Gartengestaltung mal anders – das eigene Hochbeet
Im Gartenraum erscheinen jährlich vielfältige Trends und verschwinden nach einiger Zeit wieder. Vertikale Gärten in unterschiedlichen Farben, Formen und Systemen sind seit einigen Jahren kontinuierlich im Trend und werden uns wohl noch lange Zeit begleiten. Ob übereinander gestapelte Gemüsekisten, Wandpaneele für die Fassadenbegrünung oder der Fertigbausatz für das Hochbeet, viele dieser Ideen und Produkte zeugen von der Leidenschaft des Menschen, die Natur in seinen Lebensraum zu holen. So zeigen aktuelle Ergebnisse aus der Glücksforschung, dass
Menschen dann besonders glücklich sind, wenn sie sich eins mit der Natur fühlen können und einer Tätigkeit nachgehen, in der sie ganz aufgehen. Die Gartenarbeit zählt mit zu einer dieser beglückenden Tätigkeiten. Und wer kennt es nicht, dieses Gefühl nach vielen Wochen der Arbeit und Pflege eine dicke, rote, saftige, aromatische Tomate zu ernten.
Welche Vorteile bieten Hochbeete?
- Ein Hochbeet kann auf einen Untergrund errichtet werden, der sich sonst nicht für die Anzucht von Gemüse und Blumen eignen würde.
- Durch die Wärme und den Verrottungsprozess im klassischen Hochbeet mit typischer Schichtung kann 2-3 Wochen früher geerntet werden.
- Die Erträge der Gemüsepflanzen sind bei Ausnutzung der positiven Einflüsse eines Hochbeetes höher.
- Aussaat und Ernte finden durch die erhöhte Wärme früher statt und es muss weniger gedüngt werden.
- Die Gartenarbeit kann rückengerechter verrichtet werden.
- Das Hochbeet ist weniger attraktiv für Schnecken.
- Übersichtliche, gut zu pflegende Beetgrößen sodass Unkraut leichter in Schach gehalten werden kann.
- Es gibt wenig Grenzen bei der Gartengestaltung, bei einem Hochbeet kann ebenso aus einem großen Fundus an Material geschöpft und der Aufbau individuell gewählt werden.
- Durch spezielle Hochbeete für Balkone und Terrassen ist auch das Gärtnern in der Stadt möglich. Durch kleinere mobile Tischhochbeete kann der Standort zwischen sonnig und halbschattig (je nach Bedarf) verändert werden. Das praktische: Bruacht man den Platz, so kann man das mobile Hochbeet einfach verschieben oder im Winter sogar in den Keller stellen.
- Sie können neben Gemüse auch Blumenzwiebel als Mix-Kombination bepflanzen
Was sollte unbedingt beachtet werden?
- Die Höhe des Hochbeetes sollte individuell an den Gärtner angepasst sein, damit rückenschonend gearbeitet werden kann.
- Wenn die Wände eines Hochbeetes nicht gerade herunterlaufen, sondern einen Fußraum haben, kann dies den Rücken zusätzlich schonen.
- Das Beet sollte möglichst von allen Seiten begehbar sein und von mindestens einer Seite mit einer Schubkarre angefahren werden können.
- Es sollte ein halbschattiger bis sonniger Standort für das Hochbeet gewählt werden.
Sie möchten selber ein Hochbeet bauen? Ein paar Tipps zum Aufbau:
- Ein Hochbeet kann aus unterschiedlichsten Materialien angefertigt werden. Mit Holz, Edelstahl, Kunststoff, Metall, Naturstein lassen sich Hochbeete in diverse Gartenstile einfügen oder neu anlegen. Dabei sollte stets die unterschiedliche Lebensdauer der Materialien und des Aufbaus berücksichtigt werden.
- Dem Aufbau sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Neben dem Schaufeln von Erde und dem Schleppen von Holz oder Steinen sind natürlich handwerkliche Fähigkeiten wie Sägen, Mauern und das Verbinden der unterschiedlichen Materialien nötig.
- Alternativ gibt es diverse Bausätze für Hochbeete im Fachhandel zu erwerben.
- Wie auf der Abbildung (Foto ganz oben links) zu sehen ist, haben wir uns, auf Basis unserer Bedürfnisse, für eine mobile Variante auf einer Euro-Palette entschieden, die mit einem hölzernen Rahmen aus unbehandelten Lärchenbohlen versehen wurde. Eine andere Variante (siehe Foto unten) steht auf Stützbeinen und wurde mit einem Rahmen aus Rauspund gefertigt.
- Andere häufig verwendete Hölzer sind Douglasie, Lärche und Weichhölzer wie Kiefer.
- Angebrachte Winkel an der Innenseite des Rahmens sorgen für Stabilität, um ein Auseinanderbersten zu verhindern.
- Zusätzlich sollte bei einem hölzernen Aufbau eine Folie an der Innenseite angebracht werden, um das Holz zu schützen und Austrocknung vorzubeugen.
Das Hochbeet mit Erde befüllen: welche (Erd)-schichten bieten sich an?
- Bei einem klasssichen Hochbeet wird zuerst ein engmaschiges Drahtgitter als Schutz gegen Wühlmäuse und andere hungrige Nager als Basis ausgelegt und innen befestigt.
- Es bietet sich eine Schicht aus groben Material, wie z.B. gehäckselte Äste von Sträuchern und Bäumen an, damit das Material verrotten und wachstumsbeschleunigende Wärme nach oben steigen kann.
- Die nächste Schicht enthält Gartenabfälle, feineres Gestrüpp und Grasschnitt.
- Darüber wird normale Gartenerde geschichtet.
- Es folgt eine Schicht aus reifem Kompost, um für Dünger zu sorgen.
- Die oberste Schicht wird mit hochwertiger Gärtnererde aufgefüllt.
- Bei einem Tischhochbeet (siehe Abbildung unten) reicht der Platz für diese Schichtung nicht aus, sodass hier nur Kultursubstrat (z.B. spezielle Tomaten- oder Kräutererde usw.) eingefüllt wird.
WAS IST BEI DER PFLEGE VON HOCHBEETEN ZU BEACHTEN?
- Immer gut wässern und feucht halten. Speziell bei den Direktsaaten.
- Bei Tischhochbeeten die mit Kultursubstraten befüllt sind, muss während der Kulturzeit nachgedüngt werden damit die Pflanzen den ganzen Sommer gut versorgt sind.
- Schnellwachsende Kulturen, wie Salate, können immer wieder zwischendurch auf frei werdenden Flächen nachgesät werden.
- Winterharte Sorten von Porree, Feldsalat, Spinat und anderen können den ganzen Winter über vom Hochbeet geerntet werden.
- Frühbeetkästen oder kleine Gewächshäuser die auf Hochbeete aufgesetzt werden können, ermöglichen sehr frühe Aussaaten und lange Erntezeiten im Herbst.