Fenchel
Bei Fenchel, der aus Vorderasien und dem Mittelmeergebiet stammt, unterscheidet man zwischen den folgenden Arten:
- Gewürzfenchel (Foeniculum vulgare)
- Bronzefenchel (Foeniculum vulgare ‚Atropurpureum‘)
- Knollen- oder Gemüsefenchel (Foeniculum vulgare azoricum)
Durch intensive züchterische Arbeit sind mittlerweile auch schossfeste Sorten des Knollenfenchels entstanden. Wie die weltweit bekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze am besten angebaut werden sollte, verrät Ihnen diese Kulturanleitung für Fenchel.
- Fenchel anbauen: Tipps für die Aussaat und für einen optimalen Kulturverlauf
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Fenchel im Überblick
- Aussaat des Fenchels
- Fenchel erfolgreich kultivieren
- Fenchel in der Küche
Fenchel anbauen: Tipps für die Aussaat und für einen optimalen Kulturverlauf
Alle Fenchelarten werden wegen ihrer bedingten Winterhärte bei uns nur einjährig angebaut. Sie halten bis zu -4 °C aus. Sowohl eine Vorkultur als auch eine Direktsaat ins Beet oder in Töpfe sind möglich.
Aussaat des Fenchels
Der früheste Termin für die Aussaat von Fenchelsamen ist März. Allerdings liegen die optimalen Temperaturen für die Keimung der Samen bei 20 bis 22 °C. Mitte April ist deshalb ein wesentlich besserer Aussaatzeitpunkt. Die letzten Samen können bis Ende Juni ausgesät werden.
Fenchel kann aber auch in kleinen Töpfen vorkultiviert und später ins Beet gepflanzt werden. Dadurch erhält man Pflanzen, deren Standfestigkeit höher ist, als wenn sie direkt ins Beet gesät worden wären. Dennoch spricht natürlich nichts gegen eine Direktsaat ins Beet.
Fenchel erfolgreich kultivieren
Am besten wächst Fenchel auf tiefgründigen, kalkhaltigen und sandigen Lehmböden, aber auch ein Anbau im Topf ist möglich. Der Knollenfenchel hat dabei eine größere Anbaubreite als der Gewürzfenchel. Außerdem ist zu beachten, dass Fenchel nicht im Anschluss an andere Doldenblütler (zum Beispiel Dill oder Möhren) angebaut werden sollte. Weitere Kulturhinweise für Fenchel sind:
- Fenchel bildet eine Pfahlwurzel aus. Aus diesem Grund sollten Sie im Falle einer Vorkultur die Jungpflanzen zügig ins Beet setzen. Um den Pflanzen einen optimalen Start zu ermöglichen, reichern Sie das Beet vorher mit Kompost an.
- Wenn man Fenchel mehrjährig anbauen möchte und in Gegenden wohnt, in denen auch tiefe Minusgrade im Winter herrschen können, sollte man eine Mulchschicht als Forstschutz für die Pflanzen auftragen.
- Zum Bleichen des Knollenfenchels ist es möglich, die Pflanzen etwas anzuhäufeln. Dies ist jedoch verbunden mit einer höheren Verschmutzung der Knolle.
- Die Blätter des Gewürzfenchels welken und vergilben schnell. Um die Blätter haltbar zu machen, sollten sie daher zügig auf 0 bis 1 °C heruntergekühlt werden. Im Frühjahr und Sommer sind die Blätter etwa 2 Wochen haltbar. Im Winter verlängert sich die Haltbarkeit auf 4 bis 6 Wochen.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Fenchel im Überblick
Aussaatzeit | Mitte April bis Ende Juni |
Standort | sonnig |
Keimtemperatur | 20 bis 22 °C |
Keimdauer | 10 bis 14 Tage |
Aussaattiefe | 1 bis 2 cm |
Abstand | 30 x 35 cm |
Erntezeit | Kraut: Mai bis November Samen: September bis Oktober |
Fenchel in der Küche
Generell ist Fenchel reich an Vitaminen, Carotin, Mineralstoffen und ätherischen Ölen. Den Gewürzfenchel benutzt man als Würze, in Tees oder sogar als Heilmittel, was auch schon zu Zeiten von Hildegard von Bingen bekannt war. Er findet seinen Einsatz bei Husten, Erkältungen und Blähungen.
Knollenfenchel hingegen wird entweder gekocht oder roh als Salat (zum Beispiel mit Orange) verzehrt. Richtig zubereitet – etwa mit Zitronensaft, Weinessig, Oliven, Schafskäse und Zwiebeln – kann er seinen süßen Anisgeschmack voll entfalten. Auch ausgefallene Rezepte wie ein Fenchel-Pfannkuchen gibt es.