Pfefferminze
- Pfefferminze mit Erfolg selber anbauen
- Vermehrung der Pfefferminze durch Aussaat und Teilung
- Der richtige Standort für Pfefferminze
- Blütezeit und Überwinterung
- Vorsicht vor dem Minzenblattkäfer
- Pfefferminze ernten
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Pfefferminze im Überblick
- Pfefferminze in der Küche und als Heilmittel
Pfefferminze mit Erfolg selber anbauen
Minzen sind mehrjährige, winterharte Pflanzen. Sie sind sehr wüchsig und bilden einen kräftigen Wurzelstock, der im Garten auch weite Ausläufer hervorbringen kann. Wenn man Minze in seinen Garten setzt, sollte man deshalb stets mit einer Wurzelsperre arbeiten.
Vermehrung der Pfefferminze durch Aussaat und Teilung
Für die Aussaat der Pfefferminze hat sich eine Vorkultur im Frühjahr bewährt. Die Saat sollte nur leicht bedeckt werden. Bei Temperaturen um 18 °C keimt die Minze dann innerhalb von 2 Wochen. Haben die Pflanzen eine Größe von etwa 10 cm erreicht, sollten sie auf einem Abstand von 30 x 30 cm vereinzelt werden.
Alternativ kann Pfefferminze durch Teilung im Frühjahr vermehrt werden. Gut gewachsene Pflanzen bieten sich hierfür an, aber auch mittels Stecklingen ist eine Vermehrung möglich. Die Erfolgsaussichten sind bei der Teilung übrigens etwas höher als bei der Aussaat, da auf bereits bestehende Pflanzen zurückgegriffen wird.
Der richtige Standort für Pfefferminze
Pfefferminze gedeiht auf einem feuchten, nährstoffreichen und lockeren Boden, der sich am besten im Halbschatten befindet. Das Beet sollte alle 3 bis 4 Jahre an eine andere Stelle im Garten versetzt werden. Zudem ist zu beachten, dass Minze enorm wuchert und Nachbarpflanzen unterdrücken kann. Falls einige alte Triebe vorhanden sind, kann neues Wachstum durch Abschneiden gefördert werden.
Blütezeit und Überwinterung
Die dünnen, haarigen und hell- bis dunkelgrünen Blätter der Pfefferminze bilden sich im Frühjahr. Ihre Blüten erscheinen von Juli bis in den Oktober hinein und ziehen Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge magisch an.
Pfefferminze ist eine winterharte Pflanze und kann in der kalten Jahreszeit im Beet verbleiben. Im Spätwinter können Wurzelausläufer 5 cm tief in Töpfe gepflanzt und in ein warmes Gewächshaus oder Frühbeet gestellt werden. So wachsen die Pflanzen bereits einen Monat, bevor sie ins Freie kommen.
Vorsicht vor dem Minzenblattkäfer
Weniger willkommen in Minzenbeständen ist der Minzenblattkäfer. Dieser Käfer vermehrt sich rasant und verursacht Schäden, indem er Löcher in die Blätter frisst. Bei sehr starkem Befall kann es sogar zum Kahlfraß kommen. Der Minzenblattkäfer ist an seinem glänzenden bläulichen bis grünlichen Äußeren zu erkennen. Wird er entdeckt, hilft in der Regel nur das Absammeln per Hand. Stark heimgesuchte Pflanzentriebe schneidet man am besten ab.
Pfefferminze ernten
Die Ernte der Pfefferminzblätter kann ab dem Frühjahr bis in den Herbst hinein erfolgen. Der Zeitraum lässt sich sogar noch verlängern, indem im Spätsommer einige Pflanzen in Töpfe gesetzt, auf 15 cm Höhe beschnitten und in ein Gewächshaus oder auf eine helle Fensterbank gestellt werden. Empfehlenswert ist die Ernte kurz vor oder während der Blüte, denn dann ist die Konzentration an ätherischen Ölen am höchsten.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Pfefferminze im Überblick
Standort | halbschattig nährstoffreicher, lockerer und feuchter Boden |
Nach 3 bis 4 Jahren sollte ein Standortwechsel erfolgen. |
Aussaatzeit | März bis Mai | Die Aussaat erfolgt als Vorkultur. Alternativ ist eine Vermehrung durch Teilung bestehender Pflanzen oder mittels Stecklingen möglich. |
Aussaattiefe | Aussaat nur leicht bedecken | Pfefferminze ist ein Lichtkeimer, daher dürfen die Samen nicht tief in das Pflanzsubstrat eingearbeitet werden. |
Pflanzabstand | 30 x 30 cm | Sobald die Pflanzen auf ca. 10 cm angewachsen sind, können sie vereinzelt werden. |
Keimtemperatur | 16 bis 20 °C | Damit der Keimprozess nicht stockt, sollte die Temperatur möglichst immer eingehalten werden. |
Keimdauer | 10 bis 15 Tage | Während der Keimzeit sollte die Aussaat gleichmäßig feucht gehalten werden. |
Erntezeit | April bis Oktober | Während der Blütezeit von Juli bis Oktober ist die Konzentration an ätherischen Ölen am höchsten. |
Pfefferminze in der Küche und als Heilmittel
Das ätherische Öl Menthol erzeugt den typischen Geschmack der Minze. Sein Gehalt ist speziell bei der Pfefferminze sehr hoch. Es wirkt im Mund kühlend, daher ist das Kraut vor allem im Sommer ein Genuss. Die fein gehackten Blätter lassen sich beispielsweise zum Aromatisieren von Mineralwasser verwenden, doch auch Pfefferminztee wirkt überaus erfrischend. Vom abendlichen Genuss des Pfefferminztees ist allerdings abzuraten, da er anregend und belebend wirkt.
Mit Pfefferminze können zudem Soßen, Dips und Salate abgerundet, Pesto und Essig zubereitet, Fisch und Fleisch gewürzt oder Obstsalate und Schokoladendesserts verfeinert werden. Auch Gemüse erhält eine besondere Note, wenn ein Zweig Minze ins Kochwasser gegeben wird. Allerdings verflüchtigt sich das Menthol beim Kochen.
Auch als Heilpflanze ist Pfefferminze vielseitig verwendbar:
- Die enthaltenen Flavanoide Substanzen sollen die Leber- und Gallenfunktion sowie den Gallenfluss anregen.
- Durch ihre antiseptische Wirkung kann Pfefferminze bei Entzündungen der Mundschleimhaut, Erkältungskrankheiten, Reizmagen und krampfartigen Beschwerden von Darm und Gallenwegen helfen.
- Ein Aufguss aus Minzblättern kann bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Übelkeit und Koliken wohltuend wirken.
- Pfefferminzöl kann bei Kopfschmerzen und Migräne helfen, wenn es inhaliert oder auf die Schläfen massiert wird.
Achtung
Minzöl darf nicht bei Babys und Kleinkindern angewendet werden, denn der durch Menthol ausgelöste Kratschmer-Holmgren-Reflex kann zu Atemstillstand führen!
Für die Körperpflege kann Pfefferminze ebenfalls eingesetzt werden. Aufgüssen im Badewasser wird nachgesagt, anregend zu sein, während einige Tropfen des Öls im Gesichtswasser zur Reinigung beitragen können. Außerdem lassen sich fettige Haare mit einem Aufguss aus Pfefferminze und Essig behandeln. Das Kauen von Minzblättern soll nicht zuletzt unangenehmen Zwiebel- und Knoblauchgeruch verdecken.