Kerbel
- Kerbel kultivieren: Tipps und Hinweise aus der täglichen Praxis
- Kerbel aussäen am richtigen Standort
- Kerbel pflegen und ernten
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Kerbel im Überblick
- Kerbel in der Küche und als Heilmittel
Kerbel kultivieren: Tipps und Hinweise aus der täglichen Praxis
Kerbel aussäen am richtigen Standort
Kerbel fühlt sich an einem halbschattigen Standort besonders wohl. Der Boden sollte im besten Falle feucht und nährstoffreich sein. Sofern er nicht ins Beet gepflanzt wird, bietet sich Kerbel ideal für eine Kultur in Kübeln, großen Töpfen oder sogar Fensterkästen an.
Die Aussaat der Kerbelsamen kann man von März bis August direkt in den Boden erfolgen. In milden Regionen oder unter einer Plastikhaube ist es sogar möglich, Kerbel noch im Herbst auszusäen. Da Kerbel ein Lichtkeimer ist, dürfen die Samen nur angedrückt und maximal mit einer ca. 0,5 cm starken Schicht Erde bedeckt werden. Bei Temperaturen von 16 bis 20 °C benötigen die Samenkörner 7 bis14 Tage, bis sie austreiben. Folgesaaten sind im Frühjahr und Sommer im Abstand von 2 bis 3 Wochen möglich.
Die Samen sollten immer am endgültigen Standort ausgesät werden, da sich die fragilen Sämlinge nicht gut versetzen lassen. Sind sie aber zu robusten Jungpflanzen herangewachsen, müssen sie auf einen Abstand von 15 x 30 cm verzogen werden. Stehen die Kerbelpflanzen nämlich zu dicht beieinander, können Mehltau und Blattläuse problematisch werden.
Kerbel pflegen und ernten
Da Kerbel feuchte Böden bevorzugt, müssen Sie ihn bei Trockenheit kräftig gießen. Dadurch wird eine frühzeitige Blütenbildung verhindert. Die regelmäßige Wasserzufuhr ist aber auf feuchten Böden ebenso notwendig, auch wenn sie längst nicht so ergiebig ausfallen muss wie auf trockenen Böden. Doch Vorsicht: Staunässe wird von Kerbel nicht gut vertragen.
Kerbel kann sich sehr leicht selbst versamen. Lässt man also in jeder Reihe ein paar Pflanzen die zierlichen Blüten austreiben und Samen ausbilden, muss nicht jedes Jahr neu ausgesät werden. Möchte man die selbstausgesäten Sämlinge vermeiden, sollten die Blüten frühzeitig entfernt werden.
Für die Ernte sind von der Kerbelpflanze in erster Linie die Blätter geeignet. Während die Blüten ebenfalls essbar sind, gelten die Wurzeln als giftig. Die Blätter können solange frisch geerntet werden, wie die Pflanzen noch nicht in Blüte stehen. Für ein langes Erntefenster sollte man Kerbel alle 2 bis 3 Wochen aussäen. Die Blätter lassen sich zur Haltbarmachung einfrieren, am besten gut portionierbar in eine Eiswürfelform.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Kerbel im Überblick
Standort | halbschattig feuchter, nährstoffreicher Boden |
Kerbel ist ideal für die Kultur in Pflanzgefäßen geeignet. |
Aussaatzeit | März bis August | In milden Regionen oder unter einer Plastikhaube ist die Aussaat bis in den Herbst hinein möglich. |
Aussaattiefe | maximal 0,5 cm | Kerbel ist ein Lichtkeimer, daher dürfen die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden. |
Pflanzabstand | 15 x 30 cm | Stehen die Pflanzen zu dicht, können Mehltau und Blattläuse leichter auftreten.. |
Keimtemperatur | 16 bis 20 °C | Damit der Keimprozess nicht stockt, sind größere Temperaturschwankungen zu vermeiden. |
Keimdauer | 7 bis 14 Tage | Während der Zeit sollte die Aussaat kontinuierlich feucht gehalten werden. |
Erntezeit | vor der Blüte im Juli und August | Geerntet werden in der Regel die Blätter. Die Blüten sind ebenfalls essbar, die Wurzen aber gelten als giftig. |
Kerbel in der Küche und als Heilmittel
Man kann Kerbel in der Küche gut für Suppen, in Kräuterbutter, für Rohkost, als Pesto oder auch in Saucen verwenden. Kerbel ist neben Borretsch, Sauerampfer, Schnittlauch, Petersilie, Kresse und Pimpinelle Bestandteil der „Frankfurter Grünen Sauce“. Dabei handelt es sich um eine kalte Soße, die beispielsweise zu gekochten Eiern oder Schnitzel gereicht wird. In der französischen Küche ist Kerbel besonders beliebt und folglich auch fester Bestandteil der bekannten Fines-herbes-Kräutermischung. Mit Wasser aufgegossen oder in Eiswürfeln kann Kerbel im Sommer kühlen Getränken eine leichte Anisnote verleihen. Bei der Zubereitung sollte Kerbel erst kurz vor dem Servieren der Speise hinzugefügt werden. Ansonsten kann er sein Aroma verlieren.
Als Heilpflanze findet Kerbel weniger Verwendung. In Form von Tee kann man sich seine harntreibende Wirkung zunutze machen. Für Wickel bietet sich Kerbel ebenfalls an.