Porree
Porree ist eine Kulturpflanze, die ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum stammt. Er wird auch als Lauch bezeichnet und ist ein Verwandter von Küchenzwiebeln und Schalotten. Was Sie für einen erfolgreichen Anbau wissen müssen, lesen Sie in dieser Kulturanleitung für Porree mit vielen nützlichen Infos, Tipps und Hinweisen.
Inhalt
- Sommer-, Herbst- und Winterporree
- Porree im eigenen Garten mit Erfolg anbauen
- Aussaat von Porree
- Beachtenswertes für die Wachstums- und Reifephase des Porrees
- Porree ernten und lagern
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Porree im Überblick
- Porree in der Küche
Sommer-, Herbst- und Winterporree
Für den Anbau von Porree stehen Ihnen verschiedene Sorten zur Verfügung. Sie werden unterschieden in Sommerporree, Herbstporree und Winterporree. Der jeweilige Typ richtet sich dabei nach der Erntezeit.
Typ (mit Sortenbeispielen) |
Aussaat
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Pflanzen ins Freiland (bei Vorkultur) |
Ernte
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Sommerporree ('Hannibal', 'Bavaria') | Januar (Vorkultur im Haus) | Ende März bis Ende April | ab Mitte Juli bis August |
April bis Mai (Freiland) | August bis September | ||
Herbstporree ('Hannibal', 'Lancelot') | Februar bis April (Vorkultur im Haus) | Mitte April bis Mitte Juli | ab Mitte August |
April bis Mai (Freiland) | September bis Dezember | ||
Winterporree ('Forrest', 'De Carentan 2') | April bis Mai (Vorkultur im Haus) | Mitte Juni bis Ende Juli | ab Oktober |
Mai bis Juni (Freiland) | Oktober bis April |
Porree im eigenen Garten mit Erfolg anbauen
Porree bildet keine verdickte Zwiebel, sondern einen länglichen Schaft. Die unterirdischen Teile der Schäfte bleiben weiß und zart, das Laub ist hellgrün bis blaugrün. Die verschiedenen Porreesorten werden unterschiedlich hoch und sind unterschiedlich frosthart. Sorten vom Typ ‚Herbstriesen‘ haben mittellange Schäfte und dunkelgrünes Laub. Beim ‚Blaugrünen Herbst‘ sind die Schäfte mittellang und das Laub blaugrün. ‚Blaugrüner Winter‘ hat kurze Schäfte und ist frosthart. Wintersorten können den ganzen Winter über direkt vom Beet geerntet werden.
Aussaat von Porree
- Sommerporree ist bereits ab Januar im Haus kultivierbar. Nach etwa 12 Wochen (ab Ende März) sind die Jungpflanzen ungefähr bleistiftdick und können ins Freiland gepflanzt werden. Dazu bereitet man eine 15 cm tiefe Furche vor und setzt die Jungpflanzen im Abstand von 15 cm hinein. Bei früher Aussaat ist eine Ernte ab Mitte Juli möglich.
- Herbstsorten werden ab Februar bis Ende April vorgezogen, von Mitte April bis Mitte Juli ins Freiland gepflanzt und ab Mitte August bis in den Dezember geerntet.
- Winterporree sät man ab April bis Mitte Mai und pflanzt ihn von Mitte Juni bis Ende Juli ins Freiland. Ab Mai kann er auch direkt ins Freiland gesät werden. Geerntet wird dann den Winter hindurch von Oktober bis in den April des Folgejahres
Beachtenswertes für die Wachstums- und Reifephase des Porrees
- Günstiger Standort: Porree gedeiht an sonniger oder halbschattiger Stelle auf jedem nährstoffreichen Gartenboden, besonders gut auf feuchtem, humosem, sandigem Lehm. Staunässe vertragen die Pflanzen aber nicht.
- Anhäufeln mit Erde: Im Vergleich zu vorgezogenen Pflanzen ist direkt gesäter Porree robuster gegenüber Witterungsbedingungen und Krankheitserregern. Durch Anhäufeln der Pflanzen mit Erde werden die weißen Schäfte länger.
- Düngung: Winterporree wird im August zum letzten Mal gedüngt, sonst leidet die Winterhärte. Gegen Kahlfröste schützt man die Kultur durch Abdecken mit Vlies. Das erleichtert auch die Ernte bei Schnee.
Porree ernten und lagern
Die Ernte des Porrees erfolgt mit einer Grabegabel oder einem Spaten. Man sticht in der Nähe der Pflanzen in den Boden und hebelt die Stangen aus der Erde. Die Blätter werden auf zwei Drittel eingekürzt, die Wurzeln auf 1 bis 2 cm gestutzt oder abgeschnitten.Eine kurzfristige Lagerung ist bei 2 bis 5 °C möglich. Wintersorten bleiben im Winter auf dem Beet und werden bei Bedarf geerntet. Das geht allerdings nur ohne Probleme, solange der Boden nicht gefroren ist. Für eine längerfristige Lagerung kann Porree in Ringe geschnitten, kurz blanchiert und eingefroren werden.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Porree im Überblick
Standort | sonnig bis halbschattig nährstoffreicher Boden |
Besonders gut ist feuchter, humoser, sandiger Lehm ohne Staunässe. Anbaupausen von 3 bis 4 Jahren sind einzuhalten. |
Aussaatzeit | Sommerporree: Vorkultur: ab Januar Direktsaat: April bis Mai Herbstporree: Vorkultur: Februar bis April Direktsaat: April bis Mai Winterporree: Vorkultur: April bis Mai Direktsaat: Mai bis Juni |
Es muss unbedingt der sortenspezifische Aussaatzeitpunkt beachtet werden. |
Aussaattiefe | 1 bis 2 cm | 4 bis 6 Wochen nach dem Auflaufen die Pflanzen vereinzeln. |
Keimtemperatur | 16 bis 20 °C | Die Keimtemperatur sollte Tag und Nacht eingehalten werden. |
Keimdauer | 15 bis 20 Tage | Die Aussaat gleichmäßig feucht halten, um zu vermeiden, dass der Keimprozess nicht ins Stocken gerät. |
Auspflanzen | ab April in 10 bis 15 cm tiefe Furchen | |
Pflanzabstand | 15 x 30 bis 40 cm | Ein weiter Reihenabstand erleichtert das Anhäufeln mit Erde. |
Erntezeit | je nach Sorte und Aussaattermin von August bis April | Für die Überwinterung sollten frostharte Sorten ausgewählt werden. |
Porree in der Küche
Porree oder auch Lauch hat in der Küche eine lange Tradition. Schon die alten Ägypter aßen ihn zu Brotfladen und auch bei den Germanen wurde Lauch zusammen mit Käse verzehrt. Nicht zuletzt ist dies mit den zahlreichen positiven Inhaltsstoffen, die der Porree in sich trägt, zu erklären. Neben Eiweißen enthält er nämlich viel Vitamin C und Vitamin B1. Darüber hinaus hat er auch etliche Mineralstoffe und Senföle zu bieten.
Heutzutage findet man Porree oft in Kombinationen mit anderen Gemüsearten. Er eignet sich für verschiedenste Eintöpfe und ist fester Bestandteil der klassischen Suppengrün-Packung im Lebensmitteleinzelhandel. Auch in der sogenannten Reitersuppe, die im Wesentlichen aus Hackfleisch, Lauch, Käse und Sahne besteht, darf er nicht fehlen. Als einzelne Gemüsebeilage, gedünstet mit Salz und Pfeffer, schmeckt Porree vortrefflich zum Beispiel zu Fisch. Seltener isst man Porree als Rohkost, doch wenn, dann ist er vor allem in Salaten immer eine geschmackliche Bereicherung.