Möhren
- Wie die vielen Möhrensorten unterschieden werden können
- Möhren erfolgreich selbst kultivieren
- Aussaat der Möhren
- Wasser und Düngung sind wichtig für Möhren
- Möhren vor Wildkräutern und Schädlingen schützen
- Möhren ernten und richtig lagern
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Möhren im Überblick
- Möhren in der Küche
Wie die vielen Möhrensorten unterschieden werden können
Möhren gibt es in den verschiedensten Farben.
Die aus Asien stammenden Möhrensamen enthalten einen dunklen Farbstoff, das Anthocyan. Dieser sorgt für eine violette Färbung der Möhren, so beispielsweise bei der Sorte ‚Purple Haze‘. Im Handel findet man in der Regel orangefarbene Möhren, aber es gibt auch rote, gelbe und sogar weiße Sorten.
Neben der Farbe ist die Form ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal der einzelnen Möhrensorten. So gibt es kurze, runde, kreiselförmige, kegelförmige, halblange, zylindrische und auch lange Möhren mit spitzem Ende. Möhren können Längen von 3 cm bis weit über 30 cm erreichen.
Ferner werden die Sorten anhand ihrer Kulturdauer unterschieden:
- Treib- oder Frühmöhren: 60 bis 90 Tage Kulturdauer
- Sommer- und Dauermöhren: 105 bis 130 Tage Kulturdauer
- Späten Industriemöhren: 165 bis 195 Tage Kulturdauer
Möhren erfolgreich selbst kultivieren
Aussaat der Möhren
Sortenspezifische Aussaattipps
- Frühmöhren können ab Februar gesät werden. Sie sollten dann mit einer Folie oder einem Vlies abgedeckt werden.
- Sommermöhren werden erst im März gesät.
- Im Mai und Juni können Dauermöhren gesät werden.
- Eine Aussaat von Bundmöhren ist bis Ende Juli möglich.
Theoretisch sind auch Saattermine im Herbst denkbar. Diese bringen aber im Vergleich zur Frühjahrsaussaat kaum Vorteile mit sich.
Die Temperaturen sollten während der
Keimung zwischen 10 und 25 °C liegen. Je nach Witterungsbedingungen beträgt die Keimdauer 14 bis 28 Tage. Es ist wichtig, während der Keimung auf eine optimale Wasserversorgung der Pflanzen zu achten. Diese ist für die Bestandsdichte von entscheidender Bedeutung. Verkrusteter oder verschlämmter Boden kann zu einem Reißen der Keimlinge führen. Um die Pflanzen zudem von Anfang an vor der Möhrenfliege zu schützen, empfiehlt sich die Abdeckung mit einem Netz.
Wasser und Düngung sind wichtig für Möhren
Nicht nur zu Beginn, sondern auch in späteren Kulturphasen ist die gleichmäßige Versorgung der Möhren mit Wasser sehr wichtig. Doch Vorsicht: Zu viel Wasser führt zu einem verstärkten Wachstum des Laubs und zu Verschlechterungen bei der Bildung der sortentypischen Form und Farbe. Außerdem werden Möhren dann eher beinig und neigen zur Fäulnis.
Ein Anhäufeln der Pflanzen hilft dabei, die Bildung eines grünen Kopfes zu vermeiden. Während der Kultur sollte man Möhren nachdüngen. Je nachdem welche Sorte man anbaut, kann der Düngungsbedarf sehr unterschiedlich sein. Holen Sie sich hierfür am besten fachlichen Rat ein und beachten Sie unbedingt die Verpackungshinweise des verwendeten Düngemittels.
Möhren vor Wildkräutern und Schädlingen schützen
Eine wichtige Arbeit bei der Kultur von Möhren ist das regelmäßige Entfernen von Wildkräutern aus dem Bestand. Ob mit einer Hacke, einem Abflammgerät, einer Heißwasserbehandlung oder einem Herbizid: Möglichkeiten gibt es viel, den ungebetenen Kräutern beizukommen.
Während des Anbaus sollte der Bestand außerdem regelmäßig auf Blattläuse und Blattflöhe kontrolliert werden. Vor der Möhrenfliege kann man die Pflanzen mit entsprechenden Kulturnetzen schützen. Da Möhren außerdem gegen Pilzkrankheiten wie Alteranaria oder Weißstängeligkeit (Sklerotinia) anfällig sind, ist diesbezüglich ebenfalls besondere Aufmerksamkeit geboten, um bei den ersten Anzeichen schnell Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
Möhren ernten und richtig lagern
Das Erntefenster von Möhren erstreckt sich, je nach Sorte von Juli bis November. Mit gesundem Laub vertragen Möhren leichte Fröste. Im Juni gesäte Möhren können auf dem Feld überwintern. Hierzu werden sie im November mit Stroh abgedeckt. Temperaturen bis -20 °C stellen dann kein Problem dar.
Nach der Ernte sollte man die Möhren in loser Schüttung lagern. Hierfür bieten sich beispielsweise Kisten oder Mieten (abgedeckte Möhren-Haufen) an. In jedem Fall sollten Möhren dunkel und kühl (ca. 0°C) sowie bei hoher Luftfeuchtigkeit (ca. 98 %) gelagert werden.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Möhren im Überblick
Standort | sonnig | Bei schweren Böden sollte ein Damm gezogen werden, in welchen die Möhrensamen ausgebracht werden. |
Aussaatzeit | März bis Juni (je nach Sorte) | Eine Aussaat im Herbst ist prinzipiell möglich, bringt aber keine Vorteile |
Aussaattiefe | 1 bis 2 cm | Auch einen lockeren, nicht verkrusteten Boden ist zu achten. |
Pflanzabstand | 1 x 25 bis 30 cm (je nach Sorte) | |
Keimtemperatur | 14 bis 28 Tage | |
Keimdauer | 10 bis 25 °C | Während der Keimdauer ist eine optimale Wasserversorgung wichtig. |
Erntezeit | Juli bis November | Nach der Ernte sollten die Möhren kühl, dunkel und bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagert werden. |
Möhren in der Küche
Möhren zählen in Deutschland zu den fünf am meisten gegessenen Gemüsearten. Verzehrt wird dabei die Wurzel der Pflanze, die reich an wertvollen Inhaltsstoffen ist. Zwar enthalten Möhren kaum Vitamin C, dafür aber viel Vitamin B, Folsäure und Carotin (Provitamin A). Ferner sind sie Lieferant für weitere Vitamine und Mineralstoffe, die für die menschliche Ernährung wichtig sind. Viele der Nährstoffe befinden sich dabei – wie so oft – direkt unter der Schale. Wenn möglich sollten Möhren also nicht zu tief geschält werden. Außerdem verbessert der Konsum mit etwas Fett die Aufnahme der Inhaltsstoffe.
Die Möhre eignet sich nicht nur als Rohkost oder Begleitgemüse. Schon allein ein Apfel-Möhrensalat mit Zitronensaft, Honig und Sonnenblumenkernen ist ein schnell zubereitetes, leckeres Gericht. Auch der Saft der Möhren ist sehr gesund. Er hilft gegen überanstrengte Augen und ist für Galle, Leber und den Verdauungstrakt förderlich. Außerdem finden Möhren Verwendung in asiatischen Reisgerichten, Eintöpfen, Gratins und auch Suppen, und selbst in süßem Gebäck wie Muffins oder Kuchen mit Nüssen können Möhren überzeugen.