Anbau von Tomaten
im Kübel und im Gewächshaus
Tomaten können in verschiedenen Umgebungen kultiviert werden. Wer nicht über ein Gewächshaus verfügt, hat weitere zwei Möglichkeiten:
- Die Aufzucht im Kübel ist besonders für Menschen mit nur wenig Platz von Vorteil und bietet Flexibilität in der Aufbewahrung. Es besteht mehr Kontrolle über die klimatischen Bedingungen, indem die Pflanzen bei Kälte in das Haus geholt und bei ausreichender Wärme ins Freie gestellt werden. Allerdings können aus Platzgründen weniger Pflanzen angebaut werden als im Beet.
- Bei der Aufzucht im Beet können im Vergleich zum Anbau im Kübel mehr Tomaten angebaut werden. Diese sind allerdings Wind und Wetter sowie mehr Ursachen für Pilz- und Schädlingsbefall ausgesetzt. Nicht jede Tomatensorte ist dafür optimal geeignet.
Welche Methode zu bevorzugen ist, hängt von den jeweiligen Umständen und der jeweiligen Tomatensorte ab. Einige Tatsachen müssen jedoch bei beiden Methoden beachtet werden. Tomaten sind subtropische Pflanzen und benötigen viel Licht und Wärme. Zum Wachsen brauchen sie Temperaturen über 15 °C. Ist es an einzelnen Tagen oder nachts kälter, stört dies den Stoffwechsel. Die Wurzeln können in dem Fall Nährstoffe schlecht aufnehmen und es kommt zu Mangelsymptomen und Wachstumsstockungen.
Für den Anbau im Kübel sollte pro Pflanze ein großer Kübel mit 10-20 Litern Fassungsvermögen eingeplant werden. Der Kübel sollte unbedingt über Abzugslöcher verfügen, durch die überschüssige Feuchtigkeit ablaufen kann. Das beugt Staunässe vor, die der Pflanze schaden könnte.
Tipp: Damit die Löcher nicht mit Erde verstopft werden, kann eine Drainageschicht anlegen. Bevor das Substrat eingefüllt wird, wird der Boden des Kübels mit einer Schicht aus grobem Kies oder Tonscherben ausgelegt.
Zum Einpflanzen wird ein nährstoffreiches Substrat vorbereitet, das den Bedarf an Phosphor, Magnesium, Kalium und anderen Mineralien deckt. Tomatenpflanzen sind Starkzehrer. Das bedeutet, dass sie mehr Nährstoffe als andere Pflanzen benötigen. Deshalb müssen Tomaten regelmäßig, etwa alle zwei Wochen, gedüngt werden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass keine Überversorgung stattfindet. Zum Düngen können Fertigmischungen aus dem Fachhandel oder Kompost verwendet werden. Auch Tomatenabfälle sind dafür geeignet.
Nun wird das Substrat eingefüllt. In der Mitte wird Platz für die Pflanze gelassen. Nach dem Einpflanzen wird der Kübel großzügig angegossen. Die Pflanze wird bis kurz unter die Blätter in das Substrat gesetzt. Durch die tiefe Pflanzung wird das Wachstum weiterer Wurzeln angeregt. Eine Stütze sollte ebenfalls in den Kübel gesteckt werden.
Kübel mit eingepflanzten Tomaten sollten an einen geeigneten Platz auf dem Balkon oder der Terrasse gestellt werden, an dem die Pflanzen genügend Wärme und Sonne erhalten. Zeitgleich ist eine Überdachung empfehlenswert, die vor Wind oder Niederschlag schützt. Mit dem Hinausstellen sollte bis Ende Mai gewartet werden. Die Tomaten müssen in das Haus geholt werden, wenn die Temperaturen unter 15° C fallen, um ihre Entwicklung nicht zu gefährden.
Viele der Vorgaben, die bei der Kübelpflanzung einzuhalten sind, gelten auch für das Auspflanzen im Beet. Dies gilt u.a. für die folgenden Punkte:
- Wahl des geeigneten Aufwuchsortes
- Beschaffenheit und Vorbereitung des Bodens
- Bewässerung
- Versorgung mit Nährstoffen
- Unterstützung des Wachstums durch Stützen
Der größte Unterschied besteht darin, dass im Beet gepflanzte Tomaten dort bis zur Ernte verbleiben werden. Unter freiem Himmel sind die Pflanzen Niederschlag, starkem Wind, Schädlingsbefall und anderen potenziellen Gefahren ausgesetzt. Da die im Beet gepflanzten Tomaten im Gegensatz zu einem Kübel nicht bei Bedarf in das Haus geholt werden können, müssen der Zeitpunkt des Auspflanzens und der Platz im Beet mit großer Sorgfalt gewählt werden.
Es ist besser, Vorsicht walten zu lassen. Das Auspflanzen kann im Zweifel auch erst Anfang Juni durchgeführt werden, um vielleicht der letzten kalten Nacht des Frühlings noch auszuweichen. Wichtig ist in jedem Fall, dass ein Platz ausgewählt wird, der den Pflanzen zum einen viel Sonneneinstrahlung und Wärme bietet, aber zugleich vor Wind und Regen geschützt ist. Je heißer es ist, desto mehr Wasser wird benötigt. Im Sommer sollten Tomaten bis zu zweimal pro Tag gegossen werden. Es sollte stets unter den Blättern gegossen werden, um die Blätter nicht zu befeuchten. Außerdem ist im Freien Staunässe unbedingt zu vermeiden.
Die Pflanzen sollten im Abstand von mindestens einem halben Meter zueinander gepflanzt werden. So haben die Tomaten genügend Platz, um sich frei entfalten zu können. Dies fördert die Luftzirkulation, durch die beispielsweise überflüssige Feuchtigkeit besser verdunsten kann, bevor sie zu Pilzerkrankungen an der Pflanze führt.
Das Beet sollte darüber hinaus regelmäßig auf Unkraut und Schädlinge überprüft werden.
Tomaten sind empfindlich und benötigen Schutz gegen zu hohe Feuchtigkeit, wie z.B bei Regenfällen. Dies kann ohne weiteres Pilzbefall und Erkrankungen wie Mehltau und Grauschimmel nach sich ziehen und im schlimmsten Fall die Ernte ruinieren. Wenn Tomaten nicht in einer kontrollierten Umgebung wie etwa einem Gewächshaus gezogen werden, ist die Anschaffung einer Schutzhaube oder eines Schutzvlieses äußerst empfehlenswert. Diese schützen die Pflanzen gegen Schäden durch Niederschlag und zu kühle Temperaturen.
Tomatenvliese bestehen aus biologisch verträglichen Fasern und bedecken die Pflanzen vollständig. Innerhalb der Abdeckung entsteht ein warmes Mikroklima, das das gesunde Wachstum fördert. Zugleich verfügen viele Vliese über Belüftungsschlitze, damit keine zu hohe Hitze und Luftfeuchtigkeit entstehen.
Wichtig: Die Vliese müssen groß genug sein, um die Pflanze im Ganzen abzudecken, aber möglichst ohne diese zu berühren. An einer Stütze kann das Vlies am besten befestigt werden. Von dort wird es nach unten ausgebreitet, bis die Pflanze vollständig bedeckt ist. Damit die Schutzhülle nicht auf die Pflanzen fällt, können weitere Stäbe als Stütze aufgestellt werden.
Tomaten haben einen hohen Nährstoffbedarf. Sie benötigen u.a.:
- Magnesium
- Eisen
- Kalium
- Phosphor
- Stickstoff
Zur optimalen Deckung des Bedarfs gibt es Düngermischungen im Fachhandel, die speziell auf Tomaten ausgerichtet sind. Alternativ kann auf Pferdemist oder Rinderdung zurückgegriffen werden. Auch Brennnessel- und Beinwelljauche sind für Tomaten besonders geeignet.
Mit der Ausnahme von Buschtomaten wachsen alle Tomatensorten als hohe und dünne Pflanzen, die gestützt werden müssen. Tomatenpflanzen würden ohne Stütze umfallen, was der Qualität der Früchte nicht entgegenkommt. Eine Stütze wird in der Wachstumsphase so im Beet angebracht, dass sich die Pflanze um diese windet und dadurch an Stabilität gewinnt. Damit sie nicht von einem Windstoß vom Stab geweht wird, wird die Pflanze mit Gartenbast festgebunden oder mit speziellen Befestigungsclips fixiert.
Stützen gibt es gemeinhin in den folgenden Varianten:
- aus Plastik (leicht zu reinigen, kostengünstig)
- aus Bambus (natürliches Aussehen, kostengünstig, aber aufwändig in der Reinigung)
- aus Metall (sehr stabil und belastbar, rostfrei und leicht zu reinigen, aber relativ teuer)
- aus Holz (stabil und aus witterungsbeständigem Material, muss allerdings häufig gereinigt und desinfiziert werden, da sich Pilze daran festsetzen und auch die Pflanze befallen könnten)
Tipp: Gewundene Stäbe bieten der Pflanze den besten Halt, sodass weitere Befestigungen unnötig werden.
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