lang und weisen eine graue Farbe auf. Je nach Art können sie aber auch graubraun bis braun gefärbt sein. Eulenfalter legen ihre Eier an Blattunterseiten ab. Wenn die Raupen geschlüpft sind, ist es zunächst noch möglich, sie auch am Tag auf den Pflanzen zu finden. Nach einiger Zeit sind sie allerdings nur noch nachts oder bei dunklen Lichtverhältnissen (wie etwas bei trübem Wetter) zu sehen. Den Winter überstehen die Raupen in hellroten bis braunen Tönnchenpuppen im Boden. Sehr heiße und trockene Wetterperioden begünstigen eine Entwicklung der Raupen. Mehrere Generationen von Erdraupen pro Jahr sind möglich. Pflanzen, die von Erdraupen befallen sind, weisen bereits nach dem Auflaufen Fraßränder, Loch- oder Fensterfraß auf. Zumeist wird dieser von noch jungen Raupen verursacht und erscheint deswegen eher unauffällig. Nicht selten werden Keimlinge direkt über der Erde abgefressen. Der Schaden durch ältere Raupen ist hingegen um einiges beträchtlicher: Betroffene Pflanzen verfärben sich gelblich, verwelken und sterben ab.
Prävention: Es sollte sichergestellt werden, dass der Boden gut befestigt ist, da Erdraupen leichte Böden bevorzugen. Zudem minimiert eine gleichmäßige Beregnung die Anzahl an Eulenfaltern.
Bekämpfung: Gegen Erdraupe können Insektizide eingesetzt werden. Es können auf Schlupfwespen (Trichogramma) zur Bekämpfung eingesetzt werden.
Beschreibung: In der Regel werden Feldmäuse bis zu ca.12 cm groß und haben eine gelbgraue bis braungraue Fellfarbe. Ihre Schwanzlänge beträgt in etwa ein Drittel ihrer Körperlänge. Zu finden sind sie vor allem in mittelschweren, durchlässigen Böden, da sie unter der Erde in Tunnelbauten leben. Pro Jahr können mehrere Würfe mit bis zu 13 Jungtieren erfolgen. Die Feldmaus verursacht vor allem Schäden während der Lagerung. In Kellern oder Schuppen frisst sie das eingelagerte Gemüse an. Ab und zu frisst das Tier auch Samen oder junge Pflanzen.
Wie es der Name bereits andeutet, erreicht die Große Wühlmaus eine Größe von bis zu 18 cm. Ihr Fell hat eine hellbraune bis dunkelbraune Färbung und ihre Schwanzlänge entspricht in etwa der Hälfte ihrer Körperlänge. Am liebsten bauen die Mäuse ihre unterirdischen Tunnel in lockeren und feuchten Böden. Gleichbleibende Wetterperioden begünstigen eine Fortpflanzung der Großen Wühlmaus, sodass mehrere Würfe pro Jahr mit bis zu 14 Jungtieren durchaus möglich sind. An den Wurzeln von betroffenen Pflanzen sind Fraßspuren zu finden, die an Rillen erinnern. Zudem lassen sich die Pflanzen ohne großen Kraftaufwand aus der Erde ziehen und verwelken zumeist.
Prävention: Natürliche Fraßfeinde stellen unter anderem Eulen und Greifvögel dar. Hierbei lohnt es sich für Greifvögel entsprechende Sitzstangen im Garten aufzustellen.
Bekämpfung: Eine Bekämpfung sollte bestenfalls im späten Winter bis Frühjahr erfolgen, da die Mäuse zu dieser Zeit wenig Nahrung finden. Durch das Bearbeiten des Bodens werden die unterirdischen Tunnel zerstört, in denen die Tiere leben. Auch Lebendfallen kommen für die Bekämpfung infrage und zählen zu den humaneren Bekämpfungsmethoden.
Beschreibung: Es gibt verschiedene Arten von Minierfliegen. Einige sind an ihren gelben Rücken zu erkennen. Ansonsten sind die Fliegen schwarz und haben eine Größe zwischen 1 und 3 mm. Hohe Temperaturen befördern die Entwicklung der Minierfliege. Die weibliche Fliege sticht mit dem sogenannten Legebohrer das Blatt an und legt die Eier direkt in das Blatt. Notfalls können die Larven den Winter verpuppt im Boden überstehen. Ihre Larven haben weder Kopf noch Beine und fressen sich durch das Innere der Pflanzen. Die ist mit Minen durchzogen, die von den Maden verursacht worden. Deutlich erkennbar sind Fraß- und Saugpunkte, die durch die ausgewachsenen Fliegen verursacht werden, wenn sie den Pflanzensaft aus den Zellen saugen. Durch den Befall werden die Pflanzen so geschwächt, dass es zu Wuchsverzögerungen oder sogar zum Absterben kommen kann. Besonders gefährdet sind Jungpflanzen. Des Weiteren können über die Minierfliegen weitere Krankheiten übertragen werden.
Prävention: Der Einsatz von Kulturschutznetzen mit einer Maschenweite von 0,85 mm kann einen Zuflug aufhalten. Zusätzlich kann die Kulturen an windigen Flächen/Lagen gepflanzt werden, da Minierfliegen diese gerne meiden.
Bekämpfung: Mithilfe von Klebetafeln kann ein Befall am einfachsten festgestellt werden. Betroffene Pflanzenteile sollten umgehend entfernt werden. Ein Einsatz von Insektiziden und Nützlingen – wie zum Beispiel Schlupfwespen – ist zu empfehlen.
Beschreibung: Die Weiße Fliege hat ihren Namen von ihrem weißlichen Aussehen, welches durch einen weißen Wachsstaub, der sich über dem Körper und den Flügeln verteilt, ausgelöst wird. Sie sind nur 1 bis 2 mm groß und besitzen stechende Mundwerkzeuge, mit denen sie den Pflanzensaft aussaugen können. Die Larven durchlaufen mehrere Stadien, bevor sie sich zu Fliegen entwickeln. Den Winter überstehen sie verpuppt. Pro Jahr kann die Weiße Fliege mehrere Generationen hervorbringen. Mottenschildläuse setzen sich an die Unterseiten der Blätter und saugen dort den Pflanzensaft direkt aus den Leitungsbahnen. Somit schädigen sie die Pflanze, in dem sie ihr Assimilate entziehen, die für die Biomasseproduktion benötigt werden. Zudem hinterlassen die Läuse sogenannten Honigtau, welcher zum einen die Blätter verklebt und zum anderen weitere Erreger anderer Krankheiten anzieht. Aber auch die Weiße Fliege selbst kann andere Krankheiten übertragen.
Prävention: Um eine Verbreitung der Weißen Fliege möglichst zu vermeiden, sollten alte Pflanzenreste immer schnell entfernt werden. Zudem ist eine Förderung von Nützlingen (wie beispielsweise Schlupfwespen, Raubwanzen, Raubmilben, Marienkäfer und Blumenwanzen) von Vorteil.
Bekämpfung: Ein Einsatz von Insektiziden ist möglich. Im Gewächshaus kann ein frühzeitiger Einsatz von Encarsia formosa (Schlupfwespe) den Befall vollständig bekämpfen.
Beschreibung: Schnecken bevorzugen feuchte Umgebungen, da sie selbst zu 85 % aus Wasser bestehen. Sie bewegen sich wellenartig vorwärts und hinterlassen eine schimmernde Schleimspur. Diese ist oftmals auch ein erstes Indiz für einen Befall. Je nach Art sehen Schnecken sehr unterschiedlich aus und unterscheiden sich auch in der Größe. An die Oberfläche kommen sie zumeist bei schlechtem Wetter. Eine Fortpflanzung findet über Eiablage im Boden statt. Überwintern können Schnecken sowohl als Ei oder in ausgewachsener Form. Ein Schneckenbefall lässt sich vor allem an Fraßlöchern und Schabefraß feststellen, der unregelmäßig über die Pflanze verteilt ist. Dabei können alle Pflanzenteile (sowohl über als auch unter der Erde) betroffen sein. In der Regel werden Jungpflanzen bevorzugt, da deren Gewebe besonders viel Wasser enthält. Nicht selten fressen die Schnecken in solchen Fällen die gesamte Pflanze. Wenn Samen an- oder gar ganz aufgefressen werden, kann es sein, dass einige Pflanzen gar nicht auflaufen.
Prävention: Um einem Schneckenbefall vorzubeugen, sind verschiedene Herangehensweisen möglich. So hilft eine regelmäßige Bodenbearbeitung genauso wie ein Schneckenzaun oder eine Drainage. Zudem sollten natürliche Fressfeinde gefördert werden. Dazu zählen Igel, Tigerschnegel, Spitzmäuse, Laufenten, Singdrossel, Steinläufer, Spitzmäuse, Weinbergschnecken (fressen die Eier von Nacktschnecken), Molche, Goldlaufkäfer, Igel, Frösche, Erdkröten und Blindschleichen.
Bekämpfung: Ein Einsatz von Molluskiziden oder Nematoden ist möglich.
Beschreibung: Thripse sind mit einer Größe zwischen 0,8 und 2 mm nur schwer zu entdecken. Sie haben entweder eine braungelbe oder schwarze Färbung und haben an ihren Füßen ein faltbares Haftorgan. Die Mehrheit der Arten besitzt zudem Flügel. Bis zum ausgewachsenen Thrips durchlaufen die Larven mehrere Stadien. Währenddessen sind sie heller gefärbt als die ausgewachsenen Tierchen. Die Verbreitung des Thrips erfolgt durch den Wind und eine Überwinterung kann je nach Art sowohl als Larve oder als ausgewachsenes Tier erfolgen. Mit ihren stechenden Mundwerkzeugen saugen sie den Pflanzensaft aus den Zellen. In der Folge sterben betroffene Samenanlagen, Blüten und Fruchtknoten allmählich ab. Auf der Oberseite der Blätter sind kleine Saugschäden zu erkennen, die glänzend silbern erscheinen. Nach einiger Zeit verfärben diese sich braun. Auf der Unterseite sind Kotkugeln zu finden. Zudem können Thripse andere Krankheiten übertragen.
Prävention: Zur Vorbeugung gegen Thrips können Kulturschutznetze eingesetzt werden. Deren helle Farbe erschwert es den Insekten die Pflanzen zu finden, jedoch sind ihre Maschen nicht fein genug, um die Thripse vollständig abzuhalten.
Bekämpfung: Ein Einsatz von systemisch wirkenden Insektiziden ist möglich. Im Gewächshaus können zudem Nützlinge (beispielsweise Larven der Florfliege, Raubwanzen, Raubmilben, Blumenwanzen oder Nematoden) eine Hilfe sein.
Beschreibung: Es gibt verschiedene Arten von Wanzen. So zählt zum Beispiel die Nezara viridula zu den Baumwanzen, während die Lygus zu den Weichwanzen zählt. Neben harten Flügeln, die an Leder erinnern, besitzen sie ein Schildchen und stechende Mundwerkzeuge. Mit diesen saugen sie den Pflanzensaft aus den Zellen. Trockene und warme Wetterperioden fördern eine Verbreitung der Wanzen, die je nach Art unterschiedliche Pflanzen oder Gemüse bevorzugen. Eine Überwinterung erfolgt im ausgewachsenen Stadium. Von Wanzen befallene Pflanzen weisen weiße Flecken an Blättern auf. Dies sind die Saugstellen, an denen die kleinen Tierchen den Pflanzensaft angezapft haben. Durch diesen Befall kommt es zu Wuchsverzögerungen und gekräuselten Blättern. Früchte, Blüten und auch Triebe können zudem deformiert sein. Die Art Lygus rugulipennis tritt vor allem im Gewächshaus auf und sticht dort die Blüten verschiedenster Pflanzen an. Das führt zu einem frühzeitigen Abwurf der Blüten.
Prävention: Ein Kulturschutznetz kann die Kulturen vor Wanzen schützen.
Bekämpfung: Je nach Art gibt es unterschiedliche Bekämpfungsmethoden. Die Eurydema zum Beispiel kann mithilfe von Insektiziden oder natürlichen Feinden (wie der Schlupfwespe) eingedämmt werden. Alle Wanzen können mit zugelassenen Insektiziden im Haus- und Kleingarten bekämpft werden.
Beschreibung: Der ursprünglich aus Asien stammende Japankäfer richtet schwere Schäden an Kultur- und Wildpflanzen an. Der Japankäfer ist 8 bis 12 mm lang. Die Oberseite der Flügel erscheint metallisch kupferfarben, während Kopf und Körper Gold-grün schimmern. Gut ist der Japankäfer an den weißen Haarbüscheln zu erkennen, von denen dieser je fünf kleine auf beiden Seiten des Hinterleibs und zwei größere am Körperende trägt. Der Japankäfer gehört zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) und ähnelt in Aussehen und Biologie dem Juni- oder Gartenlaubkäfer. Daher besteht eine Verwechslungsgefahr. Im Gegensatz zum Japankäfer besitzt dieser aber nicht die typischen weißen Haarbüschel.
Die Engerlinge leben im Boden feuchter Wiesen und ernähren sich vorwiegend von Gras- und Kräuterwurzeln. Dies kann einen deutlichen Schaden an Grasflächen oder Kräutern bedeuten. Nachdem sich die Larven verpuppt haben, schlüpfen zwischen Mai und Juni die adulten Japankäfer. Die Hauptflugzeit der Japankäfer liegt zwischen Mitte Mai und Mitte August. Erwachsene Käfer fressen die Blätter der Pflanze an – teilweise bis auf die Zweige, sodass Blattskelette (Skelettierfraß) entstehen können. Befallene Blätter färben sich braun und können abfallen. Wenn eine Pflanze Blüten und/oder Früchte vorweist, sind diese ebenfalls nicht vor zusätzlichen Fraßspuren des Käfers geschützt. Interessanterweise ist zu beobachten, dass sie scheinbar einzelne Pflanzen gänzlich kahlfressen, während benachbarte Pflanzen kaum Schädigungen aufweisen.
Prävention: Es sollte eine mechanische Bodenbearbeitung im frühen Herbst erfolgen. Dies vermindert die Überlebenschance von bodennah fressenden Larven. Im Rahmen dieser Bearbeitung sollten diese Larven erfasst werden. Vermeiden Sie eine Bewässerung von Grasflächen zur Hauptflugzeit, da sich so die Attraktivität für eine Eiablage der Weibchen vermindert. Weiterhin kann eine höhere Rasenschnitthöhe Ausbreitung und Vermehrung des Japankäfers entgegenwirken. Sie können Wirtspflanzen und den umliegenden Boden visuell überwachen. Wenn Sie einen Befall feststellen, sollte dieser unbedingt dem zuständigen Pflanzenschutzdienst gemeldet werden (siehe Abschnitt „Bekämpfung“).
Bekämpfung: Verschiedene Nützlinge wie u.a. Vögel, Maulwürfe, Spitzmäuse, Rollwespen und Laufkäfer fressen die Larven im Boden. Gegen die Larven können außerdem Bakterien (Paenibacillus popilliae), parasitische Nematoden (u.a. Steinernema sp, Heterorhabditis sp.) oder entomopathogene Pilze (Beauveria bassiana, Metarhizium anisopliae) eingesetzt werden. Kleine Ansammlungen der Käfer können mit Lockstofffallen (Pheromone) und durch mechanisches Absammeln bekämpft werden.
Da eine Ausbreitung in Europa unbedingt zu vermeiden ist, sollte bei dem Verdacht auf einen Befall mit dem Japankäfer dieser eingefangen (z.B. in einem Schraubglas) und der zuständige Pflanzenschutzdienst informiert werden. Die Kontaktangaben finden Sie unter www.bvl.bund.de.
Beschreibung: Wurzelfliegen werden zwischen 4 und 5 mm groß. Sie ähneln den typischen Stubenfliegen. Im Herbst legen sie ihre Eier. Die geschlüpften Larven fressen sich sofort in die Blätter der Pflanze. In dieser durchlaufen sie verschiedene Stadien, bis sie sich in die Erde zurückziehen, um dort in Tönnchenpuppen zu überwintern. Die ausgewachsene Fliege ernährt sich hauptsächlich von Nektar und Pollen. Pro Jahr können mehrere Generationen neuer Wurzelfliegen hervorgebracht werden. Dabei sind es vor allem die Larven, die für den Schaden an Pflanzen sorgen. Je nach Art der Wurzelfliege werden unterschiedliche Pflanzen befallen.
Prävention: Die Nutzung von Kulturschutznetzen ist zu empfehlen. Bevor das Saatgut ausgebracht wird, sollte möglichst kein organischer Dünger ausgebracht werden. Im besten Fall war die Vorfrucht keine Wirtspflanze der Wurzelfliege.
Bekämpfung: Erkrankte Pflanzen müssen entfernt und wenn möglich durch neue, gesunde Pflanzen ersetzt werden.
Pilz- und Viruserkrankungen bei Schnittlauch
Beschreibung: Unter der Keimlingskrankheiten wird das Zusammenkommen mehrerer verschiedener phytopathogener Pilze und Bakterien verstanden. In der Regel lösen dabei vor allem Bodenpilze diese Krankheiten aus. Die Erreger können sowohl über das Gießwasser als auch durch befallenes Saatgut oder verunreinigte Gartenutensilien übertragen werden. Häufig aber sitzen die Pilze auf Pflanzenresten am Boden und gehen von dort aus auf die Keimlinge über. Bei heißen Wetterlagen sowie erhöhter Luftfeuchtigkeit oder Luftmangel steigt das Risiko einer Infektion. Ein Symptom der Keimlingskrankheiten ist, dass die Saat zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufläuft. Zudem werden Keimlinge so stark geschwächt, dass sie welken und absterben. Der untere Teil des Stängels bis hin zum Wurzelbeginn weist entweder eine braune bis schwarze Färbung auf oder erscheint glasig. Außerdem kann es zu wässrigen Stellen und Einschnürungen kommen. Der Boden, auf dem die Keimlinge wachsen, ist mit weiß- bis graugefärbten Hyphen überzogen. Diese erinnern an ein Spinnennetz. Manche Pflanzen überstehen eine Erkrankung, sind jedoch anschließend verkümmert und bringen nur minderwertige Setzlinge hervor.
Prävention: Um Keimlingskrankheiten möglichst zu vermeiden, ist eine hygienische Reinigung von Arbeitsgeräten und Aufbewahrungsutensilien enorm wichtig. Größere Erdklumpen sollten zu feiner Erde auseinandergebrochen werden. Zudem ist es möglich, verseuchten Boden zu dämpfen.
Bekämpfung: Für den Haus- und Kleingarten stehen keine Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung.
Beschreibung: Bei hoher Luftfeuchtigkeit (ab 80 %) wird eine Infektion des Schnittlauchs begünstigt. Zudem entwickelt sich der Pilz am besten bei einer Temperatur von 13 °C. Den Winter überlebt der Erreger mithilfe von Oosporen in Ernteresten oder Winterzwiebeln von infizierten Pflanzen. Bei einer Erkrankung an falschem Mehltau bilden sich zunächst längliche Flecken auf den röhrenförmigen Blättern, die von grau bis violettfarbenen Sporangien überzogen sind. Zur Triebspitze hin entstehen immer mehr Flecken. In seltenen Fällen bilden sich keine Sporangien, dann kommt es zu blassgrauen Verfärbungen. Im Verlauf der Krankheit welken die Blätter und das Laub stirbt ab. Die Zwiebel des Schnittlauchs hat eine weiche Konsistenz.
Prävention: Bauen Sie Schnittlauch möglichst nicht in feuchten Staulagen an und lassen Sie ausreichend Pflanzabstand zwischen den einzelnen Pflanzen. Nach der Ernte sollten Pflanzenreste sofort entfernt werden. Zudem empfiehlt sich eine Anbaupause von mindestens drei Jahren.
Bekämpfung: Ab einer Wuchshöhe von 25 cm können Fungizide eingesetzt werden.
Beschreibung: Die Fusarium-Welke wird durch einen Pilz ausgelöst, der sich über mehrzellige, sichelförmige Konidien ungeschlechtlich fortpflanzt. In manchen Fällen kann es im teleomorphen (Hauptfruchtform) Stadium auch zur Bildung von Perithecien kommen. In den Schnittlauch gelangt der Erreger durch Wunden. Je nachdem wann die Erkrankung auftritt, kommt es zu unterschiedlichen Symptomen. So welken Jungpflanzen so lange, bis sie schließlich umfallen. Bei ausgewachsenem Schnittlauch zeigt sich die Krankheit vor allem an den Blättern. Diese vertrocknen mit der Zeit. Schneidet man den Stängel der Pflanze auf, ist zu erkennen, dass sich die Gefäßbündelringe bräunlich verfärbt haben. Zudem befindet sich ein weißes Myzel am Stängelgrund. Es kommt zum Verfaulen der Pflanze.
Prävention: Eine ausreichend lange Anbaupause aller Wirtspflanzen sollte eingehalten werden.
Bekämpfung: Für den Haus- und Kleingarten stehen keine Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung.
Beschreibung: Bei Wetterlagen mit vielen Niederschlägen und Temperaturen zwischen 20 und 30 °C entwickelt sich die Purpurfleckenkrankheit besonders gut. Es entstehen Konidien, die über den Wind verbreitet werden. Die Erreger überdauern auf Samen oder Überresten von infizierten Pflanzen. Auf den Blättern des Schnittlauchs bilden sich durch eine Erkrankung längliche, graue Läsionen (Verletzungen des Gewebes). Diese weisen eine rotviolette Umrandung auf. Auf den Flecken entsteht zudem ein schwarzer Konidienrasen. Außerdem verdrehen sich die Blätter, reißen auf und vertrocknen.
Prävention: Um eine Verbreitung der Purpurfleckenkrankheit zu verhindern, empfiehlt sich ein Fruchtwechsel von mindestens drei Jahren.
Bekämpfung: Erkrankte Schnittlauchpflanzen müssen entfernt werden. Des Weiteren können Fungizide eingesetzt werden.
Beschreibung: Der Erreger sitzt in Form eines Myzels im Boden und überdauert dort die Zeit mittels Sklerotien. Mithilfe von Konidien verbreitet sich der Erreger über den Wind. Bei Temperaturen um die 25 °C sowie hoher Luftfeuchtigkeit und einem stickstoffreichen Boden entwickelt sich die Rhizoctonia-Welke besonders gut. Der Pilz selbst befindet sich an der Wurzel der Schnittlauchpflanze. Durch eine Einschnürung am Wurzelhals kommt es zu einer Behinderung der Nährstoffzufuhr des Schnittlauchs. Diese Einschnürung wird durch den Pilz ausgelöst und hat oftmals eine hellbraune Färbung. Teilweise fault diese sogar. Die röhrenförmigen Blätter des Schnittlauchs beginnen an den Spitzen zu vergilben und braun zu werden, bevor sie vertrocknen. Jungpflanzen können absterben.
Prävention: Um eine Ansteckung an Rhizoctonia-Welke zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass die unteren Blätter der Pflanze den Boden möglichst nicht berühren. Zudem ist eine Anbaupause von drei Jahren von Vorteil.
Bekämpfung: Erkrankte Schnittlauchpflanzen müssen entfernt werden. Außerdem empfiehlt es sich, den Boden zu dämpfen.
Beschreibung: Der Erreger des Rostes an Allium-Arten tritt vor allem im August und September auf. Optimale Bedingungen für eine Infektion herrschen bei Temperaturen zwischen 10 und 25 °C sowie bei einer hohen Luftfeuchtigkeit. Allerdings schadet eine lange Blattnässe der Sporenkeimung. Der Pilz wird zu den Rostpilzen gezählt und überwintert auf den Pflanzen. Bei einer Erkrankung entstehen zunächst helle, später aber auch dunklere orangefarbene Läsionen (Verletzungen des Gewebes) auf den Blattoberflächen des Schnittlauchs. Mit der Zeit bilden sich zum einen rotbraune Sporenlager, in welchen sich die Uredosporen befinden und zum anderen schwarze Sporenlager mit den Teleutosporen. Auf den Oberseiten der röhrenförmigen Blätter bilden sich Risse und es kommt zu Wuchsverzögerungen des Schnittlauchs. Zudem hellt die Pflanze auf.
Prävention: Um eine Ausbreitung des Rosts an Allium-Arten einzudämmen, muss Schnittlauch regelmäßig geschnitten werden. Nach dem Ernten empfiehlt sich das Entfernen von Pflanzenüberresten. Auf eine Düngung mit Stickstoff sollte weitestgehend verzichtet werden, da diese einen Befall fördert.
Bekämpfung: Funigzide können eingesetzt werden.
Beschreibung: Bei Temperaturen zwischen 10 und 30 °C ist eine Infektion an Spargelrost am wahrscheinlichsten. Jedoch findet der Erreger bei 20 °C optimale Entwicklungsbedingungen vor. Die ersten hellen Flecken sowie die Pyknidien sind in der Regel ab Mai zu sehen. Mit der Zeit verfärben sich die Flecken dann, bis sie eine zimtbraune Farbe annehmen. Aus diesen verbreiten sich die Aecidiosporen (Sporenart der Rostpilze, die auf Zwischenwirten gebildet wird). Zudem bringt die Krankheit auch Uredosporen, welche die eigentliche Krankheit verbreiten und Teleutosporen, die an ihren schwarzen Pusteln zu erkennen sind, hervor. Der Erreger überwintert auf alten, abgestorbenen Pflanzenresten mithilfe der Teleutosporen. Im Frühjahr werden dann durch die Aecidiosporen die nächsten Jungpflanzen infiziert, bevor die Krankheit durch Uredosporen ab Ende Juni an weitere Schnittlauchpflanzen verteilt wird.
Prävention: Um eine Ausbreitung des Spargelrosts zu verhindern, müssen Pflanzenreste nach der Ernte immer entfernt werden.
Bekämpfung: Ein Einsatz von Fungiziden ist möglich.
Beschreibung: Da der Pilz warme Temperaturen bevorzugt, tritt die Zwiebelbasalfäule nur im Sommer auf. Jedoch kann er mehrere Jahre an abgestorbenen Pflanzenresten oder in Form von Chlamydosporen überdauern. Diese Sporen keimen und bilden dann um die Wurzel des Schnittlauchs ein Myzel. Infiziert wird die Pflanze durch direkte Penetration. Anschließend verbreitet sich die Krankheit von der Wurzel ausgehend in der gesamten Pflanze. Ältere Blätter des Schnittlauchs vergilben von der Spitze aus und sterben ab. Zudem lässt sich die Pflanze ohne großen Kraftaufwand einfach aus der Erde ziehen und es kommt zu Wuchsverzögerungen. Die Wasserleitungsbahnen der Pflanze sind verstopft, was zum Verwelken führt.
Prävention: Es empfiehlt sich ein Anbau von resistenten Sorten. Des Weiteren sollte eine Fruchtfolge von drei Jahren eingehalten werden.
Bekämpfung: Für den Haus- und Kleingarten stehen keine Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung.
Nematoden bei Schnittlauch
Beschreibung: Nematoden sind kleine Fadenwürmer, die entweder keine Farbe haben oder weiß gefärbt sind. Je nach Art sind unterschiedliche Bereiche der Pflanze betroffen. So gibt es Arten, die sich eher an den oberirdischen Pflanzenteilen absetzen (z.B. Ditylenchus) und andere, die vor allem die Wurzeln befallen (z.B. Meloidogyne). Oftmals wird ein Befall erst recht spät entdeckt. Betroffene Pflanzen verwelken, weisen Wuchsverzögerungen auf und bilden direkt über dem Boden nur einige bis keine Seitensprosse. Zudem lässt sich am Stängelgrund eine schwarze Verfärbung feststellen. Je nach Art der Nematode kann es zu weiteren Symptomen kommen. So vergilbt die Pflanze allmählich und an den Wurzeln bilden sich Gallen bei einem Befall der Art Meloidogyne. Pflanzen, die von Ditylenchus dipsaci, befallen sind faulen hingegen öfter und es kommt zu geschwollenen Stellen an Stängeln. Unter der Art Heterodera schachtii leidende Pflanzen weisen kürzere Wurzeln auf, die zumeist verdickt und stärker verzweigt sind als normalerweise. Des Weiteren sind Zysten der Nematoden an den Wurzeln zu finden.
Prävention: Generell sollte nur gesundes Saatgut verwendet werden. Eine Fruchtfolge von mehreren Jahren ist zu empfehlen. Am besten sollten dabei auch Nichtwirtspflanzen mit eingeplant werden. Zudem ist eine gute Unkrautbekämpfung von Vorteil genauso wie das Setzen von Fangpflanzen (beispielsweise Ölrettich).
Bekämpfung: Gegen einen Befall können spezielle Bakterien oder Pilze eingesetzt werden. Auch eine Bodendämpfung und der Einsatz von Nematiziden hilft.
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