
Thymian
- Ausgewählte Arten und Sorten des Thymians im Kurzporträt
- Thymian erfolgreich anbauen – im Garten, in Pflanzgefäßen und im Haus
- Thymian aussäen und vermehren
- Thymian im Garten
- Thymian in Pflanzgefäßen und im Haus
- Thymian während der Kulturphase richtig pflegen und ernten
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Thymian im Überblick
- Thymian in der Küche und als Heilpflanze
Ausgewählte Arten und Sorten des Thymians im Kurzporträt
Je nach Thymiansamen Art ist er voll bis teilweise winterhart. Die winzigen Blätter, deren Unterseite teils behaart ist, sind meist grün, können aber auch silbergrau bis goldgelb sein. Neben diesen Farbvariationen weisen die verschiedenen Arten auch unterschiedliche Aromen auf: Es gibt Thymian mit Zitronen-, Kümmel- oder Orangenaroma. Die Blüten erscheinen von Juni bis Oktober und können beispielsweise aus kleinen weißen, rosafarbenen oder blauroten Lippenblüten bestehen, die gerne von Bienen als Nahrungsquelle genutzt werden. Dementsprechend gehört Thymian zur Familie der Lippenblütler.
Die verschiedenen Arten und Sorten des Thymians machen es bei ausreichend viel Platz möglich, eine attraktive Thymiankollektion zu pflanzen. Natürlich lässt sich aber auch jede Art bzw. Sorte einzeln kultivieren. Bekannt und beliebt sind vor allem:
- Thymus vulgaris (Echter oder Gartenthymian): Wächst aufrechter als die anderen Arten; in der Regel malvenfarbige oder purpurrote, mitunter aber auch weiße Blüten; ca. 15 bis 25 cm hoch
- Thymus citriodorus (Zitronenthymian): Bringt breitere Blätter als Thymus vulgaris hervor, die beim Zerreiben ein sehr intensives Zitronenaroma verströmen; ca. 23 cm hoch
- Thymus x citriodorus ‚Aurens‘ (Goldener Thymian): Blätter mit gelbem Rand; weniger robust; ca. 20 cm hoch
- Thymus herba-barona (Kümmelthymian): Bodendecker, der einen Teppich grüner, nach Kümmel riechender Blätter bildet; Blüten in rosa Farbe; ca. 10 cm hoch
- Thymus serpyllum (Feldthymian oder Quendel): Wächst zu einer flachen, grünen Matte heran; kleine, blasslila Blüten; ca. 5 cm hoch
Neben diesen Arten und Sorten gibt es noch zahlreiche andere im Fachhandel. Da mitunter Samen bzw. Pflanzen unter einem anderen Namen verkauft werden, kann es zu einiger Verwirrung kommen. Orientieren Sie sich deshalb immer an den botanischen Namen und nicht an den gebräuchlichen Synonymen.

Thymian erfolgreich anbauen – im Garten, in Pflanzgefäßen und im Haus
Thymian kann äußerst flexibel angebaut werden. Der immergrüne Halbstrauch macht flächig gepflanzt im Garten genauso eine gute Figur wie in Pflanzgefäßen oder im Haus auf der Fensterbank. An einem sonnigen und trockenen Standort gedeiht er optimal. Große Ansprüche an den Boden stellt Thymian dabei nicht. Er wächst auch auf nährstoffarmen Böden, solange diese durchlässig sind. Sollten sie Kalk enthalten, ist das von Vorteil. Eher ungünstig sind allerdings schwere, verdichtete Böden. Diese sollten vor Kulturbeginn aufgelockert werden.
Thymian aussäen und vermehren
Die Aussaat von Thymian kann entweder in Vorkultur von Februar bis März oder als Direktsaat von Mitte April bis Mitte Mai stattfinden. Zu beachten ist dabei, dass Thymian ein Lichtkeimer ist. Das Saatgut sollte daher nur angedrückt und nicht zusätzlich mit Erde oder einer Substratschicht bedeckt werden. Bei Temperaturen von 16 bis 20 °C keimen die Pflanzen innerhalb von 10 bis 15 Tagen. Sie sollten im Abstand von 20 x 25 cm ausgepflanzt werden.
Haben sich die Pflanzen am Standort etabliert, wuchern sie nach einigen Jahren aus. Deshalb sollten Sie jedes Jahr einige Pflanzen als Ersatz für ältere Sträucher heranziehen. Zu diesem Zweck können Sie auch bestehende Pflanzen vermehren. Dies kann einerseits durch Ausläufer geschehen. Sind aber mehrere Pflanzen zu ersetzen, ist es besser, Stecklinge zu schneiden.
Thymian im Garten
Möchte man Thymian in erster Linie als Gewürz- und Heilkraut nutzen, empfiehlt sich der Anbau in einem Beet oder Kräutergarten. Optisch attraktiver wirkt Thymian allerdings, wenn er zum Beispiel zwischen Steinplatten, in Einfassungen oder als Bodendecker angepflanzt wird:
- Thymian als duftender Grasersatz: Gartenbereiche, die selten genutzt werden, eignen sich für den Anbau eines Duftrasens. Hierfür kommen kriechende Thymianarten wie Thymus praecox arcticus oder der wollige Thymian (Thymus pseudolanuginosus) infrage. Beide Arten werden nur etwa 5 cm hoch, wobei der wollige Thymian ein besonders bodennahes Polster bildet.
- Thymian zwischen Steinplatten: Thymus praecox arcticus und Thymus pseudolanuginosus eignen sich auch für die Pflanzung in Pflasterritzen. An wenig begangenen Wegrändern kann auch der Gartenthymian Platz finden.
- Thymian auf der Terrasse: Haben Sie sich einen Gartensitzplatz eingerichtet und diesen mit Steinen begrenzt, wirkt Thymian zwischen diesen besonders dekorativ. Auch ein erhöhtes Beet in der Nähe der Terrasse ist ein hervorragender Standort. Bedenken Sie aber, dass Thymian Bienen und Wespen anzieht.
Thymian in Pflanzgefäßen und im Haus
Für eine Gefäßkultur ist Thymian ideal geeignet. Es bieten sich Kombinationen verschiedener Thymianarten bzw. -sorten, aber auch Kombinationen mit anderen Pflanzen an. Haben Sie nur wenig Platz und möchten regelmäßig frischen Thymian ernten, um ihn in der Küche zu verwenden, können Sie beispielsweise Gartenthymian in einem Blumenkasten anpflanzen. Selbstverständlich können Sie auch auf dekorative Sorten zurückgreifen. Hierfür bieten sich der goldene Thymian ‚Bertram Anderson‘, der buntblättrige Thymian ‚Variegatus‘ oder interessant blühende Sorten wie ‚Bressingham Pink‘ an.
Für die Kultur im Haus benötigt Thymian unbedingt einen sehr hellen Fensterplatz. Sollten die Lichtverhältnisse eher mäßig sein, sollten nur kleine Pflanzen kultiviert werden. Mit zunehmendem Auswachsen werden die Pflanzen optisch immer weniger ansprechend. Suchen Sie dann draußen einen geeigneten Standort und setzen Sie die Pflanzen um, damit sie sich wieder erholen können.
Thymian während der Kulturphase richtig pflegen und ernten
Thymianpflanzen wuchern mit der Zeit aus, daher sollten ältere Pflanzen geteilt werden. Auch für die Überwinterung sind Vorkehrungen zu treffen. Zwar ist Thymian in den meisten Regionen winterhart. Empfindlichere Sorten sollten dennoch mit einer Abdeckung aus Reisig vor dem Erfrieren geschützt werden. Nässe vertragen die Pflanzen im Winter generell sehr schlecht.
Tipp
Es kann vorkommen, dass in harten und langen Wintern einige Pflanzen absterben. Aus diesem Grund sollten Sie immer ein paar Jungpflanzen im Frühbeet überwintern. Sie werden nach draußen gepflanzt, sobald sie sich zwischen den Fingern fassen lassen. Der Abstand sollte etwa 5 cm betragen.
Für die Ernte können nicht verholzte Triebe ganzjährig und je nach Bedarf gepflückt werden. Sie können dann frisch verwendet oder mit gekocht werden. Zum Trocknen der Triebe empfiehlt es sich, einmal kurz vor der Blüte und einmal Anfang September handhoch über dem Boden die Pflanzen zu beschneiden. Doch Vorsicht: Schneidet man später als September, kann es zu Pflanzenschäden durch Fröste kommen.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Thymian im Überblick
Standort | Standort sonniger und trockener Standort nicht zwingend nährstoffreicher, aber möglichst durchlässiger Boden |
Vor allem im Winter ist ein trockener Standort wichtig. |
Aussaatzeit | Vorkultur: Februar bis März Direktsaat: April bis Mitte Mai |
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Aussaattiefe | Lichtkeimer | Die Thymiansamen nur mit einem Brettchen andrücken und nicht mit Erde bzw. Pflanzsubstrat bedecken. |
Pflanzabstand | 20 x 25 cm | |
Keimtemperatur | 16 bis 20 °C | Die Temperaturen sollten weder höher noch tiefer ausfallen, da dies die Keimung beeinträchtigen würde. |
Keimdauer | 10 bis 15 Tage | Während des Keimprozesses die Samen kontinuierlich feucht halten, aber Staunässe unbedingt vermeiden. |
Erntezeit | ganzjährig | Geerntet werden vorrangig die Blätter, aber auch die Blüten sind zum Anrichten von Speisen verwendbar. |

Thymian in der Küche und als Heilpflanze
Thymian ist eine angenehm aromatisch riechende Pflanze mit intensiv würzigem Geschmack. In der Küche eignet sich das Kraut hervorragend für gebratenes Fleisch, Fisch, Kartoffelgerichte, Füllungen und Marinaden. Außerdem können mit Thymian Quark, Salate und Rohkost verfeinert werden. Neben Bohnenkraut und Rosmarin ist Thymian Hauptbestandteil der Kräutermischung „Herbes de Provence“. Gemeinsam mit Melisse und Estragon lassen sich vorzügliche Kräuteressige aus der Pflanze herstellen. Zum Anrichten von Speisen können übrigens auch die Thymianblüten als besonderer Blickfang verwendet werden.
Auch die heilsame Wirkung des Thymians darf nicht unerwähnt bleiben. Bei Hautausschlag oder rheumatischen Erscheinungen kann ein hochkonzentrierter Aufguss, welchen man dem Badewasser beifügt, hilfreich sein. Ein Tee wiederum tut bei Verdauungsstörungen und Husten gut. Schnittwunden und Prellungen können mit Thymian ebenfalls behandelt werden. Im Haushalt wird Thymian nicht zuletzt gerne für Duftmischungen verwendet.