Endivien
- Endivien erfolgreich selbst kultivieren
- Aussaat und Vorkultur von Endivien
- Bildung der Salatköpfe bei Endivien
- Endivien als Folgekultur und passende Mischkulturpartner
- Endivien vor Krankheiten und Schädlingen schützen
- Endivien ernten und lagern
- KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Endivien im Überblick
- Endivien in der Küche
Endivien erfolgreich selbst kultivieren
Bei der Endivie handelt es sich um eine einjährige Langtagpflanze. Das bedeutet, dass sie ab der Überschreitung einer bestimmten Tageslänge beginnt, eine Blüte auszubilden. Wie Salat der Gattung Lactuca verfügen auch Endivien über einen weißen Milchsaft. Im Laufe ihres Wachstums bilden die Pflanzen einen dichten grünen Kopf mit gelber Mitte aus. Je nach Sorte ist die Endivie mehr oder weniger winterhart.
Aussaat und Vorkultur von Endivien
Endivien werden von Anfang Mai bis Mitte Juli in Töpfen vorkultiviert und 3 bis 4 Wochen später mit einem Abstand von 30 x 35 cm ins Beet gepflanzt. Das Saatgut in den Töpfen sollte 2 bis 3 cm tief abgelegt werden. Bei der Aussaat ist es wichtig, dass Temperaturen unter 20 °C herrschen, da es sonst zu Keimhemmungen kommen kann. Während der Keimung muss das Aussaatgefäß stets feucht gehalten werden. Die Temperatur sollte zwischen 16 und 20 °C liegen. Die Keimung erfolgt dann in 8 bis 14 Tagen.
Für frühe Pflanztermine vor Mitte Juni sind vor allem Frisée-Salate geeignet, weil sie weniger empfindlich auf mögliche Kältereize reagieren und schossfester sind. Die Eskariol-Typen sind sehr frosthart und können bis spät in den Herbst und Winter hinein auf dem Beet bleiben.
Bildung der Salatköpfe bei Endivien
Endivien bilden dichte Köpfe, die sich mit zunehmender Größe immer mehr schließen. Bei selbstbleichenden Sorten werden dabei die Blätter in der Mitte gelb. Diese hellen, gelblichen Blätter sind weniger bitter und zarter als die grünen. Man kann Endivien gezielt bleichen, indem man die Köpfe eine Woche vor der Ernte mit einer lichtdichten Haube abdeckt.
Achtung
Bekommen empfindliche Sorten als Jungpflanzen einen Kältereiz, schießen sie. Schossende Pflanzen bilden keine Blattrosette, sondern lange Stiele mit blauen Blüten.
Endivien als Folgekultur und passende Mischkulturpartner
Durch die recht späten Pflanztermine von Juni bis Mitte August sind Endivien gute Folgekulturen von Kohlrabi, Schnitt-, Pflück- und Kopfsalaten, Eissalat, Erbsen, Radieschen und Rettich, Spinat und frühem Rotkohl, Blumenkohl und Brokkoli. Gute Mischkulturpartner sind Bohnen, Lauch, Kohl und Fenchel.
Endivien vor Krankheiten und Schädlingen schützen
Zur Vermeidung von Nachbauproblemen durch Pilze und Schädlinge sollten Sie Endivien nur alle 3 bis 4 Jahre auf demselben Beet anbauen. Außerdem ist ein Anbau nach Radicchio, Zichorien und Chicorée wegen der nahen Verwandtschaft der Pflanzen nicht empfehlenswert.
Achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Der Boden darf nicht zu viel Stickstoff enthalten, weil dadurch das Auftreten von Kranzfäule gefördert wird. Dabei werden die Blattränder der mittleren Blätter braun und bilden so einen faulenden Ring im Kopf.
Endivien sind Wirte für Wurzelläuse, die im Juni und Juli von Schwarzpappeln auf den Salat, Artischocken und Chicorée übersiedeln. Befallene Endivien werden gelblich, wachsen nicht weiter und bilden keine Köpfe. Man kann die Pflanzen vorbeugend mit Kulturschutznetzen schützen. Auf einem gut gelockerten und immer ausreichend feuchten Boden sind Endivien weniger anfällig. Die Läuse mögen trockene, verdichtete Böden. Weil sie auch an den Wurzeln der Endivien überwintern können, müssen bei einem Befall unbedingt die Pflanzenreste vom Beet entfernt werden.
Endivien ernten und lagern
Die glattblättrigen Sorten sind kältetolerant und vertragen Temperaturen bis -5 °C. Sie können in milden Lagen bis in den Dezember hinein direkt vom Beet geerntet werden. Die geernteten Köpfe kann man in Folie einwickeln und dann im Kühlschrank lagern. Gräbt man die Pflanzen mit Wurzeln aus, halten sie sich auch gut kopfüber aufgehängt an einem kühlen Ort.
Krause Sorten vertragen nur wenig Frost und sind auch weniger gut lagerfähig. Darum sollte man sie den Sommer über in kleinen Sätzen für den sofortigen Verbrauch anbauen.
KulturKompakt: Alle wichtigen Kulturhinweise für Endivien im Überblick
Standort | sonnig und feucht | Der Boden sollte ein ausgewogenes Nährstoffangebot aufweisen. |
Aussaatzeit | Anfang Mai bis Mitte Juli | Die Aussaat erfolgt als Vorkultur in Töpfen. |
Aussaattiefe | 2 bis 3 cm | |
Pflanzabstand | 30 x 35 cm | Nur alle 3 bis 4 Jahre sollten Endivien in ein und dasselbe Beet gepflanzt werden. Endivien eignen sich nicht als Folgekultur von Radicchio, Zichorien und Chicorée. |
Keimtemperatur | 16 bis 20 °C | Die Temperatur sollte unbedingt gehalten werden, da es sonst zu Keimhemmungen kommen kann. |
Keimdauer | 8 bis 14 Tage | Während dieser Zeit ist das Aussaatgefäß stets feucht zu halten. |
Erntezeit | Juli bis Oktober | Glattblättrige Endivien können in milden Lagen sogar bis Dezember auf dem Beet verbleiben. |
Endivien in der Küche
Endivien sind reich an Mineralstoffen wie Eisen und Calcium. Ferner enthalten die Pflanzen auch viele verschiedene Vitamine, so zum Beispiel Vitamin A, B und C.
Durch die Bitterstoffe (Intybin und Lactucerol) in ihren Blättern wirken Endivien appetitanregend und verdauungsfördernd. In Deutschland wird die Endivie zumeist in Form von Salaten gegessen. In anderen Ländern wird sie auch gekocht. Im Ruhrgebiet wird zwar Endivieneintopf mit Kartoffeln und Speck gegessen, doch wird die Endivie im Rahmen der Zubereitung nicht gekocht.