
Zucchini
Zucchini gehören zur großen Gruppe der Gartenkürbisse (Cucurbita pepo). Sie werden als „Sommerkürbisse“ bezeichnet, weil sie immer unreif als junge Früchte im Sommer geerntet werden. „Herbstkürbisse“ lässt man dagegen voll ausreifen und erntet sie erst, wenn die Stiele eintrocknen. Da sie weniger gut lagerbar sind, sollten Zucchini immer frisch verzehrt werden – am besten direkt nach der Ernte aus dem eigenen Garten. Was beim Selbstanbau alles zu beachten ist, erfahren Sie in dieser Kulturanleitung für Zucchini.
Inhalt
- Zucchini-Vielfalt in Farbe und Form
- Zucchini anbauen: Tipps und Wissenswertes für eine erfolgreiche Kultur und Ernte
- Zucchini vorkultivieren und ins Freie Pflanzen
- Blütenbildung bei Zucchini: Erst männliche, dann weibliche Blüten
- Zucchini regelmäßig ernten für einen hohen Ertrag
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Zucchini im Überblick
- Zucchini in der Küche
ZUCCHINI-VIELFALT IN FARBE UND FORM
Es gibt Zucchini mit grüner, gelber oder weißer Schale. Manche weisen zusätzliche Streifen oder Punkte auf, die dann einen attraktiven Kontrast bilden. Während die meisten Zucchinisamen sich kaum voneinander unterscheiden, varriert die Fruchtform je nach Sorte zwischen länglich, rund oder flach.
Ein Vertreter der grünen und länglichen Zuchinisorten sind zum Beispiel die Sorte 'Courcourzelle von Tripolis'. 'Soleil' bildet ebenfalls längliche Früchte aus, die aber keine grüne, sondern eine leuchtend gelbe Schale haben.
'Eight Ball' und 'Satelite' sind runde, grüne Zucchini. Die Früchte von 'One Ball' und 'Floridor' zeigen sich gelb und rund. Die flachen, scheibenförmigen Patissons sind Verwandte der Zucchini. Auch sie werden, wenn sie jung sind und ihre Schale noch weich ist, für den Verzehr geerntet. Meist lässt man sie aber ausreifen und verwendet sie als Dekoration. Die Sorte 'Squash Sunburst' entwickelt gelbe Früchte, während 'Custard White' weiße Früchte hervorbringt.

ZUCCHINI ANBAUEN: TIPPS UND WISSENSWERTES FÜR EINE ERFOLGREICHE KULTUR UND ERNTE
Ist die passende Zucchinisorte gefunden, kann der Anbau geplant werden. Meist werden die Samen als Vorkultur in Töpfen ausgesät. Wer direkt ins Freiland aussäen möchte, sollte damit bis Juni warten. Immer mit bedacht werden muss, dass die Früchte nur aus weiblichen Zucchiniblüten entstehen und nicht lange lagerbar sind. Die geernteten Zucchini sollten daher am besten ganz frisch verzehrt werden.
ZUCCHINI VORKULTIVIEREN UND INS FREIE PFLANZEN
Bei der Aussaat mögen es Zucchini warm. Sie werden deshalb im Zeitraum von Ende April bis Mitte Mai im Haus auf der Fensterbank vorkultiviert. Die Zucchinisamen werden entweder einzeln in 8-cm-Töpfe oder zu zweit in 10-cm-Töpfe gesteckt. Die Aussaattiefe sollte dabei 2 bis 3 cm betragen. Bei 18 bis 22 °C keimen die Samen innerhalb von 7 bis 14 Tagen. Werden zwei Samen zusammen in einen Topf gesät, wird die schwächere Pflanze entfernt, sobald die Sämlinge die ersten Laubblätter aufweisen.
Ab Anfang Juni können Zucchinisamen auch direkt im Abstand von 1 x 1 m ins Beet gesät werden. Die Saatstellen müssen vor Schnecken geschützt werden, damit die Keimlinge nicht in der ersten Nacht abgebissen werden.
Das Aussetzen der Jungpflanzen ins Freiland erfolgt Ende Mai oder Anfang Juni. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Pflanzen einen gut durchwurzelten Ballen haben, aber noch nicht zu groß sein. Zu große Pflanzen mit mehr als 3 oder 4 Blättern vertragen das Umpflanzen schlecht und stocken oft im Wachstum. Sonnige bis halbschattige Standorte sind ideal. Zucchini benötigen einen warmen, feuchten, nährstoffreichen und lockeren Boden. Staunässe und kalte oder salzhaltige Böden mögen die Pflanzen nicht.
BLÜTENBILDUNG BEI ZUCCHINI: ERST MÄNNLICHE, DANN WEIBLICHE BLÜTEN
Damit die ausgesetzten Jungpflanzen zuverlässig Blüten und schmackhafte Früchte ausbilden, ist immer auf eine gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit zu achten. Bei unregelmäßiger und ungenügender Wasserversorgung kann es zu Verformungen und zum Bitterwerden der Früchte kommen. Besonders wichtig ist die gleichmäßige Wasserversorgung während der Zeit der Fruchtbildung von Anfang Juni bis Mitte August.
Zwischen zwei Zucchinikulturen sollte eine Anbaupause von 3 bis 4 Jahren eingehalten werden, in der auch keine anderen Kürbisgewächse wie Gurken oder Kürbisse auf der Fläche angebaut werden dürfen. Dadurch wird verhindert, dass sich im Boden eventuell befindliche Pilze zu stark vermehren.
Nach dem Pflanzen bilden Zucchini zunächst nur männliche Blüten. Erst wenn die Pflanzen gut angewachsen sind und die Witterung dauerhaft warm und sonnig ist, zeigen sich später auch weibliche Blüten, die an den Fruchtknoten erkennbar sind und bereits wie kleine Früchte aussehen. Für die wirkliche Fruchtbildung ist der Besuch von Insekten notwendig. Die einzelnen Blüten können nur an dem Tag, an dem sie sich morgens öffnen, für wenige Stunden bestäubt werden. Es lohnt sich zum Anlocken von Bestäubern andere blühende Pflanzen in der Nähe der Zucchini vorzuhalten, damit sich immer Bestäuber in der Nähe aufhalten. Fliegen zu der Zeit, in der die Blüten sich öffnen, wegen Kälte oder Regen die Insekten nicht, können mit Hilfe eines Pinsels die Blüten selbst bestäubt werden.
ZUCCHINI REGELMÄSSIG ERNTEN FÜR EINEN HOHEN ERTRAG
Zucchini sollten regelmäßig abgeerntet werden. Das fördert die Bildung neuer Blüten und Früchte. Junge, noch nicht ganz ausgewachsene Früchte sind besonders zart und schmackhaft. Ernten Sie längliche Sorten deshalb bereits dann, wenn sie etwa 15 bis 20 cm lang sind.
Größere Früchte verlieren an Aroma, werden mehlig und können nicht mehr als bissfestes Gemüse zubereitet werden. Zudem wird die Schale sehr hart und es bilden sich Kerne. Es ist daher notwendig, große Früchte vor der Zubereitung zu schälen. Für die Zubereitung von Suppen und Marmeladen können diese aber noch gut verwendet werden. Haben sich bereits viele Kerne gebildet, können diese entfernt und die Früchte gefüllt überbacken werden.

KULTURKOMPAKT: ALLE WICHTIGEN KULTURHINWEISE FÜR ZUCCHINI IM ÜBERBLICK
Standort | sonnig und geschützt warmer, feuchter, nährstoffreicher Boden | Auf gleichmäßige Wasserversorgung achten, da sonst deformierte und bittere Früchte auftreten können. |
Aussaatzeit | Vorkultur: Ende April bis Mitte Mai Direktsaat: Anfang Juni | Die Vorkultur erfolgt im Haus in Töpfen, in die entweder ein Samen oder zwei Samen gesetzt werden. |
Aussaattiefe | 2 bis 3 cm | |
Abstand | im Freiland: 1 x 1 m bei Kletterzucchini: 30 x 100 | Die Pflanzen sollten luftig stehen, damit die Blätter gut abtrocknen können. |
Keimtemperatur | 18 bis 22 °C | Die Keimtemperatur sollte Tag und Nacht eingehalten werden. |
Keimdauer | 7 bis 14 Tage | Die Keimlinge müssen gleichmäßig feucht gehalten werden. |
Erntezeit | August bis Oktober | Erntebeginn je nach Sorte 45 bis 60 Tage nach der Aussaat. Regelmäßiges Ernten regt die Bildung weiterer Blüten an und sorgt somit für eine ertragreichere Ernte. |

ZUCCHINI IN DER KÜCHE
Vergleicht man Zucchini mit Gurken, fällt auf, dass sie eine festere Konsistenz haben. Dadurch enthalten Zucchini weniger Wasser und sind vitamin- und mineralstoffreicher als Gurken. Vor allem in der Schale schlummern wertvolle Stoffe. Kleinere Zucchini enthalten übrigens mehr wertvolle Inhaltsstoffe, da die Zucchinifrucht hauptsächlich durch das Einlagern von Wasser wächst.
Man kann Zucchini als Rohkost genießen, sollte sie dann aber vorher marinieren, damit sie geschmackvoller sind. Gekocht dürfen sie weder in einer bunten Gemüsepfanne noch beim französischen Ratatouille fehlen. Man kann große Früchte sehr gut mit Hackfleisch füllen oder sie zu Zucchinipuffer weiterverarbeiten. Auch Marmelade kann aus Zucchini hergestellt werden. Diese eignet sich dann beim Genuss von Grillfleisch vorzüglich als Ketchup-Ersatz.