Rettich
- Viele Sorten mit den verschiedensten Formen und Farben
- Rettich erfolgreich kultivieren
- Aussaat des Rettichs
- Der richtige Boden und die richtige Temperatur für den Rettichanbau
- Schädlingsbefall effektiv vorbeugen
- Rettich ernten und lagern
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Rettich im Überblick
- Rettich in der Küche
Viele Sorten mit den verschiedensten Formen und Farben
Rettich erfolgreich kultivieren
Rettich ist eine sogenannte Langtagpflanze. Er blüht folglich erst, wenn eine bestimmte Tageslänge überschritten wird. Je nach Sorte fallen die Anbaueignung für die jeweilige Jahreszeit und die Entwicklungsdauer unterschiedlich aus. Rettich eignet sich als Vorfrucht, Zwischenfrucht und Nachfrucht. Allerdings sollten in der Kulturfolge vor und nach ihm keine Kreuzblütler angebaut werden.
Aussaat des Rettichs
Rettich kann direkt ins Beet gesät werden. In 2 bis 3 cm Tiefe fühlen sich die Samen am wohlsten. Eine Aussaat in einen vorher gezogenen Damm erleichtert die Kultur und spätere Ernte. Temperaturen von ca. 14 °C sind erforderlich, damit die Samen zuverlässig keimen.
Wählt man einen frühen Aussaattermin, sollte man die Aussaat bis Mai mit einer Folie abdecken. Danach sollte sie aber entfernt werden, um das Laub abzuhärten und die Gefahr eines Sonnenbrandes zu minimieren.
Besonderheiten bei asiatischen Rettichsorten
Asiatische Sorten sollten nicht vor Anfang April ausgesät werden, da sie sonst zum Schossen neigen. Zudem empfiehlt es sich, die Pflanzen nach dem Auflaufen zu vereinzeln
Der richtige Boden und die richtige Temperatur für den Rettichanbau
Generell lässt sich Rettich in ganz Deutschland gut anbauen. Er sollte aber weder auf zu leichten noch auf zu schweren Böden kultiviert werden. Sind die Böden zu leicht, wird der Rettich schnell pelzig und scharf. Auf schweren Böden wiederum bildet sich meist nicht die sortenspezifische Knollenform aus. Ferner sollte der Boden eine gleichmäßige Wasserverfügbarkeit aufweisen und nicht verdichtet sein, denn nur so vermeidet man die Rettichschwärze.
Durch Trockenheit und große Hitze wird der Rettich sehr scharf oder pelzig, während zu niedrige Temperaturen von etwa 5 bis 8 °C über 2 Wochen hinweg zum Schossen der Pflanzen führen können. Ausgewachsene Herbstrettiche können aber sogar etwas Frost vertragen.
Schädlingsbefall effektiv vorbeugen
Auf kleineren Flächen ist die Abdeckung des Pflanzenbestandes mit Kulturschutznetzen zum Schutz gegen die Kohl- und Rettichfliege sinnvoll. Im Sommer beugt diese Maßnahme zusätzlich dem Turnip-Mosaik-Virus vor. Der Virus wird in der Regel durch Blattläuse übertragen und führt zu Verformungen und Verfärbungen der Blätter. Eine Woche vor der Ernte sollte das Netz abgenommen werden.
Rettich ernten und lagern
Je nach Anbauart (geschützt oder auf dem Feld, mit oder ohne Folie) und Aussaatzeitpunkt kann Rettich von Ende April bis Ende Oktober geerntet werden. Zu trocken sollte es dabei nicht sein, da sich sonst die Rettiche nur schwer aus dem Erdreich ziehen lassen. Nach der Ernte kann man die Blätter der Rettiche zur besseren Lagerfähigkeit entfernen. Zum Vergleich: Sommerrettiche lassen sich mit Blättern bei 0 bis 0,5 °C ca. 5 bis 6 Tage lagern, falls gleichzeitig für eine hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt wird. Winterrettiche ohne Blätter können bei den gleichen Bedingungen bis zu 5 Monate eingelagert werden.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Rettich im Überblick
Standort | sonnig |
Aussaatzeit | März bis August (je nach Sorte) |
Aussaattiefe | 2 bis 3 cm |
Pflanzabstand | 3 bis 5 cm x 15 bis 25 cm |
Keimtemperatur | mindestens 14 °C |
Keimdauer | 8 bis 10 Tage |
Erntezeit | Ende April bis Ende Oktober (je nach Anbauart und Aussaatzeitpunkt) |
Rettich in der Küche
Wie Radieschen ist Rettich reich an Vitamin C und liefert zahlreiche Mineralstoffe und wertvolle Enzyme. Das schwefelhaltige Senfglykosid Raphanol sowie andere Senfglykoside und Bitterstoffe sorgen für den charakteristischen, scharfen Geschmack des Rettichs. Sie haben darüber hinaus eine antibiotische Wirkung. Zusammen mit Zucker und Honig kann Rettich außerdem zu einem schleimlösenden Hustensaft verarbeitet werden. Während Rettich früher hauptsächlich in Süddeutschland verzehrt wurde, steht er heute überall in Deutschland auf der Speisekarte. Er kann geputzt und in Stücke geschnitten problemlos in Salaten verwendet werden. Im Ganzen ist er als Naschgemüse sehr beliebt. In Bayern wird Rettich oft zum Bier oder bei einer Brotzeit mit Salz gereicht. Ein Blick lohnt sich außerdem in die asiatische Küche. Dort wird der milde Daikon-Rettich in einer Pfanne mit Butter gegart und anschließend mit etwas Rahm abgelöscht, aber zum Teil auch milchsauervergoren. Sogar die Blätter werden in Asien zubereitet und verzehrt, ähnlich wie hierzulande Spinat.