Amaryllis: Das Blütenwunder - mitten im Winter
Eine Nymphe stand Pate für die Amaryllis
Schön wie die Blume ist die Liebesgeschichte, die Pate für die Amaryllis stand: Amaryllis war eine Nymphe, die sich in einen hübschen Hirten namens Alteo verliebte. Er erwiderte ihre Gefühle nicht, worauf sie ihr Herz mit einem goldenen Pfeil durchbohrte. Wo die Blutstropfen auf die Erde fielen, erblühten Blumen von einmaliger Schönheit. Alteo war von so viel Aufopferung gerührt und verliebte sich ebenfalls in sie. Ihr Herz heilte – und die Welt der Blumen hatte eine wunderbare neue Schönheit gewonnen.
Eine südamerikanische Schönheit
Ein wenig kollidiert die Sage mit der Realität: Die Amaryllis zählt nämlich - wie die Narzisse - zu den Amaryllisgewächsen, die vor allem in Mexiko, der Karibik und im Norden Argentiniens heimisch sind. Um das Jahr 1800 wurde Hippeastrum erstmals in Europa kultiviert – seitdem strahlt sie auch bei uns, und zwar als pflegeleichte Zimmerpflanze, die sich auf der hellen Fensterbank bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad wohlfühlt. Nur direkter Mittagssonne möchte sie nicht ausgesetzt werden.
Eine pflegeleichte Blüten Diva
Die Amaryllis gibt sich mit wenig Wurzelraum zufrieden. Es reicht, wenn eine Fingerbreite zwischen Topf- und Zwiebelrand Platz ist. Standfest sollte der Topf allerdings sein, damit er nicht umkippt, wenn sich der Stiel mit den prächtigen Blüten bis in eine Höhe von 50 Zentimeter nach oben schiebt.
Um die Amaryllis zu kultivieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Die Zwiebel wird so weit in guter, durchlässiger Blumenerde versenkt, dass sie noch zu zwei Dritteln herausschaut. Sinnvoll ist eine Dränage aus Blähton am Topfboden. So wird verhindert, dass sich die Nässe staut und die Wurzeln zu faulen beginnen. Die Erde auf jeden Fall rund um die Zwiebel gut andrücken! Nach dem Einpflanzen gießt man die Zwiebel leicht an und hält das Substrat ansonsten eher trocken. Bis sich der Austrieb zeigt, stellt man den Topf an einen dunklen kühlen Platz bei rund 18 Grad. Wenn sich das erste Grün zeigt, wandert die Amaryllis an einen hellen Platz und wird dort leicht feucht gehalten. Sobald sich die Knospen öffnen, dürfen die Wassergaben auch reichlicher ausfallen.
- Alternativ kann man die Amarylliszwiebel auch auf Gläsern kultivieren. Deren Öffnung sollte so groß sein, dass die Zwiebel darauf „sitzt“. Es sollte immer so viel Wasser im Glas sein, dass die Wurzeln damit in Kontakt sind und die Versorgung der Amaryllis gesichert ist.
- Selbst ganz ohne Wasser lässt sich die Amaryllis zum Blühen bringen – die in der Zwiebel gespeicherte Energie reicht dazu vollkommen. Allerdings hält die Blüte dann nicht so lange durch.
DIE AMARYLLIS ALS SCHNITTBLUME
Starke Akzente kann man auch in der Vase mit der Amaryllis setzen.
Damit die Blütenköpfe aufrechter stehen und nicht abknicken, kann einfach einen dünnen Bambusstab in den hohlen Stiel schieben.
- Das Aufrollen des Stiels wird verhindert, indem man das Stielende mit durchsichtigem Klebeband umwickelt.
- Bitte das Wasser alle vier Tage austauschen – es wird sonst milchig.
- Die intensiv gefärbten Staubfäden mancher Sorten können Flecken auf der Kleidung oder der Tischdecke hinterlassen. Vorsorglich kann man diese einfach mit der Schere abschneiden.
- Haben Sie gewusst, dass man Amaryllis auch ohne Wasser kopfüber arrangieren kann? Dazu füllt man einfach den hohlen Stiel mit Wasser. Die Blüte hält dann ebenso lange wie in der Vase. So ein Arrangement sieht beispielsweise hübsch mit frischem Grün von Tanne oder Seidenkiefer aus.
WELCHE AMARYLLIS DARF ES DENN SEIN?