
beim Anbau von Oregano
Oregano ist vor allem in der mediterranen Küche beliebt und kann sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden. Damit auch Sie leckeren Oregano aus dem eigenen Garten ernten können, bedarf es keinem großen Pflegeaufwand.
Um gegen Krankheiten gewappnet zu sein, haben wir eine Liste mit den bekanntesten Kulturproblemen zusammengestellt.

Foto: Bruno Nebelung GmbH
Schädlinge/Insekten bei Oregano
Beschreibung: Blattläuse werden zwischen 2 und 4 mm groß und haben stechende Mundwerkzeuge, mit denen sie Pflanzensaft aus den Pflanzen saugen. Je nach Art können die kleinen Tiere grün, gelb, rot oder schwarz gefärbt sein. Einige Blattläuse haben Flügel, andere sind flügellos. Manche Arten haben am Hinterteil zwei Röhrchen, die nach hinten zeigen. Die Läuse durchlaufen vier Larvenstadien, nach denen sie sich jeweils häuten. Eine Vermehrung kann sowohl geschlechtlich als auch ungeschlechtlich erfolgen. Bei einem Blattlausbefall verfärben sich die Pflanzen, verformen sich und verkümmern. Zudem kann es bei der Pflanze durch den Befall zu Wuchsverzögerungen kommen. Die Blattläuse scheiden klebrigen Honigtau aus. Mit diesem sind die Blattoberflächen benetzt. Auf dem Honigtau können sich Schwärzepilze ansiedeln, was zu weiteren Erkrankungen führen kann. Des Weiteren können Blattläuse weitere Krankheiten übertragen.
Prävention: Auf zu hohe Stickstoffgaben sollte möglichst verzichtet werden, da diese einen Befall fördern.
Bekämpfung: Der Einsatz von zugelassenen Insektiziden ist möglich, kann je nach Wirkstoff aber auch Nützlinge schädigen. Es ist von Vorteil, natürliche Feinde der Blattlaus zu schützen. Dazu zählen Marienkäfer, Spinnen, Larven der Flor- und der Schwebfliege, Schlupfwespen, Raubwanzen, Ohrwürmer, Singvögel, Blumenwanzen, Gallmücken, Heupferde, Florfliegen und Larven der Schwebfliegen.
Beschreibung: Trockene und milde Wetterperioden begünstigen einen Befall. Die kleinen, grün gelblichen Tiere sind schlank und werden zwischen 2 und 4 mm groß. Mit ihrem Saugrüssel stechen sie in die Blätter des Krauts und saugen dort das Blattmesophyll aus. Die ersten Symptome eines Befalls sind ab Mitte Mai erkenntlich. Auf den Blättern sind weiße Saugstellen zu sehen. Diese haben einen grau bis silberfarbenen Glanz. Durch die hohe Anzahl an weißen Saugstellen sehen die Blätter weiß gesprenkelt aus. Mit der Zeit verlieren die Blätter immer mehr an Farbe. Zunächst erscheinen sie fahlgrün, bis sie schließlich komplett ihre grüne Farbe verlieren. Auf den Unterseiten der Blätter sind weiße Häutungsreste der Zikaden zu finden. An den Blatträndern entstehen teilweise Nekrosen. Einige Blätter sterben auch ab. Zudem können Zikaden andere Krankheitserreger übertragen. Dazu gehört unter anderem das Bakterium Stolbur-Phytoplasma, was zum Absterben der Pflanze führen kann. Das Bakterium höhlt das Innere der Triebe aus, wodurch keine Nährstoffe mehr transportiert werden können. Außerdem bildet die Pflanze nur noch kleinere Blüten aus.
Prävention: Beim Anbau sollte auf eine geeignete Fruchtfolge geachtet werden. Zudem sollte an dem gewählten Standort möglichst kein früherer Zikadenbefall vorgefallen sein. Entfernen Sie Unkraut regelmäßig. Ein möglichst schnelles Pflanzenwachstum sollte gefördert werden. Des Weiteren sind auch Kulturschutznetze von Vorteil.
Bekämpfung: Gegen die Larven der Zikaden können Neempräparate eingesetzt werden. Der Einsatz von Neem sollte nicht vor 22 Uhr während der Bienenflugzeit erfolgen. Im Idealfall sollte eine Behandlung in der Blütezeit unterlassen werden. Bei einer späteren Feststellung des Befalls helfen auch Pyrethrine und Kaliseife. Ein radikaler Rückschnitt nach der Ernte dezimiert die Zikaden ebenfalls.
Beschreibung: Der ursprünglich aus Asien stammende Japankäfer richtet schwere Schäden an Kultur- und Wildpflanzen an. Der Japankäfer ist 8 bis 12 mm lang. Die Oberseite der Flügel erscheint metallisch kupferfarben, während Kopf und Körper gold-grün schimmern. Gut ist der Japankäfer an den weißen Haarbüscheln zu erkennen, von denen dieser je fünf kleine auf beiden Seiten des Hinterleibs und zwei größere am Körperende trägt. Der Japankäfer gehört zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) und ähnelt in Aussehen und Biologie dem Juni- oder Gartenlaubkäfer. Daher besteht eine Verwechslungsgefahr. Im Gegensatz zum Japankäfer besitzt dieser aber nicht die typischen weißen Haarbüschel.
Die Engerlinge leben im Boden feuchter Wiesen und ernähren sich vorwiegend von Gras- und Kräuterwurzeln. Dies kann einen deutlichen Schaden an Grasflächen oder Kräutern bedeuten. Nachdem sich die Larven verpuppt haben, schlüpfen zwischen Mai und Juni die adulten Japankäfer. Die Hauptflugzeit der Japankäfer liegt zwischen Mitte Mai und Mitte August. Erwachsene Käfer fressen die Blätter der Pflanze an – teilweise bis auf die Zweige, sodass Blattskelette (Skelettierfraß) entstehen können. Befallene Pflanzenteile färben sich braun und können abfallen. Wenn eine Pflanze Blüten vorweist, sind diese ebenfalls nicht vor zusätzlichen Fraßspuren des Käfers geschützt. Interessanterweise ist zu beobachten, dass sie scheinbar einzelne Pflanzen gänzlich kahlfressen, während benachbarte Pflanzen kaum Schädigungen aufweisen.
Prävention: Es sollte eine mechanische Bodenbearbeitung im frühen Herbst erfolgen. Dies vermindert die Überlebenschance von bodennah fressenden Larven. Im Rahmen dieser Bearbeitung sollten diese Larven erfasst werden. Vermeiden Sie eine Bewässerung von Grasflächen zur Hauptflugzeit, da sich so die Attraktivität für eine Eiablage der Weibchen vermindert. Weiterhin kann eine höhere Rasenschnitthöhe Ausbreitung und Vermehrung des Japankäfers entgegenwirken. Sie können Wirtspflanzen und den umliegenden Boden visuell überwachen. Wenn Sie einen Befall feststellen, sollte dieser unbedingt dem zuständigen Pflanzenschutzdienst gemeldet werden (siehe Abschnitt „Bekämpfung“).
Bekämpfung: Verschiedene Nützlinge wie u.a. Vögel, Maulwürfe, Spitzmäuse, Rollwespen und Laufkäfer fressen die Larven im Boden. Gegen die Larven können außerdem Bakterien (Paenibacillus popilliae), parasitische Nematoden (u.a. Steinernema sp, Heterorhabditis sp.) oder entomopathogene Pilze (Beauveria bassiana, Metarhizium anisopliae) eingesetzt werden. Kleine Ansammlungen der Käfer können mit Lockstofffallen (Pheromone) und durch mechanisches Absammeln bekämpft werden.
Da eine Ausbreitung in Europa unbedingt zu vermeiden ist, sollte bei dem Verdacht auf einen Befall mit dem Japankäfer dieser eingefangen (z.B. in einem Schraubglas) und der zuständige Pflanzenschutzdienst informiert werden. Die Kontaktangaben finden Sie unter www.bvl.bund.de.
Pilzerkrankungen bei Oregano
Beschreibung: Sowohl warmes Wetter und eine hohe Luftfeuchtigkeit als auch größere Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind optimale Voraussetzungen für die Alternaria-Blattflecken-Krankheit. Der Pilz, welcher zunächst auf alten Pflanzenresten sitzt, kann sich unter diesen Bedingungen hervorragend entwickeln. In Pflanzen dringt der Erreger zumeist über Wunden, durch die Stomata oder Kutikula ein und bildet dort ein Myzel aus. Zusätzlich entstehen Konidienträger (Sporenträger). Deren schwarze Konidien werden durch Wasser und Wind weitergetragen und verbreiten somit die Krankheit weiter auf andere Pflanzen. Auf den Blättern des Krautes zeichnen sich dunkle Flecken ab. Diese sind zu Beginn noch punktförmig, werden aber im Verlauf der Krankheit immer größer und führen zu Läsionen (Verletzungen des Gewebes). Erkennbar sind die Läsionen an ihrer dunklen Umrandung und dem hellbraunen Inneren. Sie beginnen zumeist am Blattstiel und breiten sich dann über die gesamte Blattfläche aus. Auf den Läsionen entstehen schwarz gefärbte Konidien, die in konzentrischen Kreisen angeordnet sind. Teilweise kommt es auch vor, dass die Blätter eine rote Farbe annehmen. Dabei handelt es sich um eine Reaktion der Pflanze auf den vorhandenen Stress. Wenn ein besonders starker Befall vorliegt, gehen die Flecken endgültig ineinander über und es kommt zum Absterben der Blätter. Je nach Witterung vertrocknen oder verfaulen die abgestorbenen Blätter.
Prävention: Dieses Kraut sollte stets nur von unten bewässert werden, sodass die Blätter möglichst keine Feuchtigkeit abbekommen. Alte Pflanzenüberreste müssen entfernt werden. Zudem sind eine lange Fruchtfolge sowie eine Düngung mit möglichst wenig Stickstoff von Vorteil.
Bekämpfung: Für den Haus- und Kleingarten stehen keine Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung.
Beschreibung: Welke beziehungsweise Schwarzfleckigkeit breitet sich mithilfe von Pyknidien aus. Diese haben eine Überlebensdauer von bis zu vier Jahren und können somit über einen langen Zeitraum hinweg Schaden auslösen. Durch Wasser verbreiten sich die Sporen bis auf die Blätter eigentlich gesunder Pflanzen. Dort keimen sie und dringen durch Wunden in die Pflanze ein. Ein typisches Symptom ist das Verwelken und Absterben von Trieben. Aber auch die charakteristische Schwarzfärbung, die vom Wurzelhals ausgeht und schließlich den gesamten Stängel verfärbt, ist ein typisches Symptom für eine Erkrankung an Welke und Schwarzfleckigkeit. Infolgedessen verfault der Stängel und knickt ab. Die Krankheit breitet sich bis in die oberen Teile des Stängels aus. Dort entstehen lange, schwarze Flecken. Teilweise färben sich die Blätter rot. Dabei handelt es sich um eine Stressreaktion der Pflanze. Zudem bilden sich dunkle Nekrosen. Sobald sich die schwarze Färbung des Stängels auf die Blätter ausgeweitet hat, sterben auch sie ab. Mit der Zeit sind auf den abgestorbenen Pflanzenteilen braune bis schwarze Pyknidien zu finden.
Prävention: Es ist von Vorteil, wenn die Pflanzen mit einem ausreichend großen Abstand zueinander gesetzt sind. Auf diese Weise kann die Luft besser zirkulieren und somit für weniger Nässe sorgen. Aus demselben Grund sollte dieses Kraut auch nur von unten gegossen werden. Um die Widerstandsfähigkeit zu stärken, ist Kalidünger zu empfehlen. Außerdem sind Anbaupausen angebracht.
Bekämpfung: Erkrankte Pflanzen müssen entfernt und vernichtet werden.
Beschreibung: Ein solcher Pilz entwickelt sich in der Regel zwischen 20 und 30 °C am besten. Eine Verbreitung der Krankheiten erfolgt über Wasser. Bei Staunässe und kühlerer Witterung wird eine Erkrankung begünstigt. Die Keimlinge des Oreganos gehen nur teilweise auf (Phase im Pflanzenwachstum, wenn der Keimling die Erdoberfläche durchstößt). Am Stängelgrund lassen sich Einschnürungen und Verbräunungen finden. Für Keimlinge, die dennoch aufgegangen sind, besteht weiterhin die Gefahr zu verwelken. Sollte es so weit kommen, knicken die kleinen Pflanzen um und sterben ab. Aber auch ältere Pflanzen sind von einer Erkrankung betroffen. Ihre Blätter nehmen eine gelbe Farbe an und sterben ab, während die Triebspitzen umknicken. An der ganzen Pflanze kann es zu Wuchsverzögerungen kommen. Durch die Welke können zudem die Spitzen der Wurzeln eine braune Farbe annehmen und beginnen zu faulen. Über die Wurzeln hinweg ziehen sich braune Flecken. Der Stängelgrund weist ebenfalls Einschnürungen und eine dunklere Farbe auf. Diese kann sich bis in die Blätter ziehen, sodass sie allmählich schwarz werden. Wenn es sich um einen besonders starken Befall handelt, kann es entweder passieren, dass alle Seitenwurzeln absterben oder es zu einer vermehrten Bildung von Seitenwurzeln kommt.
Prävention: Generell sollten nur gesunde Pflanzen in nicht befallenem Anzuchtsubstrat gepflanzt werden. Um eine Ansteckung an Wurzel- oder Stängelgrundfäule zu verhindern, sollte Staunässe möglichst vermieden werden. Dabei helfen eine Bodenlockerung und mäßiges Gießen. Bei der Düngung mit Stickstoff sollte sparsam vorgegangen werden. Dafür können biologische Dünger und Pflanzenstärkungsmittel helfen.
Bekämpfung: Erkrankte Pflanzen müssen entfernt werden.
Sie möchten mehr über Oregano erfahren?
In unserer Kulturanleitung für Oregano erklären wir, wie Sie Paprika erfolgreich anbauen, pflanzen und ernten.
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