
Chicorée
- Chicorée-Rüben für die Treiberei richtig anbauen
- Der richtige Boden und Standort für Chicorée
- Chicorée aussäen, vereinzeln und ernten
- Chicorée-Treiberei: Schritt für Schritt zu leckeren Sprossen
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Chicorée im Überblick
- Chicorée in der Küche
Chicorée-Rüben für die Treiberei richtig anbauen
Zunächst werden die Chicorée-Samen ausgebracht. Aus diesen entstehen dann die Rüben, die schließlich für die Treiberei eingesetzt werden. Theoretisch kann man Chicorée das ganze Jahr über anbauen. Besonders bewährt hat sich aber der Monat Mai für die Aussaat.
Der richtige Boden und Standort für Chicorée
Der Boden sollte tiefgründig sein, damit die Pflanzen eine kräftige, lange Pfahlwurzel (Rübe) ausbilden können. Steine und Verdichtungen im Boden führen zu Beinigkeit. Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ohne Staunässe ist wichtig für ein gutes Wachstum der Rüben. Zudem darf die Erde nicht zu nährstoffreich sein. Ein zu starkes Stickstoffangebot mindert zum Beispiel die Qualität der Rüben und führt in der Treiberei zu Problemen.
Als geeigneter Standort für Chicorée bieten sich Flächen an, auf denen in den letzten 3 bis 4 Jahren nicht schon einmal Chicorée, Zichorien, Radicchio oder Endivien angebaut wurden. Als Vorkultur eignen sich Kohlrabi sowie frühe Schnitt-, Pflück- und Kopfsalate. Gute Mischkulturpartner sind Bohnen, Dicke Bohnen, Erbsen, Tomaten, Kopfsalat, Möhren, Pastinaken und Fenchel
Chicorée aussäen, vereinzeln und ernten
Von Anfang bis Ende Mai kann Chicorée direkt auf dem Beet ausgesät werden. Die Samen werden in 2 bis 3 cm tiefe Rillen mit einem Abstand von 30 cm ausgebracht und mit Erde abgedeckt. Sobald die Pflanzen etwa 5 cm hoch sind, werden sie auf einen Abstand von 10 bis 15 cm in der Reihe vereinzelt.
Im September werden die Wurzeln mit einer Grabegabel vorsichtig geerntet. Man lässt sie zwei bis drei Tage an einem luftigen Ort abtrocknen und schneidet danach die Blätter 5 cm über der Rübe ab. Dann werden die Wurzeln in Sand eingeschlagen und bei 0 bis 3 °C gelagert. So sind sie bis zu acht Monate lang haltbar.
Chicorée-Treiberei: Schritt für Schritt zu leckeren Sprossen
Für die Chicorée-Treiberei sind nur Rüben mit einem Durchmesser von 3 bis 6 cm und einer Länge von ca. 15 cm geeignet. Zum Treiben werden die vorgekühlten Rüben satzweise in Kisten oder Eimer mit Abzugslöchern gesetzt. Dazu stellt man sie dicht an dicht auf eine etwa 10 cm hohe Schicht aus Erde, Torf und Sand. Ist das Gefäß voll, wird etwas Erde zwischen die Wurzeln geschlemmt, ohne dass die Sprosstriebe dabei nass werden.
Bei vielen Sorten müssen die Rüben nun mit einer etwa 10 cm hohen Deckschicht aus Erde oder Sand bedeckt werden, in welche die Sprosse hineinwachsen. Bei der Chicorée-Sorte 'Zoom' ist das nicht nötig. Hier müssen die Gefäße nur mit einer lichtundurchlässigen Folie oder einem Deckel abgedeckt werden. Bei 12 bis 18 °C bilden sich dann innerhalb von 21 bis 26 Tagen die begehrten kegelförmigen Knospen. Von jeder Rübe kann nur ein Spross geerntet werden.
Das Ziel der Chicorée-Treiberei sind dicht geschlossene, helle Sprosse. Entstehen diese nicht, hat das meist zwei Ursachen:
- zu starke oder zu späte Stickstoffdüngung auf dem Feld (Bildung nur kleiner, lockerer Köpfe)
- zu große Rüben und nicht ausreichend kühle Lagerung (Bildung von offenen Rosetten)
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Chicorée im Überblick
Standort | sonnig tiefgründiger, feuchter und mäßig nährstoffreicher Boden | Zuviel Stickstoff schadet der Qualität. |
Aussaatzeit | Anfang bis Ende Mai | Direktsaat auf tiefgründigem Boden, sodass sich die Rübe als Pfahlwurzel gut ausbilden kann. |
Aussaattiefe | 2 bis 3 cm | |
Pflanzabstand | 10 bis 15 x 30 cm | |
Keimtemperatur | 12 bis 20 °C | |
Keimdauer | 6 bis 18 Tage | Während des Keimprozesses sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden. |
Erntezeit | Wurzel: September und Oktober Knospe: Oktober bis Februar | Die Wurzeln einschlagen, kühl lagern und in Sätzen antreiben. |

Chicorée in der Küche
Chicorée ist unter den Blattsalaten zwar der bitterste, aber auch einer der gesündesten. Durch seinen Bitterstoff Intybin werden Magen, Milz, Bauchspeicheldrüse sowie die Blutgefäße positiv beeinflusst und der Chlosterinspiegel ebenso wie der Blutdruck gesenkt. Chicorée ist außerdem reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Im Mittelkeil am Wurzelende sitzen die wertvollen Bitterstoffe. Diese sollten daher nicht bei der Verarbeitung in der Küche entfernt werden. Durch Zitronensaft kann man ein Verbräunen der Schnittstellen verhindern.
Man kann Chicorée einerseits wie Salat verwenden, aber andererseits ist es auch möglich, ihn in Butter zu dünsten und anschließend mit Schinken zu umwickeln und mit Käse zu überstreuen. Auch in Käse- oder Weißweinsoße macht sich Chicorée hervorragend. Darüber hinaus eignen sich zum kreativen Präsentieren von Gerichten die Blätter sehr gut – beispielsweise als Schiffchen. Kalte Platten kann man so sehr gut optisch und geschmacklich aufwerten.