Lavendel
- Viele farbenfrohe Lavendelsorten
- Lavendel erfolgreich selber anbauen
- Lavendel aussäen
- Hinweise und Tipps zu Pflege und Ernte von Lavendel
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Lavendel im Überblick
- Lavendel in der Küche und als Heilmittel
Viele farbenfrohe Lavendelsorten
Lavendel ist nicht nur sehr pflegeleicht, sondern auch überaus dekorativ. Seine Schattierung schwankt zwischen Violett und Dunkelblau. Darüber hinaus gibt es auch weiße und rosafarbene Exemplare, die jedoch farblich weniger intensiv sind. Hier einige der gängigsten Sorten:
- Lavendel 'Hidcote Blue Strain': blauviolett
- Lavendel 'Munstead': lavendelblau
- Lavendel 'Twickel Purple': violette Blüten
- Schmetterlingslavendel: dunkle, purpurne Blüten in einer Endblüte
Lavendel erfolgreich selber anbauen
Lavendel aussäen
Bei Lavendel gibt es sowohl Sorten, die aus Samen gezogen werden, als auch Sorten, wo die Vermehrung über Stecklinge, die im Frühjahr oder Spätsommer leicht Wurzeln schlagen, leichter fällt. Die Aussaat in Vorkultur kann dabei in der Zeit von Februar bis Mai stattfinden. Falls man die Direktsaat wählt, empfiehlt sich ein etwas späterer Kulturbeginn im Zeitraum von Mai bis Juni.
Die Lavendelsamen müssen nur leicht mit Erde bedeckt werden, da es bei Lavendel um einen Lichtkeimer handelt. Sie keimen bei 10 bis 20 °C. Frühestens nach 12 und spätestens nach 20 Tagen sind die ersten Keimlinge zu sehen. Wenn die Pflanzen eine ausreichende Größe erreicht haben, sollten sie auf einen Abstand von 30 x 30 cm vereinzelt werden. So haben sie genügend Platz, um sich frei zu entfalten.
Hinweise und Tipps zu Pflege und Ernte von Lavendel
Lavendel kann sowohl im Beet als auch in Kübeln, Rabatten oder als Hecke kultiviert werden. Die graugrünen, aromatischen Blätter und die duftend blauen und malvenfarbigen Blüten wachsen vom Hochsommer bis in den Frühherbst. Obwohl Lavendel eine vergleichsweise anspruchslose Pflanze ist, sollten Sie folgende Dinge beachten, um die Pflanze möglichst lange zu erhalten:
- Triebe zurückschneiden: Da Lavendelstauden zum Verholzen neigen, sollten die neuen Triebe nach der Blüte im August zurückgeschnitten werden. Auch im Herbst und Frühjahr ist es sinnvoll, die Staude mit einer Schere zurückzuschneiden, um sie gepflegt und buschig zu halten. Allerdings wachsen auch beschnittene Pflanzen nach einigen Jahren aus und müssen ersetzt werden.
- Gute Nachbarschaft mit Rosen: Lavendel lässt sich sehr gut neben Rosen anpflanzen, da er ihre Resistenz gegen Mehltau erhöht.
- Beliebt bei Nützlingen: Lavendel zieht Nützlinge wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge nahezu magisch an. Was zunächst nach einem willkommenen Nebeneffekt klingt, muss aber für andere Pflanzen in der näheren Umgebung nicht immer von Vorteil sein.
- Nur eingeschränkt winterhart: Lavendel ist in der Regel eine winterharte Staude. Allerdings sind nicht alle Sorten gleich winterhart, weshalb es ratsam ist, die Pflanzen im Winter zu schützen. Informieren Sie sich daher über die Eigenschaften Ihrer Sorte. 'Hidcoteꞌ und ꞌMunsteadꞌ benötigen zum Beispiel beide keinen Winterschutz.
Die Lavendelernte erfolgt kurz nach dem Aufbrechen der Blüten im Zeitraum von Mai bis September. Man ist dabei nicht nur auf die Blüten oder Blätter der Pflanzen beschränkt, sondern bei Lavendel können die Triebspitzen, sondern bei Lavendel können auch die jungen Triebspitzen abgezwickt werden.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Lavendel im Überblick
Standort
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sonniger, gerne auch trockener Standort magerer, durchlässiger bis sandiger Boden |
Als Pflanze aus dem Mittelmeerraum ist Lavendel an viel Sonne und Trockenheit gewöhnt. |
Aussaatzeit | Vorkultur: Februar bis Mai Direktsaat: Mai bis Juni |
Es gibt auch Sorten, die sich über Stecklinge vermehren lassen. |
Aussaattiefe | 0,5 bis 1 cm | Das Saatgut nicht zu tief einarbeiten, da Lavendel ein Lichtkeimer ist. |
Pflanzabstand | 30 x 30 cm | Nach dem Aufkommen sind die Jungpflanzen auf diesen Abstand zu vereinzeln, um sich frei entfalten zu können. |
Keimtemperatur | 10 bis 20 °C | Die Keimtemperatur sollte Tag und Nacht eingehalten werden. |
Keimdauer | 12 bis 20 Tage | Die Aussaat muss gleichmäßig feucht gehalten werden. |
Erntezeit | Mai bis September | Es können die Blätter, Triebspitzen und Blüten geerntet werden, letztere jedoch erst im zweiten Jahr. |
Lavendel in der Küche und als Heilmittel
Sowohl die Blüten als auch die Blätter des Lavendels sind essbar und passen hervorragend zu Salaten, Braten sowie Lamm- und Fischgerichten. Auch Zucker lässt sich mit dem aromatischen Kraut verfeinern. Besonders beliebt ist Lavendel in der Kräutermischung "Kräuter der Provence".
Lavendel ist als Heilmittel vielseitig einsetzbar und vor allem für die ihm nachgesagte entspannende Wirkung bekannt. Eine Tinktur aus Lavendelblüten kann die Durchblutung fördern und bei Rheuma und Hautreizungen gut tun. Der Duft soll beruhigend, krampflösend und schlaffördernd sein. Im Folgenden einige ausführlichere Beispiele, inwiefern Lavendel als Heil- und sogar Pflegemittel verwendet werden kann.
- Badezusätze: Gerade als Badezusatz macht sich das stark süßlich duftende Kraut gut. 2 bis 3 Tropfen im Badewasser sollen bereits ausreichen, um die Anspannungen des Alltags lösen zu können. Zudem soll ein Aufguss aus Blättern im Badewasser nicht nur reinigend, sondern auch desodorierend wirken.
- Öle und Aufgüsse: Lavendelöl tut bei Insektenbissen und -stichen gut. Auf die Schläfen massiert kann es zudem Kopfschmerzen entgegenwirken, während ein Aufguss aus Lavendelblüten bei Nervosität für mehr Entspannung sorgen kann. Selbst Ohrenschmerzen sind mit Lavendelöl behandelbar, indem das äußere Ohr damit massiert wird. Verdünntes Lavendelöl kann außerdem auf einer Kompresse bei Verbrennungen eingesetzt werden.
- Haut- und Haarpflegemittel: Auch in der Haut- und Haarpflege hat sich Lavendel als nützlich erwiesen. Aus Lavendelblütenwasser lassen sich Gesichtslotionen, Gesichtswasser und Handcremes herstellen. Haarspülungen aus Lavendelblütenaufguss werden nachgesagt, gut bei fettigem Haar zu sein.
- Möbelpolituren: Nicht zuletzt ist auch im Haushalt die Verwendung von Lavendel vorteilhaft. Vermischt mit Bienenwachs und Terpentinöl ergibt es eine ideale Möbelpolitur. Zudem soll der Duft der Blüten und Stiele Motten aus dem Kleiderschrank fernhalten. Darüber hinaus können die Blüten als duftende Kissenfüllung oder als Teil eines Potpourris den Raumduft verbessern.
Rezept: Tinktur aus Lavendel
Frische Blätter mit über 40 %-igem Alkohol übergießen und 14 Tage in einem geschlossenen Gefäß an einem warmen und sonnigen Platz aufbewahren. Danach filtern und das Kraut gründlich ausdrücken. 2- bis 3-mal täglich 15 bis 25 Tropfen vor den Mahlzeiten einnehmen.
Rezept: Lavendel-Reinigungsmilch
Reichhaltig, erfrischend und rückfettend. Für trockene Haut. 6 EL Mandelöl und 10 EL geraspeltes weißes Wachs schmelzen, leicht abkühlen lassen. 3 EL Lavendelwasser, ½ TL Apfelessig und 1 Tropfen Lavendelöl unterrühren. Creme in ein verschließbares Glas füllen und außerhalb des Kühlschranks lagern.