Allium / Zierlauch
Der Zierlauch wird auch, nach seinem botanischen Namen, als Allium bezeichnet. Er ist nahe verwandt mit dem Bärlauch, der Speisezwiebel und dem Porree sowie dem Schnittlauch. Anders als diese Pflanzen, eignet sich der Zierlauch aber nicht zum Verzehr. Er besticht vielmehr mit den großen Blütenbällen, die über der Pflanze zu schweben scheinen. Das Farbspektrum reicht dabei von lila, über rosa, bis hin zu weiß. Besonders selten sind die kornblumenblauen Blüten des Allium caeruleum. Betrachtet man die Bälle, die sich aus der Blumenzwiebel entwickeln genauer, fällt die filigrane Gestaltung der Einzelblüten auf.
Anbau, Pflege und Sorten
Im Anbau und der Pflege gilt der Zierlauch als unkompliziert. Schwierig ist es nur ,sich bei all den Sorten zu entscheiden. Wenn Sie also Zierlauchzwiebeln kaufen möchten, sollten Sie im Vorhinein überlegen, ob Sie Groß(e)- oder Zwergsorten bevorzugen. Dies grenzt die Auswahl zwar nur bedingt ein, ist aber ein Ansatz. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Aussuchen und Bestaunen!
Die verschiedenen Sorten des Alliums
Der Zierlauch ist eine besonders sortenreiche Gartenblume. Dank der Blütezeit von Mai bis Juni ist sie bei Hobbygärtnern und Profis gleichermaßen beliebt. Dazu trägt auch bei, dass es den Zierlauch von XXL bis Mini gibt – so findet jeder das passende für seinen Standort. Große Sorten wie der Allium „Globemaster“ oder die Sorte Mont Blanc, zählen zum Riesenlauch und werden beeindruckende 1,20m hoch. Zudem entwickeln sie große Blütenbälle in leuchtenden Farben und sind damit auch im Beethintergrund ein wahrer Hingucker. Die kleineren Sorten hingegen eignen sich für die Verschönerung von Steingärten. Zierlauchzwiebeln benötigen im Allgemeinen wenig Wasser, sodass der Anbau im Steingarten keinerlei Probleme bereitet. Genutzt werden dazu meist Zierlauchsorten, die eine Größe von 30 cm nicht überschreiten. Die Sorte Allium „oreophilum“ ist solch ein Zwerglauch, der mit seinen lilarosa Blüten einen hübschen Kontrast zum Grau der Steine bietet.
Mehrjähriger Zierlauch hat Vegetations- und Ruhephasen
Die meisten Alliumsorten sind optimal an die Bedingungen ihrer Heimatländer angepasst. Steppen oder steinige Berghänge bieten den Pflanzen nur kurze Phasen mit ausreichend Niederschlag. Die Blumenzwiebel des Alliums ist daher so aufgebaut, dass die fertige Pflanze inklusive der Blüte bereits angelegt ist und solange ruht, bis die Bodentemperatur sowie die Feuchtigkeit die optimalen Bedingungen bieten. Dann treibt die Blume aus und blüht in der meist 2-3 Monate andauernden Vegetationsphase in den herrlichen Farben, die das Gärtnerherz höherschlagen lassen.
Nach der Bestäubung durch ein Insekt, setzt bald die Samenreife ein. Anschließend verwelkt die Blüte, da die Zwiebeln alle wichtigen Nährstoffe einlagern, um die nächste Ruhephase zu überdauern. In dieser Zeit findet weder ein Wurzelwachstum noch die Bildung von Tochterzwiebeln statt. Die Pflanze fällt sozusagen in den Winterschlaf.
Zierlauch ist auch für besonders trockene Standorte geeignet
Aufgrund ihrer oft trockenen Standorte in den Heimatländern vertragen die Zierlauchblumenzwiebeln keinen dauerfeuchten Boden. Die Zwiebeln können schimmeln und würden dann nicht mehr austreiben. Daher sollte der Standort für den Zierlauch folgende Kriterien erfüllen:
- vollsonnig bis sonnig
- lockerer, durchlässiger Boden
- humus- bzw. nährstoffreicher und kalkhaltiger Boden
Ideale Beetpartner sind somit Stauden wie der Sonnenhut oder die Astern, da diese oft ebenfalls nicht viel Wasser benötigen und sonnige Orte vorziehen. Es gibt aber auch andere Pflanzen, die gerne das Beet oder den Steingarten mit dem Zierlauch teilen. Dazu zählen unter anderem Rosen und Ziergräser aller Art. Die einzige Ausnahme ist der Bärlauch, der sowohl als Zier- als auch als Nutzpflanze fungieren kann. Dieser verträgt feuchtere, halbschattige Plätze und kann daher ins Gehölz und unter Laubbäumen gepflanzt werden.
Die richtige Pflanzzeit ist ausschlaggebend
Zierlauch wird mit anderen Blumenzwiebeln, die im Frühjahr blühen, wie Tulpen, Narzissen und Krokussen im Herbst gesetzt. Die beste Zeit ist dafür zwischen September und Dezember. Meist ist ein frühes Setzen der Zwiebeln von Vorteil, da die Pflanzen bis zum Frieren des Bodens noch gut einwurzeln können. Probleme kann dies aber beispielsweise bei der Sorte Purple Sensation bereiten. Wird sie zu früh gesetzt, kann dies zu einem zeitigen Austrieb im Frühjahr führen. Dann ist sie sehr anfällig für späte Fröste und würde im schlimmsten Fall erfrieren. Daher bietet es sich an, diese spezielle Sorte erst im November zu setzen. Wer den Pflanztermin im Herbst verpasst hat, kann die Zwiebeln auch notfalls noch im Frühjahr in den frostfreien Boden setzen.
Gepflanzt werden die Blumenzwiebeln in ein Pflanzloch, das dreimal so tief ist wie die Zwiebel hoch. Von den großen Sorten können Sie 5-10 Zwiebeln pro Quadratmeter setzen, wenn Sie einen Pflanzabstand von 25-40cm beachten. Aber auch eine Einzelpflanzung ist bei den imposanten Blumen möglich. Zwergsorten hingegen sollten besser flächig gesetzt werden, um eine Wirkung zu erzielen. Der Auswahl der Sorten und Farben ist dabei aber keine Grenze gesetzt.
Zierlauch ist eine pflegeleichte Blume
Allium benötigt relativ wenig Pflege und ist auch dank seiner Mehrjährigkeit eine gern gesehene Pflanze im Blumenbeet. Im Gegensatz zum Setzen von anderen Blumenzwiebeln müssen Sie sich keine Gedanken um die Schädigung durch Wühlmäuse machen. Diese finden den Geruch des Zierlauchs abschreckend und beschädigen daher nur äußerst selten die Blumenzwiebel.
Gießen müssen Sie die Zwiebeln nur bei großer Trockenheit. Dann aber lieber einmal tiefgründig, als mehrfach nur an der Oberfläche. Gedüngt werden die Blumen im Frühjahr, wenn das Laub erscheint. Dafür eignet sich Kompost, Hornspäne oder organischer Bodendünger.
Nach dem Düngen im Frühjahr steht als nächstes das Ausputzen im Sommer an. Dabei werden die Samenstände abgeschnitten. Wenn Sie den Zierlauch vermehren möchten, sollten Sie diese allerdings stehen lassen. Nach der Samenreife wartet man ab, bis das Laub verdorrt ist und am Boden liegt. Dann kann es abgeschnitten werden.
Die Überwinterung stellt für die meisten Zierlauchsorten kein Problem dar. Die Zwiebeln sind frosthart und können daher einfach im Boden verbleiben. Wenn Sie an einem nässegefährdeten Ort gepflanzt wurden, sollten sie allerdings zum Schutz vor Schimmelbildung mit Reisig abgedeckt werden. Nicht winterharten Allium pflanzt man am besten im Kübel. Dieser kann dann zum überwintern an einen kühlen, aber frostfreien Ort gestellt werden.
Unkomplizierte Vermehrung durch Tochterzwiebeln und Samenernte
Zierlauch kann auf zwei verschiedene Arten vermehrt werden. Über das Abtrennen der Tochterzwiebeln oder die Ernte der Samen. Um an die Tochterzwiebeln zu gelangen, wird zunächst die Blumenzwiebel aus der Erde gehoben. Dann kann vorsichtig die Tochterzwiebel entfernt und separat eingepflanzt werden.
Um die Samen der Pflanze ernten zu können, müssen diese voll ausreifen. Die Blütenstände werden daher erst von der Pflanze abgeschnitten, wenn die Samenkörner eine schwarze Färbung angenommen haben. Sind die Samen aus dem Blütenstand entfernt, werden sie direkt wieder eingepflanzt, um den nötigen Kältereiz zu gewährleisten. Ein durch Aussaat vermehrter Zierlauch blüht meist ab dem 3. Jahr.