Kulturprobleme
beim Anbau von Bärlauch
- Schädlinge/Insekten bei Bärlauch
- Wühlmäuse
- Bärlauch-Schwebfliege
- Japankäfer
Schädlinge/Insekten bei Bärlauch
Wühlmäuse bei Bärlauch (Arvicolinae)
Beschreibung: Das Fell der Wühlmaus kann eine Farbe von rot über braun und grau bis hin zu schwarz annehmen. Ihr Schwanz ist etwas so lang wie die Hälfte ihres Körpers. Sowohl Schwanz als auch Ohren sind mit Haaren bedeckt. Die Erdhügel, die die Wühlmaus hinterlässt, besitzen keine Öffnungen und sind dadurch gut von Maulwurfshügeln zu unterscheiden. Wühlmäuse können für einen großen Schaden im Garten sorgen. In der Erde lebend, fressen sie die Kulturpflanzen von unten an. In der Folge verliert das Kraut seinen Halt im Boden und kann ohne großen Kraftaufwand einfach aus der Erde gezogen werden. Je mehr die Wühlmäuse die Pflanzen anfressen, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanze in den Boden rutscht und die Mäuse den Rest fressen.
Prävention: Gegen Herbstende sollten die Beete für die neue Saison vorbereitet werden. Dafür muss der Boden bearbeitet sowie mögliche Pflanzen, die den Mäusen als Futter dienen könnten, entfernt werden. Die Wühlmaus besitzt natürliche Fraßfeinde wie Greifvögel oder Wiesel.
Bekämpfung: Eine Bekämpfung der Wühlmaus sollte entweder im Frühling oder im Herbst erfolgen. Es kommen Lebendfallen für die Bekämpfung in Frage und diese zählen zu den humaneren Bekämpfungsmethoden. Laute Geräusche und Erschütterungen mögen die Nager außerdem nicht.
Bärlauch-Schwebfliege bei Bärlauch (Cheilosia fasciata)
Beschreibung: Die Bärlauch-Schwebfliege hat eine schwarze bis braune Färbung und wird etwa 10 mm lang. In der Regel tritt sie ab Mitte März auf. Wenn der Bärlauch gerade frisch wächst, legt die Bärlauch-Schwebfliege ihre Eier in die Blätter. Den Schaden verursachen dann vor allem die Larven. Sie schlüpfen und fressen sich in die jungen Blätter des Krautes. Dort hinterlassen sie Miniergänge. Wenn es sich um einen sehr starken Befall handelt, sterben die Blätter des Krautes ab.
Prävention: Ein Kulturschutznetz mit einer Maschenweite von 0,8 x 0,8 mm verhindert die Eiablage am Bärlauch.
Bekämpfung: Für den Haus- und Kleingarten stehen keine Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung.
Schädlinge/Insekten bei Rote Beete
Japankäfer bei Rote Beete (Popillia japonica)
Beschreibung: Der ursprünglich aus Asien stammende Japankäfer richtet schwere Schäden an Kultur- und Wildpflanzen an. Der Japankäfer ist 8 bis 12 mm lang. Die Oberseite der Flügel erscheint metallisch kupferfarben, während Kopf und Körper gold-grün schimmern. Gut ist der Japankäfer an den weißen Haarbüscheln zu erkennen, von denen dieser je fünf kleine auf beiden Seiten des Hinterleibs und zwei größere am Körperende trägt. Der Japankäfer gehört zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) und ähnelt in Aussehen und Biologie dem Juni- oder Gartenlaubkäfer. Daher besteht eine Verwechslungsgefahr. Im Gegensatz zum Japankäfer besitzt dieser aber nicht die typischen weissen Haarbüschel.
Die Engerlinge leben im Boden feuchter Wiesen und ernähren sich vorwiegend von Gras- und Kräuterwurzeln. Dies kann einen deutlichen Schaden an Grasflächen oder Kräutern bedeuten. Nachdem sich die Larven verpuppt haben, schlüpfen zwischen Mai und Juni die adulten Japankäfer. Die Hauptflugzeit der Japankäfer liegt zwischen Mitte Mai und Mitte August. Erwachsene Käfer fressen die Blätter der Pflanze an – teilweise bis auf die Zweige, so dass Blattskelette (Skelettierfraß) entstehen können. Befallene Blätter färben sich braun und können abfallen. Wenn eine Pflanze Blüten und/oder Früchte vorweist, sind diese ebenfalls nicht vor zusätzlichen Fraßspuren des Käfers geschützt. Interessanterweise ist zu beobachten, dass sie scheinbar einzelne Pflanzen gänzlich kahlfressen, während benachbarte Pflanzen kaum Schädigungen aufweisen.
Prävention: Es sollte eine mechanische Bodenbearbeitung im frühen Herbst erfolgen. Dies vermindert die Überlebenschance von bodennah fressenden Larven. Im Rahmen dieser Bearbeitung sollten diese Larven erfasst werden. Vermeiden Sie eine Bewässerung von Grasflächen zur Hauptflugzeit, da sich so die Attraktivität für eine Eiablage der Weibchen vermindert. Weiterhin kann eine höhere Rasenschnitthöhe Ausbreitung und Vermehrung des Japankäfers entgegenwirken. Sie können Wirtspflanzen und den umliegenden Boden visuell überwachen. Wenn Sie einen Befall feststellen, sollte dieser unbedingt dem zuständigen Pflanzenschutzdienst gemeldet werden (siehe Abschnitt „Bekämpfung“).
Bekämpfung: Verschiedene Nützlinge wie u.a. Vögel, Maulwürfe, Spitzmäuse, Rollwespen und Laufkäfer fressen die Larven im Boden. Gegen die Larven können außerdem Bakterien (Paenibacillus popilliae), parasitische Nematoden (u.a. Steinernema sp, Heterorhabditis sp.) oder entomopathogene Pilze (Beauveria bassiana, Metarhizium anisopliae) eingesetzt werden. Kleine Ansammlungen der Käfer können mit Lockstofffallen (Pheromone) und durch mechanisches Absammeln bekämpft werden.
Da eine Ausbreitung in Europa unbedingt zu vermeiden ist, sollte bei dem Verdacht auf einen Befall mit dem Japankäfer dieser eingefangen (z.B. in einem Schraubglas) und der zuständige Pflanzenschutzdienst informiert werden. Die Kontaktangaben finden Sie unter www.bvl.bund.de.