Gurken
- Verschiedenste Gurken und kaum mehr Bitterstoffe
- So geht’s: Gurken im eigenen Garten richtig anbauen
- Gurken aussäen: Vorkultur oder Direktsaat?
- Gute Wachstumsbedingungen für Gurken
- Blütenbildung bei Gurken
- Warum Gurken mitunter bitter werden
- Gurken vor Krankheiten und Schädlingen schützen
- Gurken ernten und lagern
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Gurken im Überblick
- Gurken in der Küche
VERSCHIEDENSTE GURKEN UND KAUM MEHR BITTERSTOFFE
Die Früchte der Gurkenpflanzen können sich in der Beschaffenheit der Schale je nach Sorte unterschieden. Es gibt Früchte mit Stacheln oder Warzen, aber auch stark geriefte oder glattschalige. Hinsichtlich der Größe und Form gibt es ebenfalls zahlreiche Variationen. Farblich gibt es weniger Abwechslung: Die meisten Gurkensorten bilden aus den Gurkensamen grüne Früchte aus. Daneben trifft man hin und wieder Sorten mit sehr dunklen oder weißlichen Früchten an.
Gurken werden in Salatgurken, Einlegegurken und Schälgurken unterschieden. Allen ist gemeinsam, dass sie Bitterstoffe enthalten, welche zur Abwehr von Schädlingen beitragen. Durch Selektion wurden im Laufe der Zeit jedoch Sorten gezüchtet, die unter normalen Bedingungen keine Bitterstoffe in den Früchten bilden. Außerdem hat man den Sorten die Samenbildung im Laufe der Jahre weggezüchtet.
SO GEHT’S: GURKEN IM EIGENEN GARTEN RICHTIG ANBAUEN
Beim Anbau von Gurken gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten. Je nachdem ob Ihre Wahl also auf eine Salatgurke, Einlegegurke oder Schälgurke fällt, müssen Sie andere Dinge beachten.
GURKEN AUSSÄEN: VORKULTUR ODER DIREKTSAAT?
Salatgurken werden meist im Haus oder in einem beheizten Gewächshaus vorgezogen. Eine Keimtemperatur von 25 bis 28 °C ist optimal. Für einige Sorten reichen auch 20 bis 25 °C zur Keimung aus. Bei der Aussaat gehen Sie am besten wie folgt vor:
1. Legen Sie die Gurkensamen in feuchte Aussaaterde.
2. Bedecken Sie die Samen mit 1 bis 2 cm Erde. Innerhalb von zwei Wochen keimt das Saatgut.
3. Wenn das erstes Laubblatt der Jungpflanzen 1 cm groß ist, werden die Jungpflanzen in 10er oder 12er Töpfe mit gedüngtem Kultursubstrat pikiert.
Einlegegurken und Schälgurken kann man vorkultivieren und ab Ende April bis Mitte Mai auspflanzen. Dazu sät man etwa zwei bis drei Wochen vor dem geplanten Pflanztermin je 3 Samen in kleine Töpfe aus. Die daraus entstehenden Jungpflanzen-Dreier-Gruppen werden im Abstand von 30 x 30 cm ins Beet gepflanzt.
Ab Ende Mai kann man direkt ins Freiland säen. Für eine Direktsaat muss der Boden mindestens 10 °C warm sein. Die Samen werden in 2 bis 3 Zentimeter tiefe Rillen im Abstand von 10 bis 12 cm ausgelegt.
Gute Wachstumsbedingungen für Gurken
Der Anbau von Gurken ist nicht schwer und gelingt auch in Kübeln, bei kleineren Sorten sogar in Ampeln. Achten Sie aber darauf, dass Ihre Gurkenpflanzen an einem sonnigen Standort wachsen und gleichmäßig mit Wasser versorgt werden. Eine zu geringe Wasserversorgung quittieren Gurkenpflanzen umgehend mit dem Abstoßen von Knospen, zudem treten dann schnell Nekrosen an den Blättern auf.
Für den Kulturerfolg sind Tagestemperaturen von 18 bis 22 °C notwendig. Nachts darf die Temperatur nicht unter 12 °C fallen, da es sonst zu Wuchshemmungen kommt. Bereits bei Temperaturen unter 5 °C erleiden Gurken Kälteschäden, von denen sie sich nicht mehr erholen.
BLÜTENBILDUNG BEI GURKEN
Die Blüten bilden sich bei Gurken erst, wenn die Temperaturen Tag und Nacht über 15 °C liegen. Bei kalter Witterung kommt es vor, dass erst sehr spät Blüten angesetzt werden. Von Natur aus haben Gurken männliche und weibliche Blüten. Zunächst werden nur einige männliche Blüten gebildet. Wenn die Pflanze ausreichend kräftig ist, bildet sie auch weibliche Blüten. Man erkennt sie an ihrem Fruchtknoten, der schon wie eine kleine Gurkenfrucht geformt ist. Regelmäßiges Ernten fördert die Bildung neuer Blüten.
Schon gewusst?
Es gibt rein weibliche Sorten, die an jeder Blüte Früchte ansetzen können. Bei parthenokarpen Sorten bilden sich ohne Bestäubung kernlose Gurken. Werden die Blüten solcher Sorten jedoch bestäubt, bilden sich bauchige Früchte mit Kernen im Inneren.
Warum Gurken mitunter bitter werden
Unter extremen Stressbedingungen bilden manche Gurkenpflanzen jene Abwehrstoffe, die bitter schmecken, leider trotz langjähriger züchterischer Fortschritte. Zu den auslösenden Stressbedingungen zählen:
- Wassermangel durch trockenen Boden und Hitze
- starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht
- feucht-kühle Witterung
- Überdüngung mit Stickstoff
- mechanische Beschädigungen (z. B. durch Insektenbefall)
Verbessern sich die Bedingungen im Laufe des Erntezeitraums, bilden die Pflanzen Früchte aus, die weniger oder gar nicht mehr bitter schmecken.
Gurken vor Krankheiten und Schädlingen schützen
Zum Schutz vor Bodenpilzen und Nematoden kann man Gurken auf Kürbissämlinge veredeln. Bilden sich bei parthenokarpen Sorten Gurken, deren Ende stark verdickt ist, kann es sich dabei um eine befruchtete Gurke handeln. Sie bildet dann auch Samen aus. Ansonsten können Viren die Pflanzen stark schädigen. Im Laufe des Jahres kann auch Echter Mehltau, der als weißlicher Belag auf den Blättern sichtbar wird, ein Problem darstellen. Auch die Weiße Fliege, Spinnmilben und Fransenflügler (Thripse) können die Pflanzen schwächen und den Ertrag reduzieren.
Gurken ernten und lagern
Gurken sollten kontinuierlich geerntet werden. In den großen Anbaubetrieben in den Niederlanden oder im Papenburger Raum werden die Pflanzen täglich beerntet. Bei großen Salatgurken wird ein Gewicht um die 400 g angestrebt. Weil auch die Früchte der Salatgurke kälteempfindlich sind, sollten sie nicht länger unter 12 °C gelagert werden. Ein zeitnaher Verzehr ist also angeraten. Um sie in der Zwischenzeit vor Verdunstung zu schützen, können Sie die Früchte in einer Plastiktüte aufbewahren. Einlegegurken, die direkt verarbeitet werden, können über einen kurzen Zeitraum bei 0 bis 6 °C aufbewahrt werden.
KULTURKOMPAKT: ALLE WICHTIGEN KULTURHINWEISE FÜR GURKEN IM ÜBERBLICK
Standort | sonnig und warm | Je nach Sorte ist eine Kultur in Kübeln und sogar Ampeln möglich. |
Aussaatzeit | Vorkultur: März und April Direktsaat: ab Ende Mai | Die Vorkultur kann im Haus oder Gewächshaus stattfinden. |
Aussaattiefe | 1 bis 2 cm | |
Pflanzabstand | Salatgurken: 60 x 140 cm Einlegegurken/Schälgurken: 30 x 140 cm | Salatgurken benötigen im weiteren Wachstumsverlauf eine Kletterhilfe. |
Keimtemperatur | mindestens 24 °C, optimal 25 bis 28 °C | Die Keimtemperatur sollte Tag und Nacht eingehalten werden. |
Keimdauer | 10 bis 14 Tage | Die Keimlinge müssen gleichmäßig feucht gehalten werden, dürfen aber nicht mit kaltem Wasser gegossen werden. |
Erntezeit | Juli bis Oktober | Regelmäßiges Ernten fördert die Bildung neuer Blüten und steigert somit den Ertrag. |
Gurken in der Küche
Gurken enthalten hauptsächlich Wasser, wodurch sie relativ wenige Kalorien besitzen, dafür aber umso wichtigere Vitamine und Mineralstoffe. Frische Salatgurken aus dem eigenen Garten dürfen im Sommer in keinem Salat fehlen. Sie können dann entweder mit anderem Gemüse gemischt oder auch als reiner Gurkensalat mit verschiedenen Dressings verwendet werden. Heute, wo die Gurken kaum noch Bitterstoffe enthalten, müssen sie vor der Verwendung auch nicht mehr zwingend in Salz eingelegt werden.
Auch im Kartoffelsalat können frische oder eingelegte Gurken eine willkommene Ergänzung darstellen. Einlegegurken gibt man nach der Ernte in ein Glas mit Salzwasser, Essig und etwas Zucker. Die weiteren Zutaten kann man variieren. So eignen sich neben Knoblauch, Chili, Zwiebeln und Senfkörnern auch Pfeffer und Kräuter wie Estragon, Borretsch und Dill für das Einlegen.