Rasen reparieren
Vertiefungen und Löcher im Rasen reparieren
Vertiefungen und Löcher im Rasen können entweder durch Auffüllen mit strukturgebenden Materialien (zum Beispiel Sand) eingeebnet werden oder durch das Einsetzen von Rasensoden. Im Folgenden erhalten Sie Informationen und Tipps, wie beide Verfahren in der Praxis eingesetzt werden.
Reparieren durch Auffüllen
Bei ganz flachen Vertiefungen hilft das Auftragen von Sand. Ein guter Zeitpunkt dafür ist nach dem Mähen. Der Sand darf nur sehr dünn (kaum über 1 cm) aufgetragen werden, um die kurz geschnittenen Gräser nicht komplett zu verdecken. Ist die betroffene Stelle wieder dicht zugewachsen, die Mulde aber immer noch zu sehen, muss der Vorgang wiederholt werden. Auch enge, tiefe Löcher können mit Sand aufgefüllt werden.
Bei tieferen Vertiefungen sollte man hingegen ein Erde-Sand-Gemisch aufstreuen. Gleiches gilt für breitere, tiefe Löcher, zum Beispiel das eines Pfahls. Ein wenig Rasensamen einzustreuen, ist ebenfalls empfehlenswert, da entweder die Gräser zu sehr mit dem Erde-Sand-Gemisch bedeckt sind (Mulden) oder die am Rand wachsenden Gräser die Lücke nicht ausreichend schließen können (Löcher).
Im Falle großflächiger Vertiefungen muss entschieden werden, ob man lieber umgräbt und neu einsät oder den vorhandenen Rasen absticht und neu aufsetzt. Ersteres ist weniger arbeitsaufwendig, letzteres führt aber zu sofort wieder benutzbaren Flächen. In beiden Fällen ist aber zusätzliches Erdmaterial notwendig, und zwar immer etwas mehr (5 bis 10 %), als die Vertiefung eigentlich fasst. Durch Planierung und Verdichtung im Laufe der Zeit verliert sich die entstehende Überhöhung.
Reparieren mittels Rasensoden
Ist eine gute Rasennarbe vorhanden, können zur Reparatur von Vertiefungen und Löchern auch Rasensoden ausgestochen werden. Nachdem die betroffene Fläche komplett ausgestochen ist, kann sie mit Erde aufgefüllt werden. Danach geht man wie folgt vor:
- Die Stelle umgraben, das Bodenmaterial fein krümeln und anschließend einebnen auf Fertighöhe abzüglich der Stärke der Rasensoden.
- Die Rasensoden wieder einsetzen, idealerweise in genau derselben Reihenfolge, in der sie ausgestochen wurden.
- Eventuell noch nicht ganz geschlossene Fugen sind mit Erde aufzufüllen.
- Als Letztes die Rasenfläche festklopfen bzw. anwalzen und bei trockener Witterung außerdem etwas gießen.
Erhebungen im Rasen reparieren
Erhebungen oder Höcker in der Rasenfläche müssen durch Abtragen überschüssiger Erde repariert werden. Bloßes Walzen und Klopfen reichen hier nicht aus. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Entfernen Sie zunächst den bestehenden Rasen durch Absoden, um den Boden freizulegen.
- Lockern Sie den Boden kräftig auf, bei stärkerer Verdichtung durch Umgraben. Ist der Boden sehr lehmhaltig, sollten Sie bei der Gelegenheit etwas Sand einmischen.
- Ebnen Sie den Boden ein, aber lassen Sie eine ganz leichte Erhebung bestehen, da sich der Boden über die Zeit noch absetzt. Ansonsten wird aus der ursprünglichen Erhebung schnell eine ebenso unerwünschte Vertiefung.
- Setzen Sie die Rasensoden wieder auf die Fläche und drücken Sie diese leicht an. Nur bei trockenem Wetter muss die Stelle anschließend noch etwas gegossen werden.
Vernässungen im Rasen reparieren
Bei vernässten Stellen im Rasen sollte zunächst die Ursache geprüft werden, um etwa lediglich zu reichliches Wässern des Rasens auszuschließen. Danach ist der Boden an der Schadstelle auszutauschen, mindestens aber auszuheben, mit kiesigem Sand zu vermischen und wieder einzuplanieren. Im Anschluss daran muss neues Rasensaatgut der Originalmischung auf die betroffene Stelle gestreut werden.
Expertentipp: Dränagegraben anlegen bei stark vernässten Flächen
Bei großer Nässe sollte ein Dränagegraben in die Rasenfläche eingefräst werden. Darin kann dann entweder ein Rohr verlegt werden, druch welches das überschüssige Wasser abfließt. Oder Sie füllen den Graben mit wasserdurchlässigen Sand wieder auf.
Vergilbungen und Verbrennungen des Rasens reparieren
Ursachenforschung steht auch beim Reparieren dieser Rasenschäden an erster Stelle. Vergilbt der Rasen nur punktuell, ist sonst aber gewohnt grün, können Verätzungen die Ursache sein (zum Beispiel durch eine punktuelle Überdosierung von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln). Ist der Rasen durch die Sonne an einer bestimmten Stelle ausgebrannt, deutet das auf einen festen Körper unter der Oberfläche hin (zum Beispiel ein Betonfundament oder ein großer Stein). Dieser muss dann zunächst entfernt oder in eine größere Tiefe verfrachtet werden.
Ist die Ursache geklärt und handelt es sich nicht um Verätzungen, können die beschädigten Stellen im Rasen wie folgt ausgebessert werden:
- Abgestorbene Gräser werden zuerst mit einer Harke entfernt, zugleich wird der Boden dabei etwas aufgeraut.
- Mit einer Grabgabel sollte dann die Bodenschicht darunter aufgelockert werden.
- Jetzt wird ein Gemisch aus Rasensaatgut und Erde auf die geschädigte Stelle gestreut.
- In der Folge ist die so reparierte Stelle über einige Tage hinweg gleichmäßig feucht zu halten.
Rasenschäden, die eine Verätzung als Ursache haben, müssen aufwendiger repariert werden:
- Im ersten Schritt sollte der Boden wurzeltief entfernt werden. Je nachdem was Grund für die Verätzung war und wie hoch dessen Giftigkeitsgrad ist, muss die entfernte Erde eventuell sogar im Sondermüll entsorgt werden.
- Die entstehende Mulde wird mit Erde aufgefüllt und anschließend leicht angedrückt.
- Als nächstes sollte mit einer geeigneten Rasenmischung (zum Beispiel eine spezielle Reparatur-Rasenmischung) nachgesät werden. Die Samen sind dabei in die oberen Zentimeter einzurechen.
- Durch Klopfen und Walzen wird die Reparaturstelle verfestigt und ist danach bis zur Keimung der Rasensamen regelmäßig feucht zu halten.
Durch Schattenwurf entstandene Schäden im Rasen reparieren
Der Rasen im Haus- oder Baumschatten kann im Laufe der Zeit stark ausdünnen. Das zurückgehende Gras wird dann zunehmend durch Moos ersetzt. Verantwortlich dafür sind nicht allein der Sonnenmangel, sondern – im Falle des Schattenwurfs durch einen Baum – auch das Wurzelwerk des Baumes und das Abfangen von Regen und Tau durch die Baumkrone.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten, diese Art Rasenschaden zu reparieren:
- Verstärktes Gießen und zusätzliche Düngergaben führen dem Rasen dringend benötigte Wachstumsnährstoffe zu. Verwenden Sie dazu einen normalen Rasendünger unter Berücksichtigung der Verpackungsinformationen. Bei Baumschatten profitiert davon allerdings auch der Baumwuchs, was den Effekt dieser Maßnahme etwas dämpfen kann.
- Das Anlegen eines sogenannten Schattenrasens kann Abhilfe schaffen. Mit der Lägerrispe (Poa supina) enthält dieser spezielle Rasentyp die schattenverträglichste Grasart. Dennoch bleibt der Pflegeaufwand hoch. Nur regelmäßiges Gießen und Düngen kann den Lichtmangel ausreichend kompensieren.
Durch Laub- und Nadelfall entstandene Schäden im Rasen reparieren
Jedes fallende Laub, gleich ob Blätter oder Nadeln, liegt zunächst leicht und luftig auf dem Rasen. Nach einigen Regentagen, spätestens aber nach dem ersten Schnee klebt es zu einer Schicht zusammen, die den Gasaustausch im Boden verhindert – dem Rasen wird gewissermaßen die Luft abgeschnürt und es kann leicht zu Fäulnis kommen.
Aus diesem Grund sollte das Laub mit einem Federrechen zusammengekehrt werden. Auch ein Rasenmäher mit Fangkorb kann zum Entfernen der Laubschicht eingesetzt werden, allerdings nur solange die Gräser noch wachsen.