Radieschen
- Radieschen erfolgreich kultivieren
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Radieschen im Überblick
- Aussaat und Keimung der Radieschensamen
- Pflegetipps für den Wachstums- und Reifeprozess
- Ernte und Lagerung der Radieschen
- Radieschen in der Küche
Radieschen erfolgreich kultivieren
Radieschen sind ein einjähriges Gemüse. Aus dem Radieschensamen entwickeln sich die Knollen entweder nur aus dem Hypokotyl und sind dann rund bzw. plattrund. Oder sie entwickeln sich sowohl aus dem Hypokotyl als auch der Wurzel und werden dann länglich, sodass sie eine rübenartige, langovale oder zylindrische Form annehmen.
Die Farben der Knollen reichen von Violett über Rot und Rosa bis hin zur Zweifarbigkeit, hier etwa in Kombination von Weiß und Rosa oder Weiß und Gelb. Trotz dieser Formen- und Farbenvielfalt findet man auf Wochenmärkten und im Supermarkt meistens die kleinen, runden, leuchtend roten Radieschensorten.
Aussaat und Keimung der Radieschensamen
Radieschensamen sollten ca. 0,5 bis 1 cm tief in den Boden gesät werden. Eine zu tiefe Aussaat kann zu länglichen Knollen führen. Die Aussaat kann bei Sommerkultur mit ca. 250 Korn/m² relativ dicht erfolgen. Im Winter sollte man maximal 200 Korn/m² aussäen. Der Reihenabstand sollte je nach Sorte 6 bis 8 cm und innerhalb der Reihen 3 bis 5 cm betragen.
Damit die Radieschensamen keimen, benötigen sie eine Temperatur zwischen 12 und 15 °C. Diese Temperatur sollte dann bis zu 2 Wochen möglichst konstant sein. Anschließend kann sie auf 8 bis 10 °C fallen. Eine Abdeckung mit einem Vlies während der Keimphase ist für ein gleichmäßigeres Auflaufen der Samen förderlich.
Pflegetipps für den Wachstums- und Reifeprozess
Für eine erfolgreiche Radieschenkultur haben sich während der Wachstums- und Reifephase folgende Pflegetipps bewährt:
- Im Winter unter Glas oder Folie sollten zu hohe Temperaturen vermieden werden, da sich die Knollen unter diesen Bedingung zu sehr strecken.
- Radieschen können „pelzig“ werden. Ursache dafür ist, dass Holzzellen absterben und sich anschließend luftgefüllte Hohlräume bilden. Zur Vorbeugung sollten Hitze, Wassermangel und eine zu späte Ernte vermieden werden.
- Im Frühjahr kann man die ersten Sätze im Freiland mit einem Vlies oder einer Folie abdecken. Diese sollten aber nicht zu lange auf den Pflanzen verbleiben, da sonst das Laub weich und lang wird.
- Eine Bewässerung sollte nur in kleinen Gaben erfolgen.
- Zu tiefe Temperaturen können die Radieschen zum Platzen bringen oder zu ungleichmäßigen Knollen führen. Zu hohe Temperaturen in entscheidenden Phasen des Wachstums haben wiederum zur Folge, dass die Knollenbildung ausbleibt und sich nur Laub bildet.
- Eine Düngung ist je nach Vorkultur oftmals nicht nötig.
- Radieschen sollten nicht nach anderen Kreuzblütlern angebaut werden, damit sich Krankheitserreger nicht dauerhaft im Boden festsetzen können.
- Wichtig ist es, die angebauten Radieschen regelmäßig auf Falschen Mehltau, Erdflöhe und Kohlfliegen zu prüfen, da diese Schaderreger und Schädlinge zum echten Problem werden können. Gegen Kohlfliegen helfen Kulturschutznetze gut.
Ernte und Lagerung der Radieschen
Radieschen können kontinuierlich geerntet werden. Für die Lagerung sollten die Radieschen möglichst frei von Schadstellen und gewaschen sein. Mit Laub sind Radieschen etwa 8 Tage lagerbar. Ohne Laub und in luftdichten Behältern sind auch 2 bis 3 Wochen kein Problem.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Radieschen im Überblick
Standort | sonnig bis halbschattig |
Aussaatzei | März bis September |
Aussaattiefe | 0,5 bis 1 cm |
Pflanzabstand | 3 bis 5 cm x 6 bis 8 cm |
Keimtemperatur | 12 bis 20 °C |
Keimdauer | 7 bis 14 Tage |
Erntezeit | Mai bis Oktober |
Radieschen in der Küche
Geputzt und in Stücke geschnitten eignen sich Radieschen hervorragend als Salatbeigabe. Gern werden sie aber auch einfach als Naschgemüse am Stück verzehrt. Darüber hinaus können Radieschen gegart oder gekocht werden. Beim Kochen verschwindet allerdings der rote Farbstoff.
Radieschen sind reich an Vitamin C und liefern zahlreiche Mineralstoffe sowie Enzyme. Ausschlaggebend für den scharfen Geschmack, der sortenspezifisch stark schwanken kann, sind das Raphanol, ein schwefelhaltiges Senfglykosid, und weitere Senfglykoside in Verbindung mit Bitterstoffen. Diese wirken antibiotisch und in den Atemwegen schleimlösend. Radieschen können deshalb mit Zucker oder Honig zu einem wirksamen Hustensaft verarbeitet werden.